Mit dem Launch eines digitalen Pendants ist die Materialbibliothek der Fakultät für Architektur des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) nun auch online verfügbar. Die Webpräsenz punktet mit umfassenden Informationen von der Rohstoffherkunft über den Lebenszyklus bis zu den Anwendungsmöglichkeiten eines Materials in der Architektur. Darüber hinaus bietet sie hochwertige Fotografien sowie herstellerneutrale Datenblätter. Die neue Materialdatenbank ist in das nationale, vom KIT mitinitiierte Netzwerk „Materialbibliothek Deutscher Hochschulen“ eingebettet.
Architektur-Materialsammlungen an Hochschulen sind eine zentrale Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis. Sie machen Materialien begreifbar – im wörtlichen wie im übertragenen Sinn. Auch die KIT Materialbibliothek, eine zentrale Einrichtung der KIT-Fakultät für Architektur, steht in dieser Tradition. Die Bibliothek wurde 1968 errichtet und 2023 – nach umfassender Sanierung durch das Architekturbüro Studio-MRA und einer inhaltlichen Neuausrichtung unter wissenschaftlicher Leitung der Professur Nachhaltiges Bauen – wiedereröffnet. Studierenden und Forschenden dient sie als offen gestalteter Raum zum Recherchieren und Stöbern, darüber hinaus für Ausstellungen und Veranstaltungen.
Mehrwerte jenseits haptischer Erfahrung

Informationen, eine hochwertige Bebilderung sowie herstellerneutrale Datenblätter aus.
Screenshot: Elena Boerman, KIT-Fakultät für Architektur
Den Schwerpunkt der umfangreichen Sammlung – und damit ihres digitalen Ablegers – bilden Materialien des nachhaltigen Bauens, die biologisch abbaubar oder technisch wiederaufbereitbar sind. Von organisch-biotisch und organisch-fossil bis anorganisch-metallisch und anorganisch-mineralisch deckt die Sammlung sämtliche Materialklassen ab.
„Auch wenn die haptische Erfahrung von Materialität nicht zu ersetzen ist: Die digitale Bereitstellung der KIT Materialbibliothek ist ein enorm sinnvoller Schritt. Sie erweitert den Zugang und die Verfügbarkeit unserer Sammlung, ermöglicht ein Mehr an Materialinformation und erleichtert die Integration in digitale Entwurfsprozesse“, erklärt Professor Dirk E. Hebel, Inhaber der Professur für nachhaltiges Bauen am Institut Entwerfen und Bautechnik des KIT. „Zugleich fördert die neue Materialdatenbank die Netzwerkbildung zwischen den teilnehmenden Hochschulen, deren Fachkompetenzen und Forschungsschwerpunkte hinsichtlich Baumaterialien zusammengebracht und öffentlich zugänglich gemacht werden.“
Netzwerk Materialbibliothek Deutscher Hochschulen
Die nach rund zweijähriger Vorarbeit der Öffentlichkeit nun zugänglich gemachte Materialdatenbank ist eingebettet in die Materialbibliothek Deutscher Hochschulen (MDH). Das Netzwerk von Materialbibliotheken der Architektur an Universitäten, Hochschulen und Fachhochschulen bündelt differenziertes Fachwissen über Baumaterialien und stellt es in Form einer kooperativ betriebenen Datenbank unentgeltlich zur Verfügung. Die MDH wurde 2022 unter anderem von Hebel initiiert.
Bild ganz oben: Nun auch online begehbar: die Materialbibliothek der KIT-Fakultät für Architektur Foto: Zooey Braun, KIT-Fakultät für Architektur
