Die EREMA Unternehmensgruppe mit Stammsitz in Ansfelden bei Linz, Österreich, schließt das Geschäftsjahr 2023/24 mit einem Gesamtumsatz von 380 Millionen Euro ab. Durch ein Joint Venture mit der Lindner Unternehmensgruppe erweitert der Firmenverbund sein Portfolio um Waschanlagen. Acht Tochterunternehmen zählen nun zur EREMA Group GmbH: EREMA, PURE LOOP, PLASMAC, KEYCYCLE, Lindner Washtech, UMAC, plasticpreneur und 3S.

Manfred Hackl, CEO EREMA Group GmbH. Foto: EREMA/Wakolbinger

„Mit unseren Anlagen und Komponenten erzielen wir mittlerweile weltweit Recyclingkapazitäten von über 25 Millionen Tonnen pro Jahr und tragen damit maßgeblich zum Aufbau einer Circular Economy für Kunststoffe bei“, sagt Manfred Hackl, CEO der EREMA Group. Konzernweit fertigte die Unternehmensgruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr 290 Extruder für das Kunststoffrecycling, ergänzt durch über 100 Einzelkomponenten wie Filtersysteme oder die Anti-Geruch-Technologie ReFresher. Mit diesen Recyclinglösungen wurde ein Gesamtumsatz in Höhe von 380 Millionen Euro erwirtschaftet. In mehr als 100 Ländern sind rund 8.500 Maschinen und Komponenten des Firmenverbunds im Einsatz. 950 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt die EREMA Group weltweit.

„Wir sind stolz auf diesen Abschluss des Geschäftsjahres unter den allgemein wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, sehen jedoch die kommenden Monate mit einer gewissen Vorsicht“, so Hackl. „Die Kunststoffrecyclingindustrie kämpft besonders in Europa mit den niedrigen Preisen für Neuware, und die hohen Energie- und Produktionskosten stellen Unternehmen weiterhin vor Herausforderungen.“ Trotzdem sieht er in der aktuellen Situation auch Chancen: „Wir nutzen diese Zeit, um unsere Prozesse weiter zu optimieren und verstärkt in Forschung und Entwicklung zu investieren. Unser Ziel ist es, den Mehrwert für unsere Kunden kontinuierlich zu steigern und optimal auf die nächste Wachstumsphase vorbereitet zu sein.“ Auch das globale Vertriebsnetzwerk stärke die Firmengruppe. In Nordamerika, China und Südafrika betreibt das Tochterunternehmen EREMA Niederlassungen.

Strategische Investitionen für gesamtheitliche Kunststoffrecyclingindustrie

Am Stammsitz in Ansfelden eröffnete die EREMA Group ein neues R&D Center. Forschung und Entwicklung ist zentraler Bestandteil bei EREMA. (Foto: EREMA)

In den letzten Jahren investierte die EREMA Group gezielt in Maschinen, Applikationsentwicklungen und Infrastruktur. „Mit der Eröffnung des neuen R&D Centers in Ansfelden im letzten Sommer und der Erweiterung des Maschinenparks im Customer Technology Center bei EREMA North America Anfang dieses Jahres haben wir das bisher größte Investitionsprogramm unserer Geschichte abgeschlossen. Mehr als 110 Millionen Euro wurden in den vergangenen fünf Jahren in den Ausbau und die Modernisierung unserer internationalen Standorte investiert“, betont Horst Wolfsgruber, CFO der EREMA Group. Ein wichtiger Meilenstein ist auch die im August eingeleitete Gründung der Holding BLUEONE Solutions gemeinsam mit dem österreichischen Familienunternehmen Lindner. Mit der Einbringung der Lindner Washtech zählen nun auch Waschanlagen zum umfangreichen Portfolio der EREMA Group.

Erfreuliche Entwicklungen im Post Consumer- und PET-Recycling

Erfolgreich erweist sich die neue DuaFil® Compact Technologie, die EREMA speziell für anspruchsvolle Anwendungen mit hohem Verschmutzungs- und Feuchtigkeitsgrad entwickelt hat. Seit der Markteinführung auf der K 2022 wurden rund 20 INTAREMA® TVEplus® DuaFil® Compact Anlagen verkauft. Im Post-Consumer-Segment bewährt sich zudem die ReFresher Technologie für die Produktion von geruchsoptimiertem Regranulat, die nun weltweit mit einer Gesamtkapazität von einer Million Jahrestonnen für Folien- und Mahlgutanwendungen im Einsatz ist. Eine Neuheit ist die DischargePro Steuerung für den EREMA Laserfilter, die für die diesjährigen Plastics Recycling Awards Europe nominiert wurde. Die Austragssteuerung reagiert automatisch auf Schwankungen während des Recyclingprozesses und reduziert den Schmelzeverlust um bis zu 50 Prozent. Mit dem neuen Fast-Track-Programm reagiert EREMA auf den Bedarf nach schnell verfügbaren Maschinen zu einem attraktiven Preis-Leistungsverhältnis.

Bei Bottle-Anwendungen beweisen die seit 25 Jahren bewährten VACUREMA® Systeme ihre Leistungsfähigkeit. Über 400 EREMA PET-Anlagen für Food Grade sind weltweit im Einsatz und erreichen eine Gesamtkapazität von mehr als 4,5 Millionen Tonnen pro Jahr. Auch in der Textilindustrie gewinnt das PET-Recycling an Bedeutung. Speziell für das Faser-zu-Faser-Recycling wurde die FibrePro:IV Technologie entwickelt, für die je nach Form und Verschmutzung der PET-Faserabfälle Maschinenkombinationen von EREMA oder der auf Schredder-Extruder-Technologie spezialisierten PURE LOOP zum Einsatz kommen. Für diese Applikationen hat die EREMA Group ein eigenes Faser-Technikum am Stammsitz in Ansfelden geschaffen.

Großes Potenzial für Kunststoffrecycling

Die weltweit produzierte Kunststoffmenge liegt derzeit bei etwa 400 Millionen Tonnen pro Jahr –Tendenz steigend. Davon werden global 9 Prozent recycelt. Ein großes Potenzial für die EREMA Group, wie Manfred Hackl betont: „Mit unserem Know-how und dem einzigartigen Produktportfolio innerhalb unseres Firmenverbunds schaffen wir für unsere Kunden den entscheidenden Wettbewerbsvorteil und treiben Kunststoffrecycling weltweit voran.“

Titelfoto: Die EREMA Group mit ihren acht Tochterunternehmen wird von CEO Manfred Hackl (rechts im Bild) und CFO Horst Wolfsgruber geführt. (Quelle: Erema)

Von AG