Gemeinsam wenden sich Akteure aus der Wertschöpfungskette des chemischen Recyclings an die Politik und präsentieren im Rahmen des Unternehmerforums Chemisches Recycling (UFCR) Vorschläge in neun Handlungsfeldern. Diese beinhalten die Einführung des Produktstatus für chemisch recycelte Erzeugnisse, die Einführung von Rezyklat-Einsatzquoten für Verpackungen und andere Anwendungen, sowie die Anerkennung von Massenbilanzen.
Das Ziel ist es, eine funktionierende Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe zu ermöglichen, indem die rechtlichen Rahmenbedingungen für das chemische Recycling verbessert werden. Der Thinktank Industrielle Ressourcenstrategien organisiert und moderiert das UFCR, und betont, dass ohne chemisches Recycling keine umfassende Kreislaufwirtschaft für Kunststoffabfälle möglich ist. Die Mitglieder des UFCR unterbreiten der Politik Vorschläge, um den Einsatz von Sekundärrohstoffen aus dem chemischen Recycling zu fördern, und fordern transparente Labels für Produkte mit Rezyklatgehalten. Ein weiterer Vorschlag betrifft die Anerkennung chemisch recycelter Kunststoffe im Verpackungsgesetz, um fairere Bedingungen für das mechanische und chemische Recycling zu schaffen. Die Umsetzung der Vorschläge würde laut UFCR zur Rechtssicherheit für Unternehmen beitragen und nachhaltige Technologien in Deutschland attraktiver machen, was zur Stärkung des Chemie- und Industriestandortes Deutschlands beitragen würde.
Die Vorschläge im Detail:
- Abfallhierarchiestufe 3 für das chemische Recycling
- Ende der Abfalleigenschaft durch REACH-Registrierung
- Nutzung spezifischer und flexibler Massenbilanzen-Verfahren
- Anpassung des § 16 Absatz 2 VerpackG
- Produktspezifische Rezyklat-Einsatzquoten
- Investitionen und Lenkungswirkung – weg von der Verbrennung hin zum Recycling
- Sortierung haushaltsnaher Siedlungsabfälle
- Konsequenter Vollzug des KrWG und der GewAbfV
- Etablierung einer einheitlichen und unabhängigen Stelle und Datenerfassung aller Abfälle und Recyclingverfahren sowie von Zertifikaten
Bild oben: In einem gemeinsamen Paper hat das UFCR seine Positionen und Vorschläge zum chemischen Recycling zusammengefasst. Foto: UFCR