Rund 80 Teilnehmende haben sich an der TU Clausthal zur Abschlusskonferenz der bundesweiten Fördermaßnahme „Ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft – Bauen und Mineralische Stoffkreisläufe“ getroffen. Um die Kreislaufwirtschaft voranzubringen, liegen die größten Potenziale im Bau und in der Industrie. Dies ist auf der Abschlusskonferenz zum Thema „Ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft – Bauen und Mineralische Stoffkreisläufe“ (ReMIn) deutlich geworden. ReMin ist eine Fördermaßnahme, um das Forschungskonzept „Ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft“ des Bundesforschungsministeriums (BMBF) umzusetzen. Rund 80 Teilnehmende aus ganz Deutschland sind auf der dreitägigen Veranstaltung, die vom CUTEC Clausthaler Umwelttechnik Forschungszentrum organisiert wurde, auf dem EnergieCampus der TU Clausthal in Goslar zusammengekommen. Zentraler Punkt war die Vorstellung der Ergebnisse der 17 geförderten Verbundprojekte.

Prof. Michael Fischlschweiger, der CUTEC-Vorstandsvorsitzende, hatte die Konferenz eröffnet: „Im Fokus stehen die Bauwirtschaft mit ihrer hohen Nachfrage nach Rohstoffen und die erweiterte Nutzung von Sekundärrohstoffen aus Bauresten, Schlacken, Aschen sowie bergbaulichen Rückständen.“ Die TU Clausthal mit ihrem Leitthema Circular Economy, ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft, sei ein idealer Ort für die Tagung.

Kreislaufwirtschaft mit 29 Millionen Euro gefördert

„Der Förderschwerpunkt ReMin ist sehr erfolgreich verlaufen“, betonte Thomas Bartelt, als Referent beim BMBF für die Fördermaßnahme ReMin zuständig.  Gefördert mit annähernd 22 Millionen Euro und rund sieben Millionen Euro Eigenanteil der beteiligten Industriepartner, konnte die ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft in den Bereichen „Bauen“ und „Mineralische Stoffkreisläufe“ spürbar vorangebracht werden. Eine Folgeförderung auf dem Gebiet „Ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft“ ist bereits auf den Weg gebracht: Für „Urban Mining: Erschließung anthropogener Lager als Rohstoffquelle“ können bis zum 2. September Projektskizzen eingereicht werden.

Die aktuelle Konferenz wurde organisiert von der CUTEC-Abteilung Ressourcentechnik und -systeme, die von Dr. Andreas Sauter geleitet wird. Um alle Teilnehmenden zu inspirieren, hielt Prof. Roland Pomberger (Montanuniversität Leoben) zu Beginn einen Impulsvortrag. „Abfälle sind die Stoffwechselprodukte unserer Gesellschaft“, berichtete der Abfallexperte aus Österreich, „jedes Produkt wird Abfall – es ist nur eine Frage der Zeit“. In Bezug auf die Kreislaufwirtschaft riet er zu stark anwendungsorientierten Regelungen, „denn der Abfall geht den Weg des geringsten Geldes“. Zum Abschluss zeigte er eine Liste mit „dummen Produkten“. Insbesondere übertriebene Verpackungen wurden kritisiert, z.B. Getränkedosen, die zusätzlich in Plastik eingeschlagen werden.

TU Clausthal an vier Projekten beteiligt

Bei vier der anschließend vorgestellten 17 ReMin-Projekte sind Forschende der TU Clausthal beteiligt gewesen. REMINTA und TReMin standen unter Federführung der Harzer Universität. In REMINTA, geleitet von Prof. Daniel Goldmann, geht es um die Aufbereitung und Veredelung mineralischer Rückstände sowie von Metallen in den Bergeteichen des Erzbergwerks Rammelsberg. TReMin verfolgt unter Leitung von Prof. Fischlschweiger das Ziel, den Wissenstransfer in puncto Kreislaufwirtschaft im Bauen zu forcieren und das Thema auch in die breite Öffentlichkeit zu bringen. Daneben war die TU Clausthal bei BAUSEP (Einsatz von Schlacken und Aschen, um ressourceneffiziente Bauprodukte zu entwickeln) und REALight (Herstellung von Leichtgranulaten aus Bau- und Abbruchabfällen) eingebunden. Zusammengefasst sind die Ergebnisse aller Projekte in einer 50-seitigen Broschüre, die Andre Bertram (CUTEC), der Koordinator des Begleitprojektes TReMin, redaktionell betreut hat.

Bild oben: Die Konferenz fand auf dem EnergieCampus der TU Clausthal in Goslar (Tagungszentrum GoTEC) statt. Zum Gruppenbild (siehe unten) stellten sich (von links): Prof. Daniel Goldmann, Prof. Michael Fischlschweiger (beide TU Clausthal), Dr. Hannelore Katzke, Dr. Andreas Jacobi (beide Projektträger Jülich), Thomas Bartelt (Bundesforschungsministerium) und Prof. Roland Pomberger aus Leoben. Foto: Christian Ernst

Von fil