Das österreichische Recyclingunternehmen installierte im Sommer 2020 eine weitere Starlinger Bottle-to-Bottle-Recyclinganlage inklusive SSP (Solid State Polycondensation)-Reaktor am Produktionsstandort im burgenländischen Müllendorf.

„Nicht zuletzt dank der neuen Granulierungsanlage von Starlinger zählt PET to PET zu einer der weltweit modernsten Anlagen im Bereich PET-Recycling. Seit Unternehmensgründung sorgen wir für eine lückenlose und ressourcenschonende Wiederverwertung von PET-Flaschen in Österreich und leisten damit einen wesentlichen Beitrag für die heimische Kreislaufwirtschaft“, zeigt sich PET to PET Geschäftsführer DI Christian Strasser über den Kapazitätsausbau erfreut.

Rund 1,13 Milliarden PET-Flaschen (das sind mehr als 28.200 t PET-Material) konnte die PET to PET Recycling Österreich GmbH im Jahr 2020 unter anderem auch durch die neu installierten Kapazitäten recyceln und erzielte trotz COVID-19-Pandemie mit Lockdowns und dem Preisverfall bei PET-Neuware eine Steigerung der Durchsatzleistung um 7,3 %.

Die Bottle-to-Bottle-Recyclinganlage recoSTAR PET 165 HC iV+ ist die zweite Anlage von Starlinger, die nun bei PET to PET in Betrieb ist. Sie hat eine Durchsatzleistung von 1800 kg/h und erzielt ausgezeichnete Dekontaminationswerte. So kann das darauf produzierte Regranulat PET-Neuware zu bis zu 100 % ersetzen. „Die hohe Qualität des Rezyklats ist uns besonders wichtig. Österreichs Getränkewirtschaft erhöht beständig den Recyklatanteil bei neuen PET-Gebinden. Mittlerweile füllen einige Hersteller schon in Flaschen aus 100 % Sekundärrohstoff ab“, erklärt Christian Strasser.

Lebensmitteltauglichkeit ohne Wenn und Aber

Entscheidend für den Dekontaminationsprozess ist die am Ende des Recyclingvorgangs stattfindende Festphasenpolykondensation im viscoSTAR 180 SSP-Reaktor. Dabei werden die mechanischen Eigenschaften des PET-Recyklats wiederhergestellt und die intrinsische Viskosität (IV) auf Niveau von Neuware erhöht. Das PET-Recyklat ist nun lebensmitteltauglich und kann für Lebensmittelverpackungen wie zum Beispiel Getränkeflaschen eingesetzt werden. Mehr als 50 positive EFSA-Stellungnahmen, die US-Behörde FDA sowie zahlreiche Markeninhaber im Lebensmittelbereich bestätigen die außerordentliche Dekontaminationsleistung des Starlinger iV+-Prozesses.

Die Installation des 14 Meter hohen Starlinger SSP-Reaktors bei PET to PET in einer Einhausung im Anschluss an die Produktionshalle wurde filmisch festgehalten: Die Aufnahmen – teilweise aus der Luft mit Hilfe von Drohnen – sind in einem Video unter folgendem Link zu sehen: https://vimeo.com/502640873

PET-Recycling Know-How von der Pike auf

„Die Tatsache, dass wir unser Wissen über PET und Bottle-to-Bottle-Recycling seit über 25 Jahren bei uns im Haus gesammelt und auf unseren Erfahrungen aufbauend erweitert haben, ist etwas, das unsere Kunden auf der ganzen Welt sehr schätzen“, so Paul Niedl, Verkaufsleiter von Starlinger recycling technology. „Vom Extrusionsprozess über Dekontamination bis hin zum Veredelungsprozess – also der Lebensmitteltauglichkeit – des PET-Rezyklats können wir unsere Kunden in allen Bereichen fundiert unterstützen. Besonders was lebensmitteltaugliches Regranulat betrifft, darf man keine Kompromisse eingehen: Die sichere und ungefährliche Verpackung unserer Nahrungsmittel ist oberstes Gebot. Der Starlinger-Dekontaminationsprozess – wir nennen ihn auch Super-Cleaning-Prozess – schafft hier einen geschlossenen Verpackungskreislauf, in dem gebrauchte PET-Flaschen als wertvolle Ressource genutzt werden und daraus Material für sichere, hygienische Verpackungen entsteht.“

Über PET to PET Recycling Österreich GmbH

Die österreichische Getränkeindustrie trägt mit der PET-Recycling Anlage in Müllendorf der gemeinsam von Lebensministerium, Wirtschaftskammer, Handel sowie Abfallwirtschaft unterzeichneten Nachhaltigkeitsagenda Rechnung, die unter anderem ein zielgerichtetes ökologisches Recycling von PET-Flaschen in Österreich vorsieht. Betrieben wird die Anlage von der PET to PET Recycling Österreich GmbH, an der die Unternehmen Coca-Cola HBC Austria GmbH, Egger Getränke GmbH & Co OG, Rauch Fruchtsäfte GmbH & Co OG, S. Spitz GmbH und Vöslauer Mineralwasser GmbH beteiligt sind.

Bei PET to PET werden die angelieferten PET-Flaschen – nach händischer Begutachtung und Sortierung – in einer Mühle zu Flakes zerkleinert und im Anschluss gewaschen. Danach kommen in Müllendorf die aktuell modernsten Aufbereitungsverfahren zum Einsatz. In zwei verschiedenen Verarbeitungslinien produziert man entweder PET-Flakes oder PET-Granulat – jeweils in höchster lebensmitteltauglicher Qualität. Beide Rezyklatformen werden – je nach spezifischen Produktionsanforderungen und um einen möglichst hohen Rezyklatanteil zu erreichen – bei der Herstellung neuer PET-Getränkeflaschen verwendet.

Bild oben: Installation des 14 m hohen viscoSTAR SSP-Reaktors. Foto: Starlinger 

Von fil