Die Hyundai Motor Group eröffnete heute mit der Seoul National University (SNU) ein gemeinsames Batterieforschungszentrum. Die Zusammenarbeit zwischen dem Konzern und der SNU zielt darauf ab, die Entwicklung von Batterietechnologien voranzutreiben und die Zusammenarbeit zwischen Industrie und Wissenschaft zu fördern. Hyundai will bis 2030 umgerechnet gut 21 Mio EUR in das Forschungszentrum investieren. Das Unternehmen strebt mit einer Produktion von insgesamt 3,64 Millionen Elektro-Fahrzeugen bis zum Jahr 2030 eine globale Führungsposition an.

Hong Lim Ryu, Präsident der Seoul National University, sagte in seiner Glückwunschrede: „Das Batterieforschungszentrum wird der Ausgangspunkt für Batterietechnologien mit verbesserter Leistung und zuverlässiger Sicherheit im Einklang mit der vorausschauenden Innovation der Hyundai Motor Group im Bereich der Elektrifizierung sein. Wir erwarten, dass die besten Dozenten und Doktoranden Synergien mit den kompetenten Forschern der Hyundai Motor Group schaffen und so den Grundstein für verschiedene Innovationen legen, die von den Grundlagen der Batterien bis hin zu deren Anwendung reichen.“ Der Vorstandsvorsitzende der Hyundai Motor Group, Euisun Chung, betonte: „Unser Ziel, eine breite Palette von Mobilitätslösungen mit fortschrittlichen Batterien zu entwickeln, wird von unserem starken Engagement für eine nachhaltige Zukunft für künftige Generationen angetrieben. Durch bahnbrechende gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen hoffen wir, alle Forschenden zu befähigen, den Übergang zur Elektrifizierung der Mobilität voranzutreiben.“

Planungen begannen 2021

Das Forschungszentrum nahm im November 2021 Gestalt an, als der Konzern und die Seoul National University eine Absichtserklärung über die „Einrichtung eines gemeinsamen Batterieforschungszentrums und mittel- bis langfristige gemeinsame Forschung“ unterzeichneten, die auf dem Konsens über das Erreichen der Kohlenstoffneutralität und die Schaffung eines Batterieforschungsökosystems beruht. Um eine enge Zusammenarbeit zwischen den Forschenden zu fördern, wird die neue Einrichtung innerhalb des erweiterten Instituts für chemische Prozesse der Seoul National University auf drei Etagen (901 m2 ) einen eigenen Raum für die reine Batterieforschung einrichten. Sie wird aus sieben Laboren und Konferenzräumen für die Entwicklung, Analyse, Messung und Verarbeitung von Batterien bestehen. Dies ist das erste Mal, dass eine auf Batterien für Elektrofahrzeuge spezialisierte Forschungseinrichtung innerhalb der Seoul National University eingerichtet wurde.

Batterieexpertise bündeln

Mit der Eröffnung des Forschungszentrums wird der Konzern mit führenden Batterieexperten in Korea zusammenarbeiten, um die Basis für die Forschung und Entwicklung von neuartigen Batterietechnologien zu schaffen. Das Forschungszentrum konzentriert sich auf die Erforschung von Batterietechnologien der nächsten Generation, die die Reichweite von Elektrofahrzeugen deutlich erhöhen und die Ladezeit verkürzen können, sowie auf die Erforschung von Technologien zur Überwachung des Batteriezustands und innovativer Verfahrenstechniken. Konkret werden insgesamt 22 gemeinsame Forschungsprojekte in vier Bereichen durchgeführt, darunter Lithium-Metall-Batterien, Festkörperbatterien, Batteriemanagementsysteme (BMS) und Batterieprozesstechnik. Insgesamt 21 Professoren, Master- und Doktoranden von renommierten koreanischen Universitäten werden an den Projekten teilnehmen. 14 der 22 Forschungsprojekte befassen sich mit Lithium-Metall- und Festkörperbatterien und konzentrieren sich auf die Entwicklung von Batterien der nächsten Generation.

Auf dem Gebiet der Lithium-Metall-Batterien wird an der Technologie von Lithium-Elektrolyt-Materialelementen mit hoher Lebensdauer und an der Formanalyse zur Minimierung des Verschleißes geforscht, während auf dem Gebiet der Festkörperbatterien sulfidbasierte Anodenmaterialien, Elektroden-/Elektrolyt-Beschichtungsverfahren und aktive Kathodenmaterialien mit ultrahoher Energiedichte erforscht werden. Ein wesentliches Merkmal des Forschungszentrums wird sein, dass es sich nicht nur auf theoretische Forschung, sondern auch auf Forschung und Entwicklung unter Berücksichtigung der Massenproduktion konzentriert. Bei allgemeiner Industrie- und Hochschulforschung ist ein zusätzlicher Zeit- und Kostenaufwand unvermeidlich, um die Ergebnisse auf Massenprodukte anzuwenden.

Jang Wook Choi leitet das Forschungszentrum

Zu diesem Zweck verfügt das Batterieforschungszentrum über die gleiche Infrastruktur und Ausstattung wie die hochmodernen Forschungs- und Entwicklungszentren von Hyundai Motor und Kia, dazu gehören zum Beispiel Präzisionsgeräte für die Batterieanalyse, hochpräzise Rheometer, Zellfertigungsanlagen und Impedanzmessgeräte. So können die Forschungsergebnisse der Universität zeitnah in Produkte umgesetzt werden. Darüber hinaus hat die Gruppe Professor Jang Wook Choi, einen angesehenen Experten auf dem Gebiet der Batteriewissenschaft, zum Leiter des gemeinsamen Batterieforschungszentrums ernannt. Professor Choi wird die gesamten Forschungsprojekte und das Management der Technologieentwicklung beaufsichtigen.

Um einen reibungslosen Forschungsbetrieb zu gewährleisten, wird die Hyundai Motor Group bis 2030 über 30 Milliarden KRW (rund 21 Mio EUR) in das Batterieforschungszentrum investieren. Die Investition umfasst die Errichtung des Zentrums sowie die Bereitstellung der Versuchsausrüstung. Darüber hinaus werden Mitarbeiter von Hyundai Motor und Kia als Mitglieder des gemeinsamen Forschungsteams in das Zentrum entsandt, um durch enge Kommunikation und den Austausch von Fachwissen Synergien zu maximieren. Im Rahmen von Beratungen und Seminaren zur Batterietechnologie werden Erkenntnisse und Entwicklungsrichtungen erörtert. Zudem wird ein beratendes Gremium gebildet, das regelmäßig Informationen über globale Trends und Ergebnisse der Batterieindustrie austauscht.

Hyundai will an die Spitze

Vor allem will die Gruppe durch die Förderung herausragender Talente im Batteriesektor den Weg dafür ebnen, dass Südkorea zu einem der weltweit führenden Standorte für Batterietechnik wird. In der Zwischenzeit fördert die Hyundai Motor Group die nächste Generation von Talenten, indem sie verschiedene Kooperationsprogramme zwischen Industrie und Wissenschaft in Zusammenarbeit mit angesehenen Universitäten in Korea durchführt. Die Hyundai Motor Group beschleunigt die Entwicklung von Batterien der nächsten Generation, mit dem Ziel, bis 2030 3,64 Millionen Elektrofahrzeuge zu produzieren. Die Hyundai Motor Group hat kürzlich auf dem Hyundai Motor CEO Investor Day bekannt gegeben, dass sie bis zum Jahr 2030 mit der Produktion von insgesamt 3,64 Millionen Elektro-Fahrzeugen eine globale Führungsposition anstrebt.

Auf der Grundlage ihrer langjährigen Erfahrung in der Entwicklung und Massenproduktion von Elektrofahrzeugen bemüht sich der Konzern aktiv um die Ausweitung von Investitionen und Entwicklungskapazitäten im wichtigen Batteriesektor. Insbesondere plant der Konzern, alle Aspekte der Batterieentwicklung durch die Stabilisierung der Materialversorgung, die Stärkung des Batterie-Designs und der Batterie-Managementfähigkeiten sowie die Entwicklung von Batterien der nächsten Generation abzudecken. Hyundai Motor wird in den nächsten 10 Jahren 9,5 Billionen KRW investieren, um die Batterieleistung aktiv zu verbessern, fortschrittliche Technologien für Batterien der nächsten Generation zu entwickeln und die Infrastruktur aufzubauen.

Fallende Kosten für Batterien

Im Vergleich zu den Preisen von 2018 werden die Kosten für Batterien im Jahr 2026 um 75 Prozent und im Jahr 2030 um 45 Prozent gesenkt, um die Erschwinglichkeit und Praktikabilität von Elektro-Fahrzeugen zu verbessern. Um das Jahr 2025 werden Lithium-Ferro-Phosphat-Batterien (LFP), die gemeinsam mit Batterieunternehmen entwickelt werden, erstmals in neuen Elektrofahrzeugen eingesetzt. Um die Entwicklung von Lithium-Metall- und Festkörperbatterien zu beschleunigen und ihre Fähigkeit zur Massenproduktion zu prüfen, wird das Forschungs- und Entwicklungszentrum von Hyundai Motor und Kia in Uiwang im nächsten Jahr den Bau des Batterieforschungsgebäudes der nächsten Generation abschließen. Die in dem neuen Gebäude entwickelten Batterien werden nicht nur für Elektrofahrzeuge, sondern auch für verschiedene andere mobile Anwendungen wie Robotik und fortschrittliche Luftmobilität (Advanced Air Mobility – AAM) eingesetzt.

Größere Reichweite, längere Lebensdauer

Die Hyundai Motor Group konzentriert sich zudem auf die Sicherstellung von Batteriemanagementfunktionen, die die Leistung von Elektrofahrzeugen optimieren können. Der Konzern wird die Einführung von Elektro-Fahrzeugen mit größeren Reichweiten, längeren Lebenszyklen und höherer Sicherheit vorantreiben, indem sie Batteriemanagementsysteme (BMS) sowie Technologien zur Batteriekonditionierung, wie die Vorwärmung und Kühlung von Batterien, verbessert. Mittel- bis langfristig wird die Gruppe außerdem ein System für das Recycling von Altbatterien und das Recycling von Rohstoffen einrichten, um die Umwelt zu schützen und Rohstoffe nachhaltig zu sichern. Die Gruppe plant, einen nachhaltigen „Batterie-Lebenszyklus“ zu vollenden, in dem Batterien sicher verwertet und Rohstoffe für die Batterieherstellung gewonnen und wiederverwendet werden.

Der Hyundai Konzern baut die externe Zusammenarbeit zur Sicherung der Batteriekapazitäten stetig aus, indem Joint Ventures mit großen Batterieunternehmen wie SK On und LG Energy Solution gegründet werden, um eine stabile Versorgung mit und Nachfrage nach Batterien sicherzustellen. In Zusammenarbeit mit Unternehmen wie Solid Power in den USA zur Sicherung von Festkörperbatterieelementen und Prozesstechnologien und Solid Energy System (SES) zur Entwicklung von Lithium-Metall-Batterien führt die Hyundai Motor Group weiterhin gemeinsame Forschungen mit Start-ups durch und investiert in die Entwicklung von Batterien der nächsten Generation. Die heutige Eröffnung des gemeinsamen Batterieforschungszentrums ist eine Erweiterung der kontinuierlichen Bemühungen um eine offene Zusammenarbeit zum Nutzen aller.

Bild oben: Feier zur Eröffnung des neuen Forschungszentrums an der Universität Seoul. Foto: Hyundai

Von fil