Mit der Gründung von „Recycling Dual GmbH“ wird der Verpackunskonzern Smurfit Kappa ab 2021 nach eigenen Angaben als einziges Unternehmen am Markt den vollständigen Lebenszyklus einer PPK-Verkaufsverpackung (PPK = Papier, Pappe, Karton) abbilden können – von der Papier- und Verpackungsentwicklung über das Lizenzieren bis hin zum Einsammeln und letztendlichen Verwerten.

Der besondere Mehrwert für die Kunden liege in der Möglichkeit, Verpackungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu optimieren und gleichzeitig den Ressourceneinsatz sowie damit einhergehende Lizenzierungskosten bereits im Entwicklungsprozess zu reduzieren. Zudem sei das Unternehmen dazu in der Lage, im Rahmen von Partnerschaften und den bestehenden Logistiknetzwerken der hauseigenen Papierfabriken reduzierte Lizenzierungskosten anzubieten und somit attraktive Komplettlösungen aus einer Hand bereitzustellen. Kunden erhalten somit ein „Rundum-Sorglospaket“, da allein der Verwaltungsaufwand, welcher durch die neue Gesetzgebung entsteht, vom Verpackungshersteller abgenommen wird. So profitieren alle Kunden, unabhängig Ihrer Größe, vom neuen Angebot – denn insbesondere kleinere Unternehmen sind ggf. mit den neuen Regularien des Verpackungsgesetztes noch nicht vollumfänglich vertraut und benötigen zuverlässige Unterstützung.

Verpackungslizenzierung im Onlineshop

Smurfit Kappa plant außerdem die Integration dieser Lösung im eigenen Onlineshop, dem neuen Smurfit Kappa eShop. Hier können Kunden künftig bereits während des Online-Einkaufs ihre Verkaufsverpackungen lizenzieren und somit weitere Arbeitsaufwände vermeiden.

Ein echter Game Changer

Dargestellt am konkreten Projektbeispiel nimmt Smurfit Kappa zunächst den Verpackungsbedarf eines Kunden auf und analysiert im Anschluss, mittels digitaler Systeme, dessen gesamte Lieferkette. Basierend auf den Ergebnissen dieser Analyse entwickelt Smurfit Kappa eine individuelle Lösung und achtet dabei von Beginn an auf einen möglichst effizienten Ressourceneinsatz sowie die Erfüllung der jeweiligen Kundenanforderungen – von der Markenwirkung über das Auspackerlebnis bis hin zur Lagerfähigkeit. Im Anschluss werden künftig auf Seiten von Recycling Dual alle Verkaufsverpackungen lizenziert und somit angemeldet. Die Gesamtkosten der Verpackungsentwicklung, Herstellung und Lizenzierung beziehen sich in diesem Szenario auf das gesamte Projekt und können dementsprechend attraktiv gestaltet werden. Von diesem durchgängigen Ansatz der Nachhaltigkeit profitieren alle Beteiligten ganz im Sinne unserer „Better Planet Packaging“ Initiative.

„Äußerst wettbewerbsfähige Konditionen“

Heiner Oepen Geschäftsführer der Recycling Dual GmbH: „Mit unserem Leistungsangebot sowie Smurfit Kappa als starker Muttergesellschaft im Rücken verfügen wir über ein leistungsstarkes Instrumentarium, um den aktuellen Markt-, Gesetzes- und Nachhaltigkeitsanforderungen aus einer Hand, zu äußerst wettbewerbsfähigen Konditionen, gerecht zu werden. Wir sind mit unserem Ansatz ein echter Game Changer.“

Rohstoffkreislauf schließen

Boris Maschmann, CEO Smurfit Kappa Corrugated D-A-CH, ergänzt: „Smurfit Kappa hat sich in den vergangenen Jahren zum führenden Unternehmen im Bereich nachhaltiger Verpackungslösungen entwickelt und wir schließen mit Recycling Dual nun komplett den Rohstoffkreislauf für unsere Produkte aus Karton und Papier. Unsere Kunden werden durch Recycling Dual künftig noch mehr profitieren und wir freuen uns sehr, das Team von Recycling Dual in unserer Gruppe begrüßen zu dürfen.“

Steigende Kosten

Für 2021 gehen die Dualen Systeme von Verteuerungen für die neu ausgeschriebenen Erfassungsverträge für Leichtverpackungen um bis zu 30 % in den Kommunen aus. Die Preise für papierbasierte Verpackungen könnten sich sogar verdoppeln. Industrie und Handel müssen daher ab dem kommenden Januar mit deutlich höheren Lizenzpreisen für Konsumgüterverpackungen rechnen. Dies kann sich auch auf den Endverbraucher auswirken.
Als nach eigenen Angaben Europas führender Verpackungs- und Papierhersteller sowie Recycler, hat Smurfit Kappa darauf reagiert und die Recycling Dual GmbH gegründet, die für die flächendeckende Rücknahme von Haushaltsverpackungen sorgen soll und dafür die Lizenzierung von systembeteiligungspflichtigen Verpackungen für die verpflichteten Hersteller und/oder Vertreiber/Importeure anbietet. Die Kunden der Recycling Dual haben einen doppelten Vorteil: geringere Kosten und mehr Nachhaltigkeit.

Warum es immer teurer wird

Den Hintergrund der aktuellen Bewegung auf dem Markt der Dualen Systeme bildet das Verpackungsgesetz. Es ist seit dem 1. Januar 2019 in Kraft. Es sieht vor, dass Hersteller und/oder Vertreiber/Importeure als „Erst-in-Verkehr-Bringer“ von Verpackungsmaterialien, die beim privaten Endverbraucher oder denen gleichgestellte Anfallstellen (Hotel, Kantine, Krankenhaus etc.) anfallen, gesetzlich verpflichtet sind, sich an einem „Dualen System“ zu beteiligen (Systembeteiligungspflicht). Darüber hinaus müssen diese Unternehmen sich im Verpackungsregister LUCID registrieren lassen. Hier sind auch die Daten über die in Verkehr gebrachten Verpackungsmengen zu hinterlegen. Der Hintergrund für diese Maßnahme ist, dass sich in der Vergangenheit teilweise Hersteller und Inverkehrbringer nicht an die Pflicht zur Systembeteiligung gehalten haben.

Die in den Kommunen tätigen Unternehmen, die für das Sammeln und Sortieren von Recyclingmaterial verantwortlich zeichnen, haben vor diesem Hintergrund deutlich gemacht, dass die bisher entrichteten Entgelte nicht ausreichen, um die anfallende, papierbasierte Verpackungsmenge im Rahmen der bisherigen Preisstruktur zu bewältigen. Sie fordern eine deutlich Anhebung der Entgelte. Marktbeobachter sprechen von einem zukünftigen Preisrahmen für PPK von 170 bis 250 EUR/t.

Foto: Smurfit Kappa

 

Von fil