Biobasiert, biologisch abbaubar, nicht bioakkumulierend und ungiftig – was bedeuten diese Begriffe und warum sollte man sich dafür interessieren? Umweltfreundliche Inhaltsstoffe sind relativ neu und nicht immer so klar definiert wie andere Inhaltsstoffkategorien. Univar Solutions, ein global tätiger Distributor von Chemikalien und Inhaltsstoffen, erläutert die richtige Terminologie, was dahintersteckt und warum sie nicht austauschbar verwendet werden sollte.

Biobasiert: Dieser Begriff gibt die Herkunft der Inhaltsstoffe an. Zur Herstellung biobasierter Stoffe werden jährlich nachwachsende Ressourcen verwendet, wie beispielsweise Sojabohnen, Raps und Sonnenblumenprodukte. Sie bieten eine gute Wirksamkeit, können aber je nach Formulierung und Produkthaltbarkeit Schwächen bei der Oxidationsstabilität aufweisen, also der Resistenz gegen Reaktionen mit Sauerstoff, und somit weniger langlebig sein.

Biologisch abbaubar: Die biologische Abbaubarkeit bezieht sich darauf, was am Ende mit dem Stoff geschieht – nämlich, dass die Umwelt ihn in einem bestimmten Zeitrahmen abbauen und in natürliche Bestandteile wie CO2 und Wasser zersetzen kann. Einige Inhaltsstoffe können zwar biobasiert sein, sind aber nicht unbedingt biologisch abbaubar. Denn die chemische Struktur des Endprodukts bestimmt über die biologische Abbaubarkeit, nicht der Rohstoff. Daher gilt auch umgekehrt: Substanzen, die auf fossilen Materialien basieren, können biologisch abbaubar sein.

Nicht bioakkumulierend: Bioakkumulation bei Menschen und Tieren liegt vor, wenn Stoffe wie Chemikalien oder Metalle im Organismus gespeichert, anstatt abgebaut und ausgeschieden werden. Eine bioakkumulierende Substanz wird im Körper gespeichert und mit jeder Exposition mehr davon aufgenommen – sie wird also in vielen Fällen nie vollständig abgebaut oder zerstört. Persistente (d. h. schwer abbaubare), bioakkumulierende und toxische Chemikalien (PBT) sind nicht nur deshalb besonders besorgniserregend, weil sie giftig sind, sondern auch, weil sie nicht ohne weiteres zerstört werden können, über lange Zeiträume in der Umwelt verbleiben, und sich im Körpergewebe anreichern.

Ungiftig: Ungiftig bedeutet, dass Stoffe bei Personen, die ihnen ausgesetzt sind, nicht zu Krankheit, Behinderung oder Tod führen. Dies ist besonders bei Körperpflegeprodukten wichtig, da die Haut das größte Organ des Körpers ist. Viele Experten sind der Meinung, dass Giftstoffe, die über die Haut aufgenommen werden, für die Gesundheit gefährlicher sind als solche, die eingenommen oder eingeatmet werden. Das liegt vor allem daran, dass sie über die Haut direkt in den Blutkreislauf gelangen und die Entgiftung durch die Leber umgehen.

Die Unterschiede zwischen biobasierten, biologisch abbaubaren, nicht bioakkumulierenden und ungiftigen Inhaltsstoffen sind erheblich und es lohnt sich, sie zu kennen – sei es für Körperpflegeprodukte, Reinigungsmittel, oder Dinge aus dem alltäglichen Leben, wie beispielsweise Einweggeschirr. Entscheidend ist, dass diese Eigenschaften die Qualität des Endprodukts nicht beeinträchtigen und trotz umweltfreundlicher Kriterien auch andere Qualitätsmerkmale, wie zum Beispiel eine sehr gute Oxidationsbeständigkeit für eine bessere Langlebigkeit, aufweisen.

Bild oben: Gelangen bestimmte Substanzen in die Natur können sei dort zu Schäden führen. Es ist daher wichtig, zu verstehen, inwiefern sich diese Substanzen voneinander unterscheiden. Foto: Pixabay/16081684

Von fil