Aufgrund der gestiegenen Nachfrage der kunststoffverarbeitenden Branchen nach rPET erweitert BariQ in Ägypten seine Kapazitäten mit einer neuen Anlage von TOMRA. Diese soll 2023 voll betriebsfähig sein und 3,5-4 Tonnen Postconsumer-PET-Abfälle pro Stunde verarbeiten. Da die Qualitätsanforderungen immer strenger werden und die Menge an Postconsumer-Kunststoffabfällen steigt, war die Entscheidung für eine zukunftsweisende Sortiertechnologie und einen zuverlässigen Partner von wesentlicher Bedeutung und führte dazu, dass sich BariQ erneut für TOMRA entschied.

Die neue Anlage wird mit 2 AUTOSORT®-Einheiten der neuen Generation für die Vorsortierung von PET-Flaschen und -Schalen sowie 2 AUTOSORT® FLAKE-Einheiten für die anschließende Flakesortierung ausgestattet, die eine Polymersortierung nach Material und Farbe sowie die zuverlässige Entfernung von Metallverunreinigungen ermöglicht. Dank der Kombination der neuesten Technologien in einer einzigen Maschine verfügt AUTOSORT® unter anderem über die FLYING BEAM®- und DEEP LAISER®-Technologien, um PET-Flaschen in einem mehrstufigen Sortierprozess präzise nach Material und Farbe zu trennen. Nachdem das vorsortierte Material geschreddert, gewaschen und getrocknet wurde, erzeugen die AUTOSORT® FLAKE-Maschinen eine reine klare/hellblaue PET-Flake-Fraktion, die weiteren Prozessen unterzogen und zu Granulat verarbeitet wird. Das Endprodukt, voraussichtlich 35.000 Tonnen pro Jahr, wird an globale Markeninhaber und Verarbeiter vertrieben, die ihren Recyclinganteil mit lebensmitteltauglichem rPET erhöhen möchten.

Elie Sandros, Area Sales Manager Middle East and Africa bei TOMRA Recycling, kommentiert: „Ich habe das Projekt von Anfang an begleitet und freue mich, dass wir Teil dieses spannenden Vorhabens sind. Wenn ich sehe, wie sich die Abfallwirtschaft des Landes entwickelt und welche technischen Fortschritte wir in den vergangenen Jahren gemacht haben, bin ich zuversichtlich, dass unsere Zusammenarbeit die Kunststoffhersteller dabei unterstützen wird, ihre Ziele für den Recyclinganteil zu erreichen und das Kunststoffrecycling in den Märkten MENA und MEA zu fördern.“

Die Belastung durch mangelhafte Abfallwirtschaft und Gesetzgebung wird immer erdrückender

Das Problem der sich in der Umwelt anhäufenden Abfälle ist ein allgegenwärtiges Problem von globalem Ausmaß und die Länder Afrikas bilden hier keine Ausnahme. Fehlende Investitionen und eine unzureichende Infrastruktur für die Abfallwirtschaft erschweren in einigen Regionen die Förderung eines hochwertigen Recyclings ohne Abwertung von Kunststoffen. In Anbetracht der Tatsache, dass sich die afrikanische Bevölkerung bis 2025 verdoppeln wird und die Menge an Postconsumer-Kunststoffabfällen rapide ansteigt, ist es umso dringlicher, Lösungen zu finden und Gesetze zu erlassen, die das Recycling ermöglichen und die Verschmutzung durch Kunststoffe reduzieren.

Trotz der Herausforderungen ergreift der Kontinent entscheidende Maßnahmen zur Bekämpfung des Kunststoffabfalls. In 30 Ländern wurde bereits ein vollständiges oder teilweises Verbot von Kunststofftragetaschen eingeführt, um die Verstopfung von Wasserwegen und Abwassersystemen durch Kunststoffabfälle zu bekämpfen. Darüber hinaus haben Länder wie Südafrika das enorme Potenzial von Gesetzen wie der erweiterten Herstellerverantwortung (EPR) erkannt, um die Abfall- und Recyclinginfrastruktur zu finanzieren und voranzutreiben. EPR-Systeme übertragen den Markeninhabern (Herstellern) die Verantwortung für die angemessene und nachhaltige Handhabung der Kunststoffprodukte, die sie auf den Markt bringen, und tragen so dazu bei, dass Kunststoffabfälle von Herstellung bis zum Ende des Lebenszyklus eines Produkts ordnungsgemäß gehandhabt werden. Während Kenia, Ghana und Nigeria bereits über ein EPR-System verfügen, wurde es in Südafrika erst 2021 für Importeure und Hersteller von Kunststoffverpackungen verbindlich vorgeschrieben. Daher werden Markeninhaber, ob sie nun lokal oder global tätig sind, aufgefordert, sich an den gesetzlichen Rahmen zu halten und dazu beizutragen, die gesetzten Ziele zu erreichen. „Mit der Investition von BariQ in die neue Anlage in Ägypten und dem Einsatz modernster Sortieranlagen ermöglichen wir Markeninhabern in Afrika gemeinsam den Zugang zu größeren Mengen an hochwertigem rPET, das ihnen hilft, den Recyclinganteil in ihren Produkten zu erhöhen und ihre individuellen Ziele zu erfüllen. Ich freue mich, dass unsere Zusammenarbeit, die bereits vor 10 Jahren begann, zu einer erheblichen Veränderung in Afrika geführt hat“, schlussfolgert Tasos Bereketidis, Regional Director Emerging Markets bei TOMRA Recycling.

BariQ for Techno and Advanced Industries feiert die Vertragsunterzeichnung für den Bau einer neuen Recyclinganlage für PET-Flaschen, die mit den neuesten Kunststoffsortiersystemen von TOMRA Recycling im Gouvernement Giza, Ägypten, ausgestattet sein wird. (Foto: TOMRA)

Sonntag, der 13. Februar, markierte einen neuen Meilenstein in der Geschichte des Unternehmens und einen vielversprechenden Ausblick für die Branche: BariQ begrüßte Minister der ägyptischen Regierung, Botschafter, Markeninhaber, Technologieanbieter sowie lokale und ausländische Finanzinstitute zu seiner Expansionszeremonie, um den Bau einer neuen Bottle-to-Bottle-Recyclinganlage im Gouvernement Gizeh, Ägypten, offiziell zu verkünden und zu feiern. Die Veranstaltung bot wertvolle Gelegenheiten zum Networking und enthüllte das Design der neuen Anlage, die mehr als 35.000 Tonnen lebensmitteltaugliches rPET pro Jahr produzieren und gleichzeitig mehr als 80.000 Tonnen CO2-Emissionen einsparen soll. Die neue Anlage ergänzt eine bereits bestehende Recyclinganlage, die seit 2010 voll in Betrieb ist und mit vier sensorbasierten Sortiersystemen von TOMRA ausgestattet ist, die mehr als 3 Tonnen von PET-Flaschen pro Stunde verarbeiten. Bisher hat das Unternehmen jährlich 15.000 Tonnen lebensmitteltaugliches rPET produziert, das den Standards von EFSA, FDA, Health Canada und REACH entspricht.

 

 

Titelfoto: TOMRA

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Von AG