Mit großer Konsequenz entwickelt sich Getecha zum Systemintegrator für die Realisierung von Komplettlösungen für die produktionsnahe Zerkleinerung und Wiederaufbereitung von Kunststoffabfällen. Den Dreh- und Angelpunkt dieser weitgehend automatisierten Anlagen bilden stets projektspezifisch konfigurierte Trichter- und Einzugsmühlen des RotoSchneider-Maschinenprogramms. Auf der diesjährigen K in Düsseldorf (16.-23.10.2019) zeigt das Unternehmen in Halle 9 einige dieser kundenorientiert ausgelegten Schneidmühlen für die Zerkleinerung von Verarbeitungsresten aus der Spritzgieß- und Blasformtechnik.

„Die projekt- und kundenspezifische Auslegung und Konfiguration ist längst der technologische Fixpunkt unseres Engineerings und unserer Entwicklungsabteilung. Auf der diesjährigen K-Messe veranschaulichen wir daher am Beispiel verschiedener Zerkleinerungsmühlen, wie weit wir bei der Realisierung solcher individualisierten Systemlösungen inzwischen gehen können“, erklärt Burkhard Vogel, der Geschäftsführer des Aschaffenburger Anlagenbauers Getecha. Was er damit konkret meint, können sich die Messebesucher in Halle 9 am Stand A21 zeigen lassen. Zu sehen ist dort – unter anderem – die Sauberraum-Mühle GRS 180 in zwei Ausführungen: Maßgeschneidert mit Schneckenförderer für die Zuführung von Schüttgut-ähnlichen Produktionsresten aus der Flaschenherstellung sowie als Variante mit speziellem Klappentrichter für den Einsatz in der Spritzguss-Verarbeitung.

Variantenreich im Sauberraum

Die sehr kompakt konstruierte GRS 180 ist eine Beistell- oder Zentralmühle, die für die Aufstellung in Produktionsumgebungen konzipiert wurde, die strengen Hygiene- und Sauberkeitsanforderungen unterliegen. Sie zerkleinert pro Stunde bis zu 35 kg Material und setzt dank ihres integrierten Absaugsystems sowie optimierter Dichtungstechnik kaum Partikel frei (<1,0 µm). Optisch auffallend ist die GRS 180 wegen ihrer Niedrigbauweise mit einer Gesamthöhe von nur1.050 mm. Sie eignet sich daher sehr gut für die platzsparende Positionierung unter Ausfallschächten, Separiertrommeln oder großen Spritzgießmaschinen. Serienmäßig verfügt sie über einen extrem flachen Spezialtrichter mit Doppelschieber-Automatik für das rückspritzfreie Einschleusen von Angüssen und Resten. Diese Schleusenfunktion lässt sich über einen Knebeltaster und eine integrierte Easy-Steuerung an drei verschiedene Zyklus-Varianten anpassen. Die Beschickung der GRS 180 kann auch mit Angusspickern aus dem Getecha-Sortiment erfolgen.

Perfektioniert für die Blasformtechnik 

Abgestimmt auf den Einsatz in der Blasformtechnik und ausgelegt für Stundendurchsätze von bis zu 160 kg ist die RS 2404 B, die Getecha auf seinem K-Messestand zeigt. Geschäftsführer Burkhard Vogel erläutert, welche Optimierungen an dieser Trichtermühle anlässlich verschiedener Kundenprojekte zuletzt vorgenommen wurden: „Auf Wunsch der Anwender erhielt diese Schneidmühle einen starken 7,5-KW-Antrieb, einen luftdurchlässigen, offenen Dreiecksrotor mit 3 x 2 Rotormessern in versetzter Anordnung und einen supertangentialen Gehäuseeinlauf. Auf diese Weise ist sie bestens gerüstet für die Zerkleinerung großvolumiger Blasformteile wie beispielsweise 5-Liter-Flaschen.“ Außerdem generieren bei dieser RS 2404 B im Trichter integrierte Lüfter einen zusätzlichen Luftstrom im Mahlraum und stellen sicher, dass die Spritzlappen dicht geschlossen bleiben, damit kein Mahlgut zurückspritzen kann.

Mühle im Multitasking-Modus

Das größte Exponat auf dem fast 80 Quadratmeter umfassenden Getecha-Messestand auf der K 2019 ist die mächtige Zentralmühle RS 45090. Sie ist ausgelegt für stündliche Durchsätze von bis zu 900 kg und verfügt über ein Mahlgehäuse mit sehr effektiver Schalldämmung. Wegen ihres nach oben verlegten und in das Gehäuse integrierten Antriebs baut sie trotz ihrer zusätzlichen Dämmung relativ kompakt und kommt mit einer geringen Stellfläche aus. In Düsseldorf zeigt Getecha, wie sich diese Schneidmühle mit Hilfe verschiedener Bypasstrichter zu einer multitasking-fähigen Zerkleinerungsstation machen lässt. Denn zum einen befinden sich an der Rückseite der Mühle Einzugswalzen zum Einziehen von Vollfolien, Stanzgittern und Randstreifen, zum anderen kann der Anwender seine Fehlteile auch über den Trichter zuführen. „Außerdem“, erklärt Burkhard Vogel, „lässt sich die RS 45090 mit zwei weiteren Bypasstrichtern für die Zuführung von Profilen, Rohren und Plattenmaterial ausrüsten. Eine einzige RS 45090 kann auf diese Weise das Arbeitsvolumen drei kleinerer Mühlen ersetzen.“ 

Eine wichtige Voraussetzung für die hohe Performance dieser großen Zentralmühle ist neben der robust ausgelegten Maschinenstatik ein überaus kraftvoller 5-Messer-Rotor und der Einsatz von zwei Statormessern im Mahlraum. Maßstäbe setzt die RS 45090 zudem hinsichtlich der Instandhaltung: Eine hydraulische Öffnungsmechanik unterstützt den einfachen Zugriff auf Trichter und Siebschwinge, und eine elektrisch überwachte Rotorverriegelung bietet höchste Sicherheit beim routinemäßigen Austausch der Schneidmesser.

Drehmomentsteuerung statt Bügelsystem

Nicht zu übersehen ist auf dem K-Messestand von Getecha auch die ebenfalls schallgedämmte Einzugsmühle RS 3004-E. Der technische Clou an dieser für den Einsatz in der Folien- und Plattenextrusion entwickelten Maschine ist der drehmomentgesteuerte Doppeleinzug. Er ermöglicht es, Rest- und Randstreifen unterschiedlicher Dicken mit wechselnden Geschwindigkeiten einlaufen zu lassen. Lange Zeit übernahm diese Funktion eine mechanische Bügelsteuerung mit Tänzerarm, die das Tempo des Randstreifen-Einzugs mit der Geschwindigkeit der Folienanlage synchronisierte und die Zugbelastung der Randstreifen regelte. Da aber die Randstreifenmühlen inzwischen oft unmittelbar an der Extrusionsanlage aufgestellt werden sollen, wo die Stellfläche meist sehr begrenzt ist, entwickelte Getecha ein neues, kompakteres System: Hierbei wird über den Frequenzumrichter das maximale Drehmoment des einziehenden Antriebs eingestellt und so die auf die Randstreifen wirkende Zugkraft und das Einzugstempo fein abgestimmt.

Übrigens: Zwei kleine Trichtermühlen der Baureihe RS 1615 (Durchsatz 25 kg/h) haben die Messestand-Bauer von Getecha in diesem Jahr kurzerhand zu Besprechungstischen umfunktioniert und auf dem Stand platziert. In der Thermoforming-Halle 3 können die Einzugsmühlen RS 30090 und RS 38090 zudem in Aktion als Inline-Anwendung an Thermoformanlagen besichtigt werden.

Zerkleinerungstechnik für den post-industrial- und post-consumer-Einsatz

Auf der K 2019 thematisiert Getecha einen Aspekt der Wiederaufbereitung von Kunststoffabfällen, der volkswirtschaftlich zunehmend an Bedeutung gewinnt: Der Einsatz moderner Schneidmühlen für die post-industrial- und post-consumer-Zerkleinerung. Dieses Anwendungsgebiet ist geprägt von Sonderbedingungen wie etwa einem hohen Störstoffanteil (Sand, Metall) sowie einem hohen Verschmutzungs- und Feuchtigkeitsgrad der angelieferten Produkte (Flaschen, Blumentöpfe, Kanister etc.). Das stellt hohe Anforderungen an die technische Ausführung der hierbei eingesetzten Schneidmühlen. Sie müssen mit sehr hochwertigen Schneidmessern ausgestattet sein, sehr wartungsfreundlich ausgelegt sein und hohe Durchsätze realisieren können. Als Ideallösungen erwiesen haben sich in diesem Bereich bereits Getecha RotoSchneider-Mühlen mit Zerkleinerungsleistungen von bis zu 5 t/h, Rotordurchmessern von bis zu 800 mm sowie bis zu sieben Messerrotoren und vier Festmessern. Sie verfügen über Schneidmesser mit Hartmetallbesatz oder in HSS-Ausführung, die sehr hohe Standzeiten erreichen. Typisch für diese Schneidmühlen sind zudem eine hohe Wartungsfreundlichkeit, fahrbare Messer-Schnellwechsler und umfassende Verschleißschutzmaßnahmen. Auf der Grundlage seines umfassendes Knowhows ist Getecha sogar in der Lage, seine RotoSchneider-Mühlen mit abgedichteten Mahlgehäusen für die Nasszerkleinerung auszurüsten.      

Web: www.getecha.de

Von AG

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