Gebraucht wird wertvoll: Liebherr zeigt mit seinem Reman-Programm, wie sich Baumaschinenkomponenten ressourcenschonend wiederaufbereiten lassen. Das Konzept senkt CO₂-Emissionen, spart Kosten und bringt die Kreislaufwirtschaft auf die Baustelle.
Auf der diesjährigen NordBau präsentiert Liebherr sein Reman-Programm zur Wiederaufbereitung gebrauchter Baumaschinenkomponenten. Ziel ist es, gebrauchte Teile wieder in den Wirtschaftskreislauf zu integrieren und dadurch Material zu sparen und CO₂-Emissionen zu senken. Laut Tim Schönheit, Department Manager Remanufacturing bei Liebherr, steht dabei vor allem die effiziente Ressourcennutzung im Fokus.
Austausch, Generalüberholung und Reparatur
Das Programm basiert auf drei Stufen, bei denen Kunden entweder ein sofort verfügbares Ersatzteil erhalten oder ihre eigene Komponente zur Überholung oder Reparatur einsenden können. Entscheidet sich ein Kunde für die Austauschvariante, profitiert er von einer kurzen Ausfallzeit, da Liebherr die aufbereiteten Teile lagernd bereitstellt. Gleichzeitig wird das ausgebaute Altteil vom Unternehmen zurückgekauft, sofern es bestimmte Anforderungen erfüllt. Bei der Reparatur oder Generalüberholung verlängert sich die Standzeit der Maschine, da das Originalteil zunächst aufgearbeitet wird.
Aktuell befinden sich Programm rund 300 Artikel im Austauschteile-Portfolio. Die Zahl wächst stetig, da sich die Anforderungen am Markt laufend verändern. Die Wiederaufbereitung für die entsprechenden Liebherr-Komponenten erfolgt zentral am Standort Ettlingen in Süddeutschland. Dort kümmert sich ein spezialisiertes Team unter anderem um Motoren und Hydraulikkomponenten. Eine zentrale Steuerung der Abläufe vereinfacht Prozesse und verkürzt die Kommunikationswege
Zahlreiche Vorteile
Neben den ökologischen Vorteilen bietet das Programm auch finanzielle Anreize. Austauschkomponenten sind günstiger als Neuteile. Im Durchschnitt liegt der Preisvorteil bei etwa zehn 10% Prozent. Wird zudem das alte Bauteil zurückgegeben und ist in einem wiederverwendbaren Zustand, kommt ein Restwertbetrag hinzu. Insgesamt ergibt sich für viele Kunden ein Kostenvorteil von bis zu 25 Prozent im Vergleich zum Neukauf.
Laut Tim Schönheit steigt das Interesse am Reman-Programm spürbar. Das Thema CO₂-Einsparung und Nachhaltigkeit gewinnt zunehmend an Bedeutung. Kunden, die das Konzept ausprobieren, zeigen sich meist überzeugt und bleiben dem Angebot treu. Die Kombination aus wirtschaftlicher Effizienz und ökologischer Verantwortung macht das Reman-Programm zu einem praxisnahen Beispiel für zirkuläre Wertschöpfung im Bausektor.
Bild oben: Tim Schönheit, Abteilungsleiter Reman bei Liebherr. Foto: Circular Technology
