Die MRS-Extrusionstechnologie von Gneuß ist bekannt als Alternative für die Aufbereitung von verunreinigten Materialien wie Polyester (PET), Polystyrol (PS), Polypropylen (PP) oder Polyethylen (PE). In Kombination mit den hocheffizienten Gneuß Rotary-Filtriersystemen, optimierter Vakuumtechnik, einem Online-Viskosimeter VIS und der Gneuß Messtechnik lassen sich für jedes Material maßgeschneiderte Recyclinganlagen realisieren. Optional kann das Material über einen 3C-Rotary-Feeder dem Extruder zugeführt werden.

Mehrere Zulassungen von den US-amerikanischen Lebensmittel- und Sicherheitsbehörden, EFSA-Konformität und lokale Genehmigungen in Lateinamerika bestätigen die Dekontaminationseffizienz der Technologie. Typische Anwendungen für OMNI-Recyclinganlagen sind die Verarbeitung von PET- Reststoffen wie Flaschen-, Folien- oder Faserabfällen zu hochwertigen Endprodukten wie Tiefziehfolien (lebensmitteltauglich), Stapelfasern, POY, FDY, BCF oder Umreifungsbändern. Darüber hinaus kann eine breite Palette von Eingangsmaterialien wie PS, PP, PE, PLA recycelt werden. Die OMNI-Baureihe wird auch zur Dekontaminierung von Post-Consumer-Abfällen für die Herstellung von Produkten mit direktem Lebensmittelkontakt wie HDPE- Flaschenverschlüsse und Kaffeekapseln sowie zur Geruchsreduzierung und Entgasung von PA, SAN oder anderen Polymeren eingesetzt.

Vollautomatisch und flexibel

Neben ihrer kompakten Bauweise, die eine einfache Integration in bestehende Räumlichkeiten ermöglicht, überzeugen die OMNI-Anlagen durch Flexibilität. Die vollautomatische Steuerung von Vakuum, Extruder, Dosierung, Entgasungsverweilzeit und Filterwechsel sorgt für eine gleichbleibend hohe Qualität des Endprodukts und ermöglicht dem Betreiber den Einsatz kostengünstiger Rohstoffe. Vor dem Hintergrund des angespannten und schwankenden Materialmarktes wird es immer wichtiger, unabhängig von den Eigenschaften der Eingangsmaterialien produzieren zu können, insbesondere dann, wenn in der Zukunft mit schwankenden und unsicheren Eingangsqualitäten zu rechnen ist.

Die kompakte Bauweise führt auch zu einem sehr geringen Energieverbrauch. Die im Extrusionsprozess verbrauchte Energie ist so ausgelegt, dass sie im nächsten Prozessschritt genutzt werden kann. Dies wirkt sich nicht nur spürbar auf den Strom- und Gasverbrauch
aus, sondern reduziert auch den CO2-Fußabdruck des Recyclingprozesses erheblich.

Der MRS-Extruder basiert auf der konventionellen Einschneckentechnologie, ist aber mit einer Mehrschneckensektion zur Entgasung ausgestattet. Er ermöglicht eine sehr effiziente und schonende Entgasung der Polymerschmelze und erfüllt gleichzeitig die Anforderungen für den direkten Lebensmittelkontakt. Darüber hinaus ermöglicht der MRS-Extruder die direkte Verarbeitung von R-PET zu hochwertigen Endprodukten wie Verpackungsfolien, Umreifungsbändern oder Filamenten ohne Vortrocknung durch ein einfaches und robustes Vakuumsystem. All dies wird durch das einzigartige und patentierte Verfahrensteil erreicht.

Die Multi-Rotationssektion ist eine Trommel, die mehrere Satelliten-Einzelschnecken enthält und durch ein Zahnkranz- und Ritzelgetriebe angetrieben wird. Die Satellitenschnecken drehen sich in entgegengesetzter Richtung zur Hauptschnecke. Dadurch wird der Oberflächenaustausch der Polymerschmelze überproportional erhöht. Eine große Entlüftungsöffnung, die die gesamte Länge der Satellitenschnecken freigibt, steht vollständig unter Vakuum. Dies ermöglicht einen ausgezeichneten und ungestörten Zugang
zur Polymerschmelze, deren Oberfläche durch die Wirkung der Satellitenschnecken im Mehrschneckenteil ständig mit sehr hoher Geschwindigkeit ausgetauscht wird. Die für die Entgasung zur Verfügung stehende Oberfläche und die Oberflächenaustauschrate sind wesentlich größer als bei anderen Extrusionssystemen. Da die thermische und mechanische Belastung der Polymerschmelze minimiert wird, weist das mit dem MRS-Extruder verarbeitete Regenerat hervorragende optische und mechanische Eigenschaften auf.
In einem einzigen, einfachen Extrusionsschritt können schädliche Verunreinigungen so gründlich entfernt werden, dass das resultierende Recyclinggranulat unbedenklich für den Einsatz in Anwendungen mit Lebensmittelkontakt ist.

Vakuum-System

Zur Absaugung flüchtiger Verunreinigungen hat Gneuß eigene Vakuumsysteme entwickelt, die zum Teil über patentierte Abscheidesysteme verfügen. Durch die große Schmelzeoberfläche im MRS-Extruder ist die Absaugleistung wesentlich höher als bei
herkömmlichen Systemen, so dass große Mengen an flüchtigen Verunreinigungen aus dem Polymer abgesaugt und mit automatisierten Abscheidesystemen aus dem Vakuumstrom abgeschieden werden können. Neben einem Wasserringpumpen-Vakuumsystem bietet
Gneuß auch Tiefvakuumsysteme mit entsprechenden Separatoren an.

Patentiertes Rotary-Filtrationssystem RSFgenius (Quelle: Gneuß)

Gneuß Filtrations-Technologie

Das Spitzenmodell aus dem Hause Gneuß, der RSFgenius Schmelzefilter, arbeitet mit einem integrierten Rückspülsystem und bietet damit eine Selbstreinigung für sehr anspruchsvolle Anwendungen und höchste Qualitätsansprüche. Die Siebe können bis zu
400-mal automatisch wiederverwendet werden und Filterfeinheiten von unter 10 Mikron/1200 Mesh sind möglich.
Der nachträgliche Einbau eines vollautomatischen RSFgenius in eine bestehende Extrusionslinie, sei es für Granulat, Folien, Fasern oder Rohre, ermöglicht den Einsatz von stärker verunreinigtem (und oft billigerem) Material und/oder den Einsatz feinerer Siebe. Jede Nachrüstung ist maßgeschneidert und erfordert in der Regel keine Verlagerung bestehender Anlagen.

Titelfoto: Gneuss OMNImax Recycling-Maschine mit MRS-Extruder and RSFgenius Filtration System (Quelle: Gneuß)

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Von AG