Laut einer von Amazon beauftragten Studie bewerten deutsche Investoren Start-ups mit einem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit um 13 Prozent höhe.Vier Start-ups aus Deutschland nehmen am zweiten Amazon Sustainability Accelerator teil – 1.500 Start-ups aus ganz Europa hatten sich beworben. Der Accelerator unterstützt Unternehmen, die neue Recyclingtechnologien oder nachhaltigere Produkte entwickeln. Zu den deutschen Teilnehmern zählen FUNQ‘, ein Superfruit-Sirup zum Selbermischen, und Papair, eine nachhaltigere Verpackungsalternative.

Eine unabhängige Studie von FTI Consulting im Auftrag von Amazon hat ergeben, dass Early-Stage-Investoren in Deutschland ein erhöhtes Interesse an Start-ups zeigen, die auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sind. Diese Unternehmen werden demnach durchschnittlich um 13 Prozent höher bewertet, während Unternehmen mit einer schlechten Nachhaltigkeitsbilanz eine Abwertung um bis zu fünf Prozent erfahren können. Mehr als zwei Drittel (70 Prozent) der befragten Investoren haben in den letzten 12 Monaten verstärkt Informationen zur Nachhaltigkeit der Start-ups gefordert. Die überwiegende Mehrheit der Investoren (77 Prozent) gibt an, dass Start-ups mehr Unterstützung benötigen, um nachhaltigere Betriebsabläufe zu verankern. Mehr als die Hälfte (58 Prozent) der Investoren hat in den letzten zwölf Monaten eine Investition aufgrund von Bedenken über die nachweisbare Nachhaltigkeitsbilanz des Unternehmens abgelehnt.

16 Startups im Accelerator

Amazon hat parallel dazu die 16 Start-ups bekannt gegeben, die am zweiten Amazon Sustainability Accelerator teilnehmen werden, der sich auf nachhaltigere Produkte und Technologien für effektiveres Recycling konzentriert. Der Accelerator wird gemeinsam mit EIT Climate-KIC und WRAP durchgeführt und soll Start-ups helfen, ihre Unternehmen zu skalieren und innovative Technologien und nachhaltigere Produkte zu entwickeln. Vier der ausgewählten Start-ups kommen aus Deutschland: FUNQ‘, Papair, Open Funk und We Do Solar. Die Teilnehmer wurden von einem Gremium aus Experten für Venture Capital und Nachhaltigkeit ausgewählt. Die ausgewählten Start-ups haben sich zum Ziel gesetzt, die Getränkeindustrie neu zu gestalten, eine nachhaltigere Alternative zur konventionellen Luftpolsterfolie aus Kunststoff herzustellen, einen leistungsstarken Küchenmixer für herkömmliche Einmachgläser zu entwickeln und eine intelligente Solaranlage für den Balkon zu produzieren.

Die teilnehmenden Start-ups und ihre Angebote im Überblick

Konsumgüter

  • Papair (DE) – eine Luftpolsterfolie aus Recyclingpapier
  • Open Funk (DE) – ein leistungsstarker Küchenmixer für Einmachgläser
  • We Do Solar (DE) – eine intelligente Solaranlage für den Balkon
  • FUNQ‘ (DE) – ein Superfruit-Sirup zum Selbermischen
  • Bo (UK) – ein E-Scooter-Unternehmen mit einer neuen Fahrtechnologie für effiziente Pendlerfahrzeuge
  • Infinite Athletica (ES) – Sportbekleidung aus benutzten Kleidungsstücken
  • Nimbi (UK) – ein kompostierbarer Rasierer aus Biomaterialien
  • Milky Plant (UK) – ein Gerät zur Herstellung von pflanzlicher Milch zu Hause
  • Seep (UK) – plastikfreie Schwämme, Tücher und andere Haushaltsartikel
  • Tangle (UK) – Hundeprodukte wie Halsbänder, Leinen und Spielzeug aus aufgewerteten Fischernetzen

Recycling-Technologien

  • Descycle (UK) – ein Technologieunternehmen, das mit Hilfe von Chemieentwicklungen neuartige und umweltschonende Lösungen für die Metallverarbeitung bereitstellt
  • Induo (FR) – ein Technologieunternehmen für Textilrecycling, das gebrauchte Textilien in brandneue Kleidung verwandelt
  • Matoha (UK) – Entwickler von Materialidentifikationsgeräten, die bei der effizienten Abfallsortierung helfen
  • Polyperception (BE) – eine Plattform zur End-to-End-Abfallstromüberwachung in Echtzeit für Kunststoff- und Materialverwertungsanlagen
  • Sorted (UK) – Anbieter von KI-gestützten Lösungen zur Unterstützung von Entsorgungsunternehmen beim Sortieren
  • Terrawaste (NL) – eine chemische Recyclingtechnologie, die nicht recycelbare Kunststoffabfälle in CO2-negative Materialien umwandelt

Bild oben: Die Teilnehmer:innen des diesjährigen Amazon Sustainability Accelerator bei der Auftaktveranstaltung in Berlin am 02.05.2023. Foto: Amazon

Von fil