One Vision – One Goal – One Company. Die Zukunft gehört dem Kunststoffrecycling, darüber sind sich die Eigentümer der Erema Group und der Lindner Holding einig. Mit der gemeinsam gegründeten Holding BLUEONE Solutions will man die Expertise aus beiden Unternehmen bündeln und durch gemeinsame Forschungsprojekte Branchenstandards im Kunststoffrecycling schaffen.


Michael Lackner, Geschäftsführer von Lindner: „Mit dem Firmenzusammenschluss wollen wir das Kunststoffrecycling revolutionieren und vor allem hinsichtlich Qualität, Quantität und Effizienz neue Standards setzen.“ Foto: Lindner Recyclingtech

Vom Abfall bis hin zum recycelten Granulat durchlaufen potentielle neue Rohstoffe gleich mehrere unterschiedliche Recyclingprozesse. Diese reichen vom Sortieren, dem Zerkleinern, Waschen und Trocknen bis hin zur Extrusion inkl. Filtrierung, Compoundierung sowie Geruchsoptimierung. Gerade in der optimalen Feinabstimmung der einzelnen Recyclingschritte liegt die Herausforderung der Branche – ganz besonders dann, wenn Energieeffizienz und hohe Rezyklatqualitäten erreicht werden sollen. Mit der Gründung von BLUEONE Solutions, einem Unternehmen an welchem die Erema Group und die Lindner Holding jeweils 50 % halten und in welche Anteile der Lindner Washtech eingebracht wurden, will man genau da ansetzen. So sollen das Know-how und die Erfahrung des Extruderherstellers Erema und der Lindner Washtech gebündelt werden. Durch Abstimmungs- und Optimierungsprozesse sowie durch neue gemeinsame Forschungsprojekte, will man die Wertschöpfungstiefe deutlich erhöhen und neue Branchenstandards setzen. Neue Wege auf nur allzu vertrautem Terrain, denn die Erfahrung der beiden Unternehmen spricht für sich: Die Erema Group ist seit 40 Jahren im Kunststoffrecycling tätig und gilt als der Marktführer im Bereich der Extrusion. Lindner, seit 75 Jahren Qualitätshersteller von Schreddern und Recyclinganlagen für die Abfallwirtschaft, ist mit der Marke Lindner Washtech seit 10 Jahren als Waschanlagen-Spezialist weltweit präsent. Gemeinsame Forschungsprojekte, wie beispielsweise die Versuchsanlagen in der LIT Factory an der Johannes-Kepler-Universität (JKU) Linz, haben die Firmen bereits vor Jahren in einen intensiven fachlichen Austausch treten lassen.

Eine gemeinsame Vision

Schon lange verbindet die beiden Unternehmen die gemeinsame Vision das Kunststoffrecycling bestmöglich voranzutreiben. Die stetig steigenden Herausforderungen am Kunststoffrecyclingmarkt haben schlussendlich zur Gründung von BLUEONE Solutions geführt: „Als jeweiliger Branchenleader haben wir bereits vor einiger Zeit den Prozessoptimierungsbedarf erkannt. Nur durch die bestmögliche Verwertung der Abfallströme können die benötigten Regranulatmengen verfügbar gemacht und nur durch die Prozessabstimmung zwischen den einzelnen Recyclingschritten kann eine Effizienzsteigerung und Qualitätsoptimierung erreicht werden. Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft ist erst durch ein Verschmelzen der Abfallwirtschaft mit der Recyclingwirtschaft möglich“, zeigt sich Michael Lackner, Geschäftsführer von Lindner, überzeugt. „Unser gemeinsames Ziel ist ganz klar das Setzen neuer Branchenstandards“, fügt Lackner hinzu.

Optimierung der Recyclingprozesse

Mit der Gründung von BLUEONE Solutions liegt der Fokus somit ganz klar auf der Weiterentwicklung des Kunststoffrecyclings. Lindner bringt die Erfahrung im Aufbereiten von Abfallströmen und die Expertise im Waschen und Erema das Know-how im Bereich Extrudieren und Filtrieren mit ein. Durch den Wissensaustausch und neue Forschungsprojekte werden zukünftig nicht nur Synergien genutzt, sondern vor allem Optimierungen des Gesamtkreislaufes ermöglicht. „Essenziell für eine funktionierende Recyclingwirtschaft wird sein, dass die gesamte Prozess- bzw. Wertschöpfungskette – von der Abfallsammlung und Aufbereitung über das Recycling bis hin zum Kunststoff-Endprodukt – im Fokus der agierenden Unternehmen steht. Durch diesen Firmenzusammenschluss schaffen Erema und Lindner ein besseres Gesamtverständnis, um dadurch speziell im Polyolefinebereich die erforderliche Weiterentwicklung gemeinsam zu prägen“, erklärt Manfred Hackl, CEO der EREMA Group. „Im Detail betrachtet, können der Recyclingextruder, die vorgeschaltete Waschanlage sowie Materialhandling optimal aufeinander abgestimmt werden, so dass Qualitätsstandards bestmöglich erfüllt und Energiekosten optimiert werden können – dank prozessübergreifender Steuerung & Monitoring, gestützt durch digitale Lösungen. In Zukunft werden wir perfekt abgestimmte All-in-one-Lösungen anbieten, die es unseren Kunden ermöglichen, ein Gesamtpaket zu kaufen, das exakt auf ihre Anwendungen abgestimmt ist.“

Bild oben: Manfred Hackl, CEO der EREMA Group: „Essenziell für eine funktionierende Recyclingwirtschaft wird sein, dass die gesamte Prozess- bzw. Wertschöpfungskette – von der Abfallsammlung und Aufbereitung über das Recycling bis hin zum KunststoffEndprodukt – im Fokus der agierenden Unternehmen steht.“ Foto: EREMA

Von fil