Mit einer Ausstellung im öffentlichen Raum macht die RWTH Aachen auf das Thema „Kunststoffe und Kreislaufwirtschaft“ aufmerksam. Bei der GreenTech Expo werden vom 10. bis zum 24. Juni am Templergraben (gegenüber dem SuperC) auf 20 3,50 Meter mal 1,80 Meter großen Bannern Forschungsansätze visualisiert, die zu langfristiger Nachhaltigkeit im Umgang mit Kunststoffen führen. Die Ausstellung findet im Rahmen des Knowledge Hubs der RWTH statt, der als eine Maßnahme der Exzellenzstrategie eingerichtet wurde, um den transparenten und nachvollziehbaren Wissenstransfer in die Gesellschaft zu stärken. Die erste GreenTech Expo thematisiert nicht nur Nachhaltigkeit am Beispiel von Kunststoffen, sie wird auch nachhaltig umgesetzt: Die Banner wurden aus PVC-freiem Textil hergestellt und werden weiterverwendet, die Füße der Konstruktion sind aus wiederverwertetem Kunststoff.
Präsentiert werden rund um eine Litfaßsäule, die unter anderem die Ausmaße des Plastikkonsums in Deutschland darstellt, laufende Forschungsprojekte und -ansätze für eine nachhaltigere Welt, die zum Teil auch schon von Gründerinnen und Gründern aus der RWTH umgesetzt wurden. So gelingt es etwa dem Start-up IonKraft bisher nicht recycelbare Kunststoffverpackungen für sogenannte Barriereanwendungen mithilfe von Plasmatechnologie wiederverwertbar zu machen. Und everwave setzt innovative Technologien ein, damit schwimmende Flussplattformen treibenden Müll aufnehmen und speichern können. Zudem kommen KI-gestützte Müllsammelboote auch an schwer zugänglichen Stellen zum Einsatz und säubern das Wasser auch dort, wo besonders viel Müll zusammenkommt.
Die GreenTech Expo informiert des Weiteren über die Notwendigkeit, Kunststoffe als einen festen Bestandteil unseres Alltags effizienter in eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft zu bringen, stellt Intelligentes Stoffstrommanagement im Kunststoffrecycling vor und klärt darüber auf, wie aus Kunststoffabfällen Wertstoffe entstehen können. Weitere Bannerinhalte thematisieren unter anderem Alternativen für herkömmliche Kunststoffe – wie beispielsweise PLA; der Polyester wird aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen und ist biologisch abbaubar – oder die Entwicklung besserer Katalysatoren für die Produktion von Biokunststoffen.
Aktionstag auf dem Templergraben
Im Rahmen der GreenTech Expo wird am Dienstag, 14. Juni, ein Aktionstag am Templergraben den Fokus auf weitere Aspekte des Themas Nachhaltigkeit erweitern. Beim „Nachhaltigkeitsmarkt der Möglichkeiten“ des AStA der RWTH stellen sich Initiativen und Engagierte von 12 bis 16 Uhr, rund um den Templergraben verteilt, vor. Eine offene Näh- und Reparaturwerkstatt und ein Färbe-Workshop laden alle Studierenden und Interessierten zum Vorbeikommen und Mitmachen ein. Der Markt ist Teil der Nachhaltigkeitstage 2022, die vom 10. bis zum 16. Juni stattfinden.
Um 14 Uhr erhält die RWTH auf der Freifläche vor dem Hauptgebäude, Templergraben 55, die offizielle Auszeichnung zur Fairtrade University. An dem etwa 45-minütigen Programm sind Bürgermeisterin Hilde Scheidt, die Rektoratsbeauftragten für Nachhaltigkeit und die Fairtrade-Gruppe der Hochschule beteiligt. Von 15 bis 16.15 Uhr stellen Forscherinnen und Forscher der RWTH ihre Green Technology-Projekte mit dem Schwerpunkt Kunststoffe und Kreislaufwirtschaft vor. Sechs Kurzvorträge in jeweils sechs Minuten, moderiert von Jens Tervooren, gehen unter anderem auf diese Fragen ein: Wie schaffen wir den Wandel weg von fossilen rohstoffzehrenden Produktionsprozessen hin zur verstärkten Nutzung lokaler, nachwachsender Rohstoffe? Wie können Mikroben bei der Abfallverwertung helfen? Wie lassen sich Recyclinganlagen und die Recyclingfähigkeit von Kunststoffverpackungen verbessern? Bis 17 Uhr stehen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für Gespräche zur Verfügung.
Ab 16.15 Uhr laden die Stabsstelle Nachhaltigkeit und Hochschulgovernance sowie der AStA zum 6. Runden Tisch – Nachhaltigkeit am Platanenplatz. Dort erhalten alle Interessierten ein kurzes Update zu Entwicklungen und Projekten des AStA und der RWTH zum Thema Nachhaltigkeit. Vorrangiges Thema wird diesmal sein: „Kommunikation an und mit Studierenden zur Nachhaltigkeit“. Der Tag wird abgerundet mit einem vom AStA der RWTH und dem AStA der FH organisierten Fairtrade-Vortrag um 18.30 Uhr im Hörsaal 1010|213 – V im RWTH-Hauptgebäude. Siegbert Gossen und Michael Frings vom Weltladen sprechen über „Die Weltläden und der faire Handel als Modell für die Welt von morgen“. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Bild oben: Die Umweltwissenschaftler der RWTH stellen ihre Projekte vor. Foto: RWTH/Peter Winandy
