Die US-Investmentfirma Closed Loop Partners (CLP) hat heute ihren Bericht „Transitioning to a Circular System for Plastics: Assessing Molecular Recycling Technologies in the United States and Canada“ veröffentlicht. Die Studie konzentriert sich auf einen bestimmten Teil des Recyclingsystems: „molekulare“ oder „fortgeschrittene“ Recyclingtechnologien. Sie untersucht die potenzielle Rolle solcher Technologien in einer künftigen Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe sowie die politischen, markt- und umwelttechnischen Bedingungen, um eine ideale Nutzung dieses Potentials zu gewährleisten.

Klaus Wohnig,
Vorstandvorsitzender APK (Foto:APK)

„Der Bericht von Closed Loop Partners bietet Investoren, die den Reifegrad und die Leistungsfähigkeit innovativer Kunststoffrecycling-Technologien verstehen möchten, eine dringend benötigte Orientierungshilfe“, erklärt Klaus Wohnig, Vorstandsvorsitzender der APK AG. „Die Studie basiert auf Rahmenbedingungen in den USA und Kanada, aber viele der zentralen Erkenntnisse zeigen universelle Tendenzen auf. Wir sind dankbar, dass Closed Loop Partners die APK und ihre Newcycling®-Technologie ausgewählt hat, um Teil dieses Berichts zu sein.“ Der Bericht wurde in den letzten 18 Monaten vom Center for the Circular Economy von Closed Loop Partners erstellt und fügt sich in die umfassendere Advancing Circular Systems for Plastics & Packaging Initiative des Unternehmens ein. Die Analyse konzentriert sich auf das molekulare Recycling, welches auch als fortschrittliches Recycling oder teils chemisches Recycling bezeichnet wird. Der Begriff umfasst einen vielfältigen Bereich, mit dutzenden von Technologien, darunter innovative werkstoffliche, chemische und biologische Recyclingansätze. Im Rahmen eines Verfahrens wurden neun Unternehmen – darunter die APK AG – als Teilnehmer der Studie ausgewählt.

Die wichtigste Errungenschaft des Berichts besteht darin, dass er eine detaillierte, vergleichende Analyse verschiedener Technologietypen bietet. Er trägt dazu bei, den Mangel an Analysen auf Systemebene des finanziellen und ökologischen Potentials innovativer Recyclingtechnologien sowie deren gesundheitsrelevanten Chancen und Risiken zu überwinden. Auf einer allgemeinen Ebene zeigt die Analyse, dass molekulare Recyclingtechnologien das Potenzial haben, das Volumen von Kunststoffanwendungen, die wir recyceln können, deutlich zu erweitern. Sie können damit die bestehende mechanische Recyclinginfrastruktur effizient ergänzen. „Im Hinblick auf die aktuellen Expansionspläne der APK ist diese detaillierte, vergleichende Analyse innovativer Kunststoffrecycling-Technologien von hoher Relevanz für unser künftiges Wachstum. Sie zeigt das Potenzial werkstofflicher, lösemittelbasierter Technologien – insbesondere in der Kategorie Umweltauswirkung“, so Maik Pusch, Direktor Corporate Development.

Mit Fokus auf die lösemittelbasierte Recyclingtechnologien zeigt der Bericht:

  • Im Vergleich zu anderen innovativen Technologien werden die molekularen Bindungen des Polymers nicht aufgebrochen; es handelt sich daher um werkstoffliche Verfahren.
  • Sie schneiden am Besten in den Kategorien Klimawirkung, Materialverarbeitungseffizienz und Mehrwert für bestehende Sammlungs- und Sortierinfrastruktur ab.
  • Sie zeigen ein hohes Potenzial, den Einsatz von neuen Chemikalien zu reduzieren und damit auch das größte Potenzial zur Minderung der Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit im Vergleich zu neuen Kunststoffen.

 

 

Relevanz für politische Initiativen und eine Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe

Die Aktivitäten der Europäischen Kommission rund um den EU Green Deal und den Aktionsplan für eine Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe treiben die Transition der Kunststoffindustrie sowie der Verpackungswirtschaft ambitioniert voran. Viele relevante Aspekte dieses komplexen Transformationsprozesses – wie Design für Recyclingfähigkeit oder bessere Sammlung oder Sortierung – wurden bereits angestoßen. Eine umfassende und vergleichende Analyse eines „Recycling-Technologie-Mixes der Zukunft“ steht jedoch noch aus. Ab dem kommenden Jahr muss eine stringente Diskussion über die Rollen von etabliertem Mainstream Recycling sowie neueren, auf industriellem Niveau verfügbaren, Technologien geführt werden. Es ist höchste Zeit, konkret zu benennen, wie eine künftige Infrastruktur für das Kunststoffrecycling über 2025 und 2030 hinaus aussehen kann und muss, um eine Kreislaufwirtschaft zu realisieren. Entsprechende Investitionen müssen jetzt beginnen. Orientierungshilfen werden von Investoren und den Teilnehmern der Wertschöpfungskette dringend benötigt. Technologieneutrale, regulatorische Kriterien für Kunststoffrecycling – wie Produktqualität und Klimawirkung – könnten Investoren und Märkte dabei unterstützen, eine effiziente Recyclingtechnologielandschaft in der gesamten EU zu etablieren.

Titelfoto: Quelle APK

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Von AG