Große Zuwächse beim Kunststoffrecycling
Auch im Recycling geht es laut ZSVR voran. Insgesamt wurden 5,3 Mio. t Verpackungen des privaten Endverbrauchers stofflich verwertet. Das bedeutet: 13 % Steigerung bei den recycelten Verpackungsmengen. Bei den Kunststoffen wurden sogar 50 % mehr werkstofflich verwertet. „Die Recyclingmengen haben zwei Treiber: Die höheren Quoten des Verpackungsgesetzes und die höheren Mengen, die an Systemen beteiligt werden“, erläutert Gunda Rachut die Dynamik, die das Verpackungsregister LUCID beim Recycling erzeugt hat. Nicht in diesen Werten enthalten sind über 8.500 t an zur Verwertung exportierter Verpackungsabfälle, da der Nachweis der Verwertung nicht ausreichend erfolgt ist. „Wir prüfen gründlich anhand unserer Prüfleitlinien. Dubiosen Verwertungswegen schieben wir rigoros einen Riegel vor“, stellt Gunda Rachut klar.
Das recyclinggerechte Design von Verpackungen ist mit dem neuen Mindeststandard zur Bemessung des recyclinggerechten Designs noch einfacher zu ermitteln. „Wir hoffen, dass nun auch die kleineren Hersteller ihre Verpackungslösungen besser auf das Recycling vorbereiten können“, erläutert Gunda Rachut.
Digitalstrategie
Das Verpackungsregister hat das Mammutprogramm des Aufbaus und der Überführung in den Regelbetrieb nicht nur in kürzester Zeit, sondern auch sehr schlank mit 45 Vollzeitmitarbeitern geschafft. „Das geht nur mit einer ausgeprägten Digitalstrategie und agilem Management. So sind wir schnell, effizient und gründlich. Gleichzeitig stärken wir das Engagement der Mitarbeiter*innen. Diesen Weg wollen und müssen wir im Jahr 2021 konsequent ausbauen“, fasst Gunda Rachut die Grundlage des Erfolgs zusammen. Die Platzierungen der ZSVR in Spitzengruppen bei Wettbewerben zur Digitalisierung untermauern diese Aussage. „Doch es geht uns nicht um Auszeichnungen. Umweltschutz ist mit größten Herausforderungen verbunden. Wenn wir diesen nachhaltig begegnen und weiterentwickeln wollen, geht das nur mit konsequenter Nutzung digitaler Technologie und Arbeitsweise“, erläutert Gunda Rachut die Hintergründe ihrer Strategie.
Fazit
Das Verpackungsregister wirkt mit seiner Transparenz. Es legt die positiven Entwicklungen dar, beleuchtet aber auch die noch bestehenden Schwachstellen. „Verpackungen sind damit der am besten dokumentierte Stoffstrom in Deutschland. Die Transparenz bietet die Grundlage für die Politik, um kluge und nachhaltige Weiterentwicklungen im Sinne der Abfallhierarchie zu kreieren“, resümiert Gunda Rachut, die Wirkung der ersten zwei Jahre und den Ausblick. „Register und Mindeststandard haben es in die europäischen Diskussionen zur Fortentwicklung des Verpackungsrechts geschafft. Diese Ausstrahlungswirkung bestätigt unseren Weg als schlanke Behörde, aber auch als beliehene Stiftung.“
Bild oben: Immer mehr Abfälle landen im Gelben Sack. Foto: Circular Technology