Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten sind die Klimaschutzinvestitionen der Unternehmen in Deutschland im Jahr 2022 um real 18 % angestiegen – auf 72 Mrd. EUR. Das zeigt das KfW-Klimabarometer 2023. Neben den stark gestiegenen Energiepreisen für fossile Energieträger, die Investitionen in die Energieeffizienz und die Nutzung erneuerbarer Energien attraktiver gemacht haben, dürften auch Vorzieheffekte aufgrund der sich abzeichnenden Fremdkapitalverteuerung und steigender Investitionsgüterpreise vor allem in der ersten Jahreshälfte 2022 den Klimaschutzinvestitionen einen Schub verliehen haben. Die Ergebnisse zeigen auch, dass fast zwei Drittel der deutschen Unternehmen Klimaschutz zumindest teilweise in ihrer Strategie verankert haben. Bei der Operationalisierung besteht allerdings noch Luft nach oben. Rund 70 % der Unternehmen haben bislang keine konkreten Pläne zur Treibhausgasminderung entwickelt, dies betrifft vor allem kleine und mittlere Unternehmen.
Trotz der positiven Entwicklung bleibt eine Investitionslücke von rund 120 Mrd. EUR pro Jahr, um die Klimaneutralität bis Mitte des Jahrhunderts zu erreichen. Unternehmen finanzieren ihre Klimaschutzprojekte größtenteils aus Eigenmitteln, wobei mittelständische Unternehmen häufiger auf Bankkredite und Fördermittel zurückgreifen.
Die größten Investitionshemmnisse sind der Studie zufolge Unsicherheiten über die Wirtschaftlichkeit der Klimaschutzinvestitionen und fehlende finanzielle Ressourcen. Im Vergleich zum Vorjahr haben letztere an Bedeutung gewonnen. Ein zuverlässiges CO2-Preissignal und ausreichende Finanzierungs- und Fördermaßnahmen werden als entscheidende Faktoren für die Förderung notwendiger Investitionen genannt. Probleme wie Lieferschwierigkeiten, Fachkräftemangel und Informationsdefizite, insbesondere bei mittelständischen Unternehmen, müssen ebenfalls angegangen werden.
Bild oben: Deutsche Unternehmen steigern Investitionen in den Klimaschutz. Grafik: Pixabay/tom_strouhal