Das Recycling von PET-Flaschen in der Türkei nimmt Fahrt auf: In seinem neuen PET-Recyclingwerk in Kırklareli hat der in Istanbul ansässige Bau- und Immobilienkonzern Doğa vor kurzem zwei Starlinger PET Bottle-to-Bottle-Recyclinganlagen in Betrieb genommen. 

Das neue Werk in der Türkei erzeugt pro Tag 120 Tonnen PET-Flakes und 90 Tonnen Granulat. Foto: Dogapet

Das unter dem Namen Dogapet betriebene Recyclingwerk befindet sich in der Stadt Kırklareli in der Provinz Marmara nahe der bulgarischen Grenze. Schon bei der Errichtung wurde besonderer Wert auf eine nachhaltige Bauweise und die Nutzung erneuerbarer Energien und nachwachsender Rohstoffe gelegt. Die beiden Starlinger recoSTAR PET 165 HC iV+ PET-Recyclinganlagen gingen im Laufe des 4. Quartals 2024 in Betrieb und erreichen gemeinsam einen Ausstoß von 3,6 Tonnen rPET-Granulat in Flaschenqualität pro Stunde, was einer Gesamtkapazität von 28.000 Tonnen pro Jahr entspricht. Das Starlinger PET Bottle-to-Bottle-Recyclingverfahren ist von nationalen und internationalen Behörden wie der FDA und der EFSA sowie von bedeutenden Markeninhabern für Anwendungen im Lebensmittelbereich zugelassen.

Weitere Investitionen im Bottle-to-Bottle Anlagen

„Wir gehen davon aus, dass der Kunststoffrecyclingsektor an Bedeutung gewinnen und weitere Investitionen anziehen wird, insbesondere im Bottle-to-Bottle-Bereich“, so Selçuk Gökhan Gerlikhan, Geschäftsführer von Dogapet. „In immer mehr Ländern treten Bestimmungen in Kraft, die die Verwendung von Rohstoffen, die mittels Recycling gewonnen werden, vorschreiben. Wir gehen davon aus, dass sich auch in der Türkei die Vorgaben im Rahmen der Zero-Waste-Ziele in den kommenden Jahren verschärfen werden.“

Derzeit ist in der Türkei die Verwendung von rPET in Flaschenqualität, das durch mechanisches Recycling gewonnen wurde, im Lebensmittelbereich untersagt; nur durch chemisches Recycling hergestelltes rPET darf zu neuen Getränkeflaschen oder Lebensmittelbehältern verarbeitet werden. Es ist jedoch zu erwarten, dass die bürokratischen Prozesse, die für die Zulassung von mechanisch recyceltem PET für Bottle-to-Bottle-Anwendungen erforderlich sind, sowie wie die Einführung eines Pfandsystems für Kunststoffflaschen im Laufe des Jahres 2025 abgeschlossen sein werden.

Sourcing in der Türkei

Dogapet bezieht die PET-Flaschen für das Recycling derzeit in der Türkei. Wie in vielen anderen Ländern liegt das Sammeln und Vorsortieren von Kunststoffabfällen in den Händen des Privatsektors, obwohl die Regierung die Umsetzung von Maßnahmen wie dem bereits erwähnten Flaschenpfandsystem vorbereitet. „Die Vorsortierung gebrauchter PET-Verpackungen in der Türkei ist sehr gut, und damit auch die Qualität des Materials“, erklärt Gerlikhan. „Zusätzlich zum Eingangsmaterial, das wir derzeit aus der getrennten Abfallsammlung erhalten, werden wir Rohmaterial auch über das PET-Flaschenpfandsystem beziehen können, sobald dieses eingerichtet ist. Sind wir soweit und können unsere Aufbereitungskapazitäten erhöhen, werden wir bei Bedarf auch Material von außerhalb der Türkei verarbeiten.“

Dogapet will das rPET in Flaschenqualität an weltweit tätige Getränkehersteller und Wasserabfüller liefern, die wichtige Marken in ihren Branchen sind.

„Wir haben zum günstigsten Zeitpunkt investiert, um umweltfreundliche Lösungen für die sich ändernden Bedürfnisse in der Türkei anzubieten“, so Selçuk Gerlikhan. „Die Nachfrage nach lebensmitteltauglichen Rezyklaten in der Türkei ist hoch. Wir gehen davon aus, dass sie auch in den Nachbarländern, insbesondere in der Europäischen Union, aufgrund der im Jahr 2025 in Kraft tretenden Single-Use-Plastics-Richtlinie der EU steigen wird. Wir von Doğa setzen große Hoffnungen in unser PET Bottle-to-Bottle-Recycling-Projekt und wollen der Entwicklung entsprechend weiter in diesen Sektor investieren.“

Bild ganz oben: Dogapet betreibt zwei Starlinger recoSTAR PET 165 HC iV+ PET Bottle-to-Bottle-Recyclinganlagen mit einer Produktionsleistung von jeweils 1,8 Tonnen pro Stunde. Foto: Dogapet

Von fil