Nur gerade zwei Prozent der in der Schweiz gekauften Konsumgüter sind aus zweiter Hand. Würden gebrauchte Produkte weitergegeben und wiederverwertet, könnten die CO2-Emissionen erheblich reduziert werden. Der erste nationale Secondhand Day am Samstag, 26. September 2020, ist eine Initiative von „Ricardo“, „myclimate“, „Circular Economy Switzerland“ und „20 Minuten“, die zu nachhaltigerem und bewussterem Konsum animieren will.

Teilnehmende Secondhand-Shops, Tauschbörsen oder auch Privatpersonen sollen „Circular Heroes“ werden und kreative Verkaufsaktionen realisieren. Die am Aktionstag durch Secondhand-Verkäufe eingesparten Ressourcen werden gemessen und ausgewiesen. Herr und Frau Schweizer produzieren jährlich im Schnitt 14 Tonnen CO2. Um diese Emissionen zu kompensieren, benötigte jeder einen Wald mit einem vergleichbaren Volumen von 17 Zürcher Hauptbahnhofshallen. Nachhaltiger Konsum liegt zwar im Trend, doch nach wie vor gelten Produkte aus Secondhand-Läden als „schmuddelig“ oder „minderwertig“ und werden im Konsumverhalten primär nicht berücksichtigt. Das soll sich mit dem Secondhand Day ändern. Francesco Vass, CEO von „Ricardo“: „Indem  gebrauchte Dinge  verkauft und wiederverwertet werden, kann jeder Schweizer Haushalt CO2-Emissionen einsparen und damit auf einfachste Weise die Auswirkung auf unseren Planeten positiv beeinflussen. Wir wollen mit diesem Tag genau diese Themen stärker ins allgemeine Bewusstsein holen.“

Ein Kollektivprojekt

Die vier Initiatoren aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und dem Medienbereich stellen die Durchführung des Secondhand Day sicher und bringen das nötige Fachwissen mit. „Circular Economy Switzerland“ versteht sich dabei als Plattform, um in der Schweiz einen Markt für kreislaufwirtschaftliche Produkte und Dienstleistungen zu schaffen.

„Wiederverwertung beziehungsweise Secondhand ist einer der wichtigen Aspekte einer Kreislaufwirtschaft. Wir möchten mit dem Secondhand Day die Öffentlichkeit und die Wirtschaft für das Thema Kreislaufwirtschaft sensibilisieren“, sagt Nicolai Diamant, Koordinator „Circular Economy Switzerland“. Mit der Stiftung „myclimate“  holt sich der Secondhand Day erfahrene Experten zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz an Bord. Mit weltweiten Projekten treibt „myclimate“ messbaren Klimaschutz und eine nachhaltige Entwicklung voran und liefert für die Initiative wichtige Ressourcen-Daten. „Secondhand kaufen macht Spass. Bestehenden Produkten ein zweites Leben zu ermöglichen, ist aber auch ein einfacher und wirkungsvoller Weg, CO2-Emissionen zu reduzieren. myclimate wird diese Einsparungen am Secondhand Day berechnen. Von dem Ergebnis erwarten wir uns einen Aha-Moment“, bekennt Kai Landwehr, Mediensprecher und Leiter Marketing bei „myclimate“.

Als Dritter im Bunde agiert der grösste Schweizer Online-Marktplatz „Ricardo“ als Organisator und bringt das nötige Know-How für das Teilnehmer-Handling und die Partnerschaften mit ein. Mit 20 Minuten holt sich die Initiative die reichweitenstärkste Medienmarke der Schweiz an Bord. Dank seiner grossen Bekanntheit kann 20 Minuten insbesondere auch eine jüngere Zielgruppe für das Thema Nachhaltigkeit sensibilisieren und zu einem bewussteren Konsum animieren.

„Circular Heroes“ gesucht

Im Sinne der Nachhaltigkeit können sich ab dem 20. August lokale und digitale Secondhand-Shops, Flohmärkte, Up-Cycling Stellen aber auch Privatpersonen als „Circular Heroes“ auf der Webseite www.secondhandday.ch anmelden und mit Verkaufsaktionen und besonderen Angeboten einen aktiven Beitrag zur Ressourceneinsparung leisten. Die Aktion soll aufzeigen, dass nachhaltiges Handeln für jede und jeden möglich ist. Auch „Ricardo“ agiert als  „Circular Hero“ und leistet einen zusätzlichen Beitrag an die Umwelt: Für jedes am Secondhand Day auf Ricardo verkaufte Produkt pflanzt der Online-Marktplatz einen Baum.

Über den Secondhand Day

Die Initiative wurde von „Ricardo“, „myclimate“, „Circular Economy Schweiz“ und „20 Minuten“ ins Leben gerufen. Herr und Frau Schweizer produzieren jährlich im Schnitt 14 Tonnen CO2. Ein grosser Teil davon ist auf den persönlichen Konsum zurückzuführen. Dabei entsteht der individuelle CO2-Fussabdruck weniger bei der Nutzung von Gütern, als vielmehr bei deren Produktion, Transport und Entsorgung. Das Konsumverhalten bietet enorme Einsparmöglichkeiten und Potential für Veränderung. Der Secondhand Day soll ein nationales Gespräch darüber starten und zu einem besseren Umgang mit der Umwelt animieren. Er soll zeigen, dass nachhaltiges Handeln möglich und einfach ist. Die Initiative soll nicht zum Verzicht aufrufen, sondern mit kleinen Schritten in die richtige Richtung gehen.

Von fil