Visionäre Lösungen zwischen Materialinnovation, digitaler Intelligenz und Kreislaufwirtschaft erhalten die höchste staatliche Auszeichnung für ökologisches Design. Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt zeichnen heute in Berlin die Gewinner des Bundespreises Ecodesign 2025 aus. Die prämierten Arbeiten zeigen, wie breit das Spektrum nachhaltiger Gestaltung heute ist. Ob Recycling, biobasierte Materialien wie Hanf und Myzel, KI-gestützte Anwendungen oder modulare Produkte – Gestaltung wird hier zum Hebel für Ressour-censchonung, innovative Geschäftsmodelle und gesellschaftlichen Wandel.
Die Beiträge dieses Wettbewerbsjahres zeichnen sich der Jury zufolge durch eine besonders hohe Qualität und Vielfalt aus. Aus rund 380 Bewerbungen wurden 149 Einreichungen zur Jurysitzung zugelassen. Nach intensiver Beratung nominierte die interdisziplinäre Jury 30 Projekte, aus denen heute 14 Preisträgerinnen und Preisträger in den Lichthöfen des Bundesumweltministeriums prämiert werden.
Hohe Transformationskraft des Preises
Prof. Dr. Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamts: „Der Bundespreis Ecodesign wurde 2012 ins Leben gerufen, um die Relevanz von Umweltaspekten im Gestaltungsprozess anhand von Beispielen zu verdeutlichen. Auch im 14ten Wettbewerbsjahr ist es weiterhin wichtig Vorreitern eine Bühne zu geben und damit ein Signal in die Branchen zu senden. Ich freue mich über die gute Mischung an Start-ups, KMUs, aber auch Global Playern unter den Preisträgern.“
Ausschreibung 2026: Nächste Wettbewerbsrunde startet im Januar
Am 19. Januar 2026 startet die europaweite Ausschreibung erneut. Seit 2012 wird der Bundespreis Ecodesign vom Bundesumweltministerium (BMUKN) und dem Umweltbundesamt ( UBA ) in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Design Zentrum Berlin (IDZ) ausgelobt. In den vier Kategorien Produkt, Service, Konzept und Nachwuchs werden Arbeiten ausgezeichnet, die gestalterische Qualität mit ökologischer Wirkung verbinden. Der Wettbewerb richtet sich an Unternehmen aller Größen, Designbüros und Studierende in ganz Europa.
Gesucht werden langlebige, reparierbare und kreislauffähige Produkte, Prozesse und Systeme – Lösungen, die zeigen, wie Gestaltung den Wandel zu einer nachhaltigen Wirtschaft und Lebensweise vorantreibt.
Mit dem Bundespreis Ecodesign prämierte Projekte:
Kategorie Nachwuchs
Amber – AI monitoring device | Levin Budihardjo Welim & Emma Rahe (Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd)
Felt the Future – walking with wool | Philipp Remus (Hochschule Pforzheim)
Reefine | Zhong-Wei Lin (Royal College of Art)
Kategorie Konzept
Concrete Lightweight Ceiling | EIGNER Bauunternehmung GmbH (Firmensitz: Nördlingen)
Designstudie zirkulärer Staubsauger | Miele & Cie. KG (Firmensitz: Gütersloh), Miele Design Center (Firmensitz: Gütersloh)
Kategorie Service
fix1.today | FixFirst (Firmensitz: Berlin)
KI-gestützte Abfallsteuerung | Wasteer GmbH (Firmensitz: Berlin)
orto space | orto GmbH (Firmensitz: Berlin)
Kategorie Produkt
ecomade Matratze | ecomade GmbH (Firmensitz: Zürich)
LOVR™ – Circular Hemp Material | Revoltech GmbH (Firmensitz: Darmstadt)
The world‘s first mushroom coffin | Loop Biotech B.V (Firmensitz: Delft)
100% Recyceltes Aluminium Autoblech | Novelis Deutschland GmbH (Firmensitz: Göttingen)
Recycling-Etiketten im Closed Loop | Steinbeis Papier GmbH (Firmensitz: Glückstadt)
SHIFTphone 8 | SHIFT GmbH (Firmensitz: Wabern Falkenberg)
Die Jury des Bundespreises Ecodesign 2025
Werner Aisslinger (Produktdesigner, Gründer von studio aisslinger)
Ina Budde (Modedesignerin, Mitgründerin und Geschäftsführerin von circular.fashion)
Matthias Held (Produktdesigner, Professor an der HfG Schwäbisch Gmünd)
Dr. Claudia Perren (Architektin, Direktorin der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel)
Siddharth Prakash (Leiter der Gruppe Zirkuläres Wirtschaften und Globale Wertschöpfungsketten im Bereich Produkte- und Stoffströme am Öko-Institut in Freiburg)
Paula Raché (Kommunikationsdesignerin)
Bettina Rechenberg (Leiterin des Fachbereichs III „Nachhaltige Produkte und Produktion, Kreislaufwirtschaft“ im UBA)
Rita Schwarzelühr-Sutter MdB (Parlamentarische Staatssekretärin im BMUKN)
Michael Volkmer (Kommunikationsdesigner, Gründer der Kreativ-Agentur Scholz & Volkmer)
Bild oben: Eines der ausgezeichneten Produkte ist ein KI-gestütztes, nicht invasives Gerät zur Früherkennung von Borkenkäferbefall. Es wird am Baum angebracht und zeichnet Umgebungsgeräusche auf, um Käferfraß im Sommer und Spechtaktivität im Winter zu erkennen. Foto: Amber
