Zur Reinigung der bei der Aufbereitung von metallischen Abfällen entstehenden Abluft kommen derzeit branchenweit nasse Abscheidetechniken zum Einsatz. In der nun von der Theo Steil GmbH am Standort Trier geplanten Schredderanlage soll erstmalig eine gänzlich trockene Abscheidetechnik betrieben und damit Luftemissionen stark reduziert werden. Dabei werden innovative Baugruppen der Abluftreinigung, des Energieeinsatzes und der Prozesssteuerung verwendet, um über die Hälfte des aktuellen CO2-Ausstoßes zu reduzieren.

Innovative Vermeidung von Verpuffungen

Ein kompletter Verzicht auf Nasswäscher in Schredderanlagen (Automobilschredder) war bislang nicht möglich, da teilweise auftretende Verpuffungen zu einer Zerstörung der Abluftreinigungsanlage bzw. einem Brand der Filtermaterialien führen können. Die Verwendung eines Rings am Eingang des Abluftreinigungssystems schließt dieses Risiko aus, indem er die Abgase kontrolliert entzündet. Zusätzlich wird eine innovative Funkenlöschanlage im Bereich des Gewebefilters installiert. Das trockene Aufbereitungsverfahren ermöglicht es der Theo Steil GmbH zudem, Additive wie Aktivkohle oder Kalkmilch in den Abgasstrom einzudüsen, so dass die Minderung von organischen Schadstoffen in der Abluft erleichtert wird. Mit dem neuen Verfahren können rund 1.850 m² Frischwasser eingespart und die organischen Luftemissionen, betrachtet als Gesamtkohlenstoff, um 60 % gesenkt werden.

Weniger Staub

Ein weiterer Projektbestandsteil ist die vollständige Kapselung der Aufbereitung der Schredderleichtfraktion in einer Halle, die ebenfalls bundesweit neuartig ist. Die neue Anlage wird somit im Bereich Staubminderung und organische Emissionen über den Stand der Technik hinausgehen. Die Staubfracht der Gesamtanlage kann pro Kubikmeter Abgas um circa 73 % reduziert werden. Des Weiteren soll die Anlage eine höhere Energieeffizienz aufweisen, indem strömungsoptimierte Rohrleitungen die Ventilatoren entlasten und eine effizientere, auf die Prozesse der Anlage zugeschnittene Steuerung eingeführt wird. Gegenüber dem bisherigen Verfahren wird die Anlage einen um mehr als die Hälfte geringeren CO2-Ausstoß vorweisen.

Von fil

Ein Gedanke zu „Projekt für trockene Abscheidetechnik beim Metallrecycling“
  1. Wirklich interessant, dass es jetzt möglich ist, auf den Nasswäscher beim Metallrecycling komplett zu verzichten. Super, dass dabei soviel Wasser eingespart wird. Ich frage mich jedoch, ob die Anlage inzwischen in Betrieb ist und sich das Verfahren etabliert hat.

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