Mehr als 9 Millionen Kaffeekapseln sammelten die Kaffeetrinker:innen in den Pilotregionen Oberösterreich, den Bezirken Krems-Land und Schwechat in nur sechs Monaten. Seit dem Start im Oktober 2023 steigerte sich deren Sammelmenge über alle Standorte gerechnet um 22 Prozent. Die positive Bilanz untermauert den großen Erfolg der Aktion, die seitens Österreichischem Kaffee- und Teeverband (KTV) und der Altstoff Recycling Austria AG (ARA) ins Leben gerufen wurde. Unterstützt wird das Pilotprojekt von Partnern entlang der gesamten Wertschöpfungskette: Führende Kaffeeproduzenten, die Verpackungshersteller Constantia Flexibles und Greiner Packaging sowie der Handelspartner Billa Plus sind mit an Bord. Eine Fortsetzung und mögliche Erweiterung des Projekts werden aktuell evaluiert.

Das vom KTV und der ARA initiierten Projekt ermöglichte erstmals die getrennte Sammlung von allen Kaffeekapseln, was in der EU einzigartig ist. Die Zahlen bestätigen den Erfolg: Von Oktober 2023 bis März 2024 konnte eine Sammelmenge von 120,33 Tonnen (9,1 Millionen Kapseln) erzielt werden, was einer prozentuellen Steigerung von 22 Prozent über alle Standorte beträgt. Aufgrund des großen Erfolgs wurde das Pilotprojekt bis Ende Juni 2024 verlängert. „Die positive Bilanz unseres Kaffeekapsel-Recyclingprojekts mit der ARA, bei dem sich Hersteller, Händler und Verpackungsindustrie engagieren, zeigt den unglaublichen Hebel, den wir mit einem starken Schulterschluss schaffen. Die Motivation zur Teilnahme und Sammlung seitens Konsument:innen beweist das enorme Potenzial, das innovative und zirkuläre Lösungen für Österreichs Kreislaufwirtschaft haben“, so Paul Unterluggauer, Vize-Präsident des Österreichischen Kaffee- und Teeverbandes, überzeugt.

(v.l.).: Stephan Kern (Circular Economy Manager REWE Österreich), Paul Unterluggauer, Vizepräsident des Österreichischen Kaffee- und Teeverbandes, Jürgen Secklehner (ARAplus Geschäftsführer), Thomas Schulz (Vice President Group Marketing & Communication Constantia Flexibles) , Rene Berger (Geschäftsführer Griener Packaging GmbH) und Harald Hauke (ARA Vorstand). Foto: Daniel Willinger

Das Kaffeekapsel-Recyclingprojekt fördert die Bewusstseinsbildung sowohl bei der Bevölkerung, aber auch bei Partner:innen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. ARA Vorstandsprecher Harald Hauke ist überzeugt: „Indem Konsument:innen sich bewusst darüber werden, wie viele wertvolle Rohstoffe in einer einzelnen kleinen Kaffeekapsel stecken und welche Auswirkungen eine korrekte Sammlung hat, gehen wir einen bedeutenden Schritt Richtung Ressourcenschonung. Die Steigerung von 22 Prozent gesammelter Kaffeekapseln zeigt, wie gut unser Kaffeekapsel-Recyclingprojekt angenommen wurde. Mit Projekten wie diesen bieten wir der Industrie neue Rohstoffe.“

Kapselrecycling hat großes Potenzial

Die gesammelten Kapseln werden in der neuen Recyclinganlage SECCON im oberösterreichischen Pettenbach aufbereitet: Kaffee und Kapseln werden getrennt und zu wertvollen Rohstoffen verarbeitet. Aus den bunten Kapseln entsteht wieder reines Aluminium bzw. Kunststoff für neue Produkte. Der Kaffeesatz eignet sich für dein Einsatz als Biodünger, Ölbindemittel, Biogas oder auch für die Produktion neuer Möbel, wie ein Forschungsprojekt der ARA in Kooperation mit der Fachhochschule Salzburg – Campus Kuchl verdeutlicht.

Industrie und Handel ziehen positive Bilanz

In den 16 Billa Plus Märkten in Oberösterreich stieß das Pilotprojekt auf eine breite Zustimmung, berichtet Stephan Kern, Circular Economy Manager REWE Österreich: „Wer Kaffeekapseln korrekt trennt, schützt nicht nur die Umwelt, sondern rettet auch wertvolle Rohstoffe. Das Pilotprojekt wurde von den Verbraucher:innen positiv aufgenommen und bestätigt die steigende Nachfrage nach umweltfreundlichen Lösungen.“

Auch die Kapselhersteller Constantia Flexibles und Greiner Packaging waren seit Jahresbeginn mit an Bord. Damit legen die Produzenten einen wertvollen Grundstein für den anschließenden Recyclingprozess und leisten mit ihrer Expertise einen wichtigen Beitrag für die branchenübergreifende Zusammenarbeit.

„Ganz im Sinne einer starken Kreislaufwirtschaft für Österreich setzen wir auf einen ganzheitlichen Ansatz entlang der gesamten Verpackungswertschöpfungskette. Daher freuen wir uns besonders, dass wir bei diesem Pilotprojekt unsere Expertise als Kapselhersteller einbringen und aus den gesammelten Aluminiumkapseln neue Produkte erzeugen konnten“, so Thomas Schulz, Vice President Group Marketing & Communication Constantia Flexibles.

„Bereits seit vielen Jahren produziert Greiner Packaging erfolgreich Verpackungen aus Kunststoff für den Kaffeekapsel-Markt. Umso wichtiger ist es uns, möglichst nachhaltige Verpackungslösungen zu entwickeln. Mit dem Kaffeekapsel-Recyclingprojekt setzen wir auf innovative Ansätze und fördern die Kreislaufwirtschaft“, erklärt Rene Berger, Geschäftsführer Greiner Packaging GmbH.

Sammelmenge Kaffeekapseln nach Regionen

Oktober 2023 bis März 2024

  • Oberösterreich: 103,47 Tonnen
  • Krems Land: 3,08 Tonnen
  • Schwechat: 13,78 Tonnen
  • GESAMT: 120,33 Tonnen

Bild ganz oben: Die Anzahl der recyclten Kaffeekapseln in Oberösterreich hat zugenommen. Foto: Daniel Willinger

Von fil