Die Anforderungen an Gebäudetechnik steigen: Ressourcenschonung, Emissionsminderung und Flexibilität stehen zunehmend im Fokus von Planung, Betrieb und Modernisierung. Mit dem Lichtbandsystem TECTON II adressiert Zumtobel diese Anforderungen durch ein auf Kreislauffähigkeit ausgelegtes Designkonzept, das technologische Funktionalität mit Nachhaltigkeitszielen verbindet.

TECTON II ist seit Mai 2025 auf dem Markt und wurde gemeinsam mit dem italienischen Design- und Engineering-Studio Pininfarina entwickelt. Ziel war es, ein System zu schaffen, das sich durch hohe Langlebigkeit, einfache Anpassbarkeit und Wiederverwendbarkeit auszeichnet. Das Lichtbandsystem basiert auf einer modularen, werkzeuglos montierbaren Konstruktion. Nach Angaben des Herstellers ermöglicht diese Bauweise Montagezeiten, die in unabhängigen Tests durchschnittlich um 71 % schneller waren als bei vergleichbaren Systemen.

Leuchten, Sensoren und Notlichtmodule lassen sich bei TECTON II ohne Austausch des Gesamtsystems aktualisieren oder erweitern. Die Tragschiene dient dabei als dauerhafte Infrastrukturkomponente. Auch Bestandsprojekte mit dem Vorgängersystem TECTON I können durch Rückwärtskompatibilität mit neuen Leuchtenelementen aufgerüstet werden.

Gestaltungsprinzipien nach Circular Design Rules

Das Produktdesign folgt den sogenannten Circular Design Rules (CDR) von Zumtobel. Diese wurden ab 2021 in Zusammenarbeit mit externen Partnern wie EPEA Schweiz und EOOS entwickelt und gliedern sich in drei Kategorien: Circular Sourcing, Circular Design und Circular Systems. Im Zentrum steht die durchgängige Ausrichtung auf Kreislauffähigkeit – von der Auswahl der Materialien über die Konstruktion bis zur Rückgewinnung am Ende der Nutzung.

TECTON II besteht aus langlebigen, recyclingfähigen Werkstoffen wie Aluminium. Die eingesetzten Materialien sind laut Hersteller Cradle-to-Cradle-konform und können sortenrein getrennt werden. Auf halogen- und silikonhaltige Substanzen wird verzichtet.

Digitale Integration zur Optimierung von Betrieb und Energieverbrauch

Ein weiterer Aspekt des Systems ist die Integration in digitale Gebäudestrukturen. TECTON II ist mit Bewegungssensoren und Tageslichtsteuerung kompatibel und erlaubt laut Hersteller Energieeinsparungen von bis zu 40 %. Zusätzlich ist das System für IoT-Anwendungen vorbereitet – etwa für Asset Tracking oder Indoor-Navigation – was den Betrieb über den Lebenszyklus hinweg datenbasiert optimierbar macht.

Umweltdeklarationen für nachhaltige Planung

Zur Dokumentation der ökologischen Eigenschaften bietet Zumtobel für TECTON II sogenannte Environmental Product Declarations (EPDs) an. Diese enthalten Informationen zu CO₂-Bilanzen, Materialeinsatz und Recyclingfähigkeit. Solche Daten können als Grundlage für nachhaltige Gebäudezertifizierungen wie DGNB, LEED oder BREEAM dienen.

Anwendung im Kontext zirkulärer Bauwirtschaft

TECTON II versteht sich als Beitrag zur Umsetzung zirkulärer Prinzipien im Bauwesen. Die Entwicklung orientiert sich an der Idee, Produkte nicht nur effizient zu nutzen, sondern auch nach Ablauf der ersten Lebensphase in neue Nutzungskreisläufe zu überführen. Für Planungsverantwortliche, Betreibende und Investierende eröffnet das System laut Hersteller eine langfristige Perspektive für nachhaltige Beleuchtungslösungen im Gebäudebereich.

Bild oben: Die Leuchten, Sensoren und Notlichtmodule lassen sich bei TECTON II ohne Austausch des Gesamtsystems aktualisieren oder erweitern. Foto: Zumtobel

Von fil