Das Institut für Kunststofftechnik (IKT) der Universität Stuttgart hat das 28. Stuttgarter Kunststoffkolloquium organisiert, welches dieses Jahr zum ersten Mal in eine virtuelle und eine Präsenzveranstaltung unterteilt wurde. Im virtuellen Teil wurden 44 Vorträge zu den Schwerpunkten Werkstoffe, Verarbeitung, Faserwerkstoffverbunde, Biokunststoffe, Rheologie, Additive Fertigung und Zerstörungsfreie Prüfung per Live-Streaming präsentiert. Die Präsenzveranstaltung mit dem Thema „Klimaneutrales Europa 2050 – Aufgaben der Kunststoffbranche“ fand am 9. und 10. März 2023 statt. Vertreter:innen der Industrie trafen sich nach vier Jahren wieder mit namhaften Wissenschaftler*innen. Die Vortragenden diskutierten Möglichkeiten zur Erreichung der Klimaneutralität in der Kunststoffbranche und stellten aktuelle Daten zur Kunststoff-Abfallmenge und Recycling vor. Biobasierte Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen und CO2-basierte Kunststoffe wurden als vielversprechende Ansätze zur Erreichung der Klimaneutralität vorgestellt.

Prof. Marc Kreutzbruck vom Stuttgarter IKT begrüßte die Teilnehmer einer Präsenzveranstaltung mit über 170 Teilnehmenden. Dr. Alexander Kronimus von Plastics Europe Deutschland e.V. stellte aktuelle Daten der Kunststoff-Abfallmassen vor und erklärte, wie die Kunststoffbranche Klimaneutralität erreichen kann. Dr. Norbert Niessner, Buchautor des neuen Werkes „Recycling“ aus dem Hanser Verlag und Global Innovation Director, INEOS Styrolution, vertiefte das mechanische und chemische Recycling. Prof. Bonten vom IKT Stuttgart betonte die Notwendigkeit einer CO2-neutralen Kunststoffbranche und erläuterte, welchen Beitrag Kunststoffe aus Biomasse leisten können. Prof. Bernhard Rieger vom Lehrstuhl für Makromolekulare Chemie der TU München sprach über CO2-basierte Kunststoffe und stellte ienen neuen vielversprechenden Katalysator zur Herstellung des biobasierten Polyester PHB vor. Die Referenten diskutierten am Ende der Vortragsreihe unter der Moderation von Prof. Peter Middendorf vom IFB Stuttgart über die Zukunft der Branche mit den Kohlenstoffquellen Recycling, Biomasse und CO2. Die Politik soll möglichst europaweite Rahmenbedingungen für das Recycling von Kunststoffabfällen schaffen.

Bild oben: Das Interesse an Möglichkeiten einer klimaneutralen Kunststoffwirtschaft war groß. Über 170 Teilnehmer kamen zum 28. Kunststoffkolloquium an das IKT nach Stuttgart. Foto: Circular Technology

Von fil