„Die Digitalisierung ist einer der größten Herausforderungen beim Recycling, wir stellen uns dieser und geben die Übernahme eines Softwaredienstleisters bekannt,“ sagte Knut Rodewald, Geschäftsführender Gesellschafter MAR LRP Holding zur Übernahme der Call-iT und Call-Car-Rücknahmesysteme, die bisher Tochterunternehmen der MOSOLF-Gruppe waren. Call-iT ist für die MAR Holding eine perfekte Ergänzung der bestehenden Dienstleistungen.
Das Unternehmen überzeugt durch Komplettlösungen für die Altfahrzeugdemontage. Demontagebetriebe können die Software bei der täglichen Arbeitsorganisation nutzen. Strukturierte Dokumentation, effiziente Einlagerung von Ersatzteilen, schnelles Finden von Angeboten: Call-iT bildet alle Prozesse des Recyclings ab. Zusätzliche App-Anwendungen ermöglichen die Optimierung vieler Unternehmensprozesse und eine schnelle Marktbereitstellung gebrauchter Kfz-Teile. Ein Datenaustausch über mobile Geräte, Rechnungsversand per E-Mail und ein integriertes Kassensystem sind die Voraussetzung für eine stärkere Digitalisierung des Altfahrzeugrecyclings. Die webbasierende Anwendung ermöglicht auch das Integrieren mobiler Endgeräte und zwar herstellerunabhängig. Rodewald dazu: „Wir stellen uns mit der komplett aktualisierten Software darauf ein, dass wir noch schneller und effizienter unsere Kunden bedienen können. Mit der Übernahme erweitern wir durch zusätzliches fachkompetentes Personal unsere digitale Demontage-Plattform.“
Die LRP ist seit einigen Jahren Marktführer im Bereich Demontage und Rücknahme von Altfahrzeugen. Mit etwa 15.000 behandelten Alt-Fahrzeugen pro Jahr sei LRP schon heute einer der größten Annahmebetriebe, zukünftig werden etwa bis zu 20.000 pro Jahr erwartet. LRP hat derzeit ca. 200 Mitarbeiter und konnte in 2021 im Vergleich zum Vorjahr ein Umsatzwachstum von etwa 20% verzeichnen. LRP betreibt derzeit 5 Recycling- und Logistikzentren in Ost- und Mitteldeutschland, in Kürze wird der komplett modernisierte Platz in Krostitz eröffnet.
Jährlich werden in Deutschland 450.000 Fahrzeugen auf dem Inlandsmarkt demontiert und verwertet, dies sind seit einigen Jahren weniger als 20 % der am deutschen Markt abgemeldeten Fahrzeuge. Für die Demontage zeichnen sich etwa 1100 Betriebe verantwortlich, die als anerkannte zertifizierte Betriebe gelistet sind, die Gesamtzahl dieser Betriebe hat in den letzten Jahren stetig abgenommen. Grund dafür sind steigende Anforderungen an Genehmigungsverfahren und an die technische Ausstattung. LRP hat sich stetig an neue Herausforderungen technisch, organisatorisch und fachlich angepasst und ist deshalb für die neuen Anforderungen bestens gerüstet.
Durch Kooperation mit einem großen sächsischen Softwarehaus hat LRP zudem die Möglichkeit, die existierende digitalisierte Demontage-Plattform durch die Zusammenarbeit mit 40 Programmierern immer auf dem aktuellen Stand zu halten. Rodewald dazu: „Mit dieser Kooperation schaffen wir ein Service-Desk für einen 24/7-Betrieb.“ Im LRP-Gebrauchtteile-Shop werden heute bereits Ersatzteile angeboten, die anhand einer speziellen Software untersucht werden, ob sie sich nur für ein Fahrzeugmodell eines Herstellers oder auch für andere Modelle eignen (z.B. Lichtmaschine, die sich eignen kann für verschiedene Modelle des VW-Konzerns). Dies gelingt über die Nutzung der Daten aus der Schwacke-Liste, damit ist der Zugriff auf unzählige Daten zu Ersatzteilen von allen Hersteller möglich. Neben LRP gibt es keinen weiteren Autoverwerter, der so modern aufgestellt ist im Bereich Digitalisierung und technischer Innovation. Damit werden auch sämtliche politische Ziele hinsichtlich Abfallvermeidung erreicht, denn Ersatzteilverkauf ist nichts anderes als Verlängerung der Lebensdauer!
Knut Rodewald ist auch stolz über einen weiteren Vertragsabschluss zur Rücknahme von E-Fahrzeugen: „Wir sind nun Kooperations- und Vertragspartner großer inländischer und ausländischer Automobilhersteller zur Rücknahme von Elektrofahrzeugen. Dies ist nur deshalb möglich, weil wir uns sehr frühzeitig auf die neuen Anforderungen der Demontage von Elektrofahrzeugen eingestellt haben.“
Titelfoto: LRP Autorecycling
