Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und Projektträger Jülich (PtJ) geförderte Projekt „PolymAEROcycle“ setzt auf ein von RAMPF entwickeltes Upcycling-Verfahren zur Herstellung maßgeschneiderter Polymer-Aerogele. Die bisher erzielten Forschungsergebnisse bestätigen das große Potenzial des Ansatzes für die nachhaltige Industrialisierung von Aerogelen.

Die chemische Upcycling-Technologie von RAMPF ermöglicht die Verwertung nicht sortenreiner Produktionsabfälle auf Polyurethanbasis. Hiermit hebt sie sich ab von den üblichen Recyclingverfahren, die für sortenreine Reststoffe konzipiert sind und eine zeit- und energieaufwändige Trennung verschiedener Kunststoffe in sortenreine Stoffströme erfordern. Auf einem Treffen des „Themencluster Aerogele“, einer Arbeitsgruppe der Forschungsnetzwerke Energie des BMWK, erläutern Vertreter des Fördermittelgebers zu den Inhalten des Energieforschungsprogramms:

Die Energieforschung ist ein wichtiges strategisches Element der Energiepolitik des BMWK. Neben dem Umstieg auf erneuerbare Energien sind auch die effiziente Nutzung von Energie und eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft entscheidend für den Erfolg der Energiewende, wofür der Aerogeltechnologie eine bedeutende Rolle zukommen könnte.“ Mit der Anknüpfung an ein stoffliches Recyclingverfahren trifft der Ansatz von RAMPF diese Kriterien besonders.

Die wesentlichen Vorteile des neuartigen Upcycling-Verfahrens

  • Reduzierung der in Deponien und Verbrennungsanlagen entsorgten unsortierten Kunststoffabfälle
  • Kreislauffähigkeit / Zirkularität für schwer recycelbare Duromere
  • Reduzierung der durch Kunststoffabfälle verursachten Verschmutzung
  • Geringerer Verbrauch von fossilen Brennstoffen bei der Herstellung neuer Produkte
  • Hohe industrielle Relevanz, sowohl in Bezug auf die Recyclingtechnologie als auch potenzielle Anwendungen der polymeren Aerogele, unter anderem für die Wärmedämmung, in der Elektromobilität sowie als leichte Füllstoffe, Rheologieadditive und Ölbindemittel

Beim jüngsten Treffen des Themenclusters Aerogele wurden auch die bislang erzielten Forschungsergebnisse des Forschungs- und Entwicklungsprojekts „PolymAEROcycle“ demonstriert und evaluiert. Dr.-Ing. Gerd-Sebastian Beyerlein, Director of New Technology Development bei RAMPF sagte: „Das Projekt setzt Maßstäbe beim Stand der Technik und Forschung. Wir haben erstmals eine stoffliche Recyclingtechnologie mit der Aerogeltechnologie kombiniert und damit eine robuste, industrienahe Plattform zur Verwertung von unsortierten Reststoffströmen entwickelt. Diese bietet unternehmerisch spannende Ansätze und kann einen signifikanten Beitrag zur Etablierung ganzheitlicher Kreislaufwirtschaften leisten.“

Aerogele sind zwar keine gänzlich neue Werkstoffklasse, aufgrund hoher Kosten konnten sie bislang jedoch nur schwer am Markt Fuß fassen. Durch die Entwicklungsarbeiten im öffentlich geförderten Projekt „PolymAEROcycle“ wird an dieser Stelle eine positive Auswirkung auf die Wettbewerbsfähigkeit von Aerogelen am Markt erwartet.

Innovationstreiber und Erfolgsfaktor

Die Forschungsförderung begreift die industrienahe Forschung im Mittelstand als einen wesentlichen Innovationstreiber und Erfolgsfaktor für den Wirtschaftsstandort Deutschland. In der angewandten Energieforschung des BMWK werden mehrere Projekte zur Aerogeltechnologie bereits seit einigen Jahren in einem Themencluster gebündelt, um auf dem Weg zur Industrialisierung konsequent voranzuschreiten.

Die Experten sind sich einig: Die Technologieentwicklung von RAMPF und Projektpartnern kann zur Erhöhung der Nachhaltigkeit im Energiesystem und somit zur Beschleunigung der Energiewende beitragen. Die Aktivitäten weisen diesbezüglich einen hohen Deckungsgrad zum 8. Energieforschungsprogramm des BMWK für die angewandte Energieforschung auf und zeigen sich ausgesprochen zukunftsfähig.

Bild oben: RAMPF Upcycling Technology. Foto: RAMPF Holding GmbH & Co. KG

Von fil