Das Julius Kühn-Institut (JKI) koordiniert neues Vorhaben, an dem insgesamt bis zu 24 Demonstrationsbetriebe in den vier obstbaulich bedeutenden Modellregionen Altes Land (Nord), Rheinland (West), Bodensee (Süd) und Sachsen (Ost) beteiligt sein werden. Das Bundeslandwirtschaftsministerium fördert das Modellvorhaben mit insgesamt 2,2 Mio. Euro.

Wie lassen sich natürliche Gegenspieler von Schaderregern im Obstbau gezielt und praxisgerecht stärken? Diese Frage untersucht das Projekt FUBIOO, das vom Julius Kühn-Institut (JKI) koordiniert wird. Das neue Modell- und Demonstrationsvorhaben erprobt „Maßnahmen zur Stärkung der funktionellen Biodiversität für eine nachhaltige Produktion im Obstanbau“. In den vier obstbaulich bedeutenden Modellregionen Altes Land (Nord), Rheinland (West), Bodensee (Süd) und Sachsen (Ost) werden insgesamt bis zu 24 Demonstrationsbetriebe am Vorhaben beteiligt.

Der Schwerpunkt liegt auf Obstbaubetrieben, die nach den Prinzipien der kontrolliert-integrierten Produktion wirtschaften, das Projekt steht jedoch auch ökologisch wirtschaftenden Betrieben offen. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert das Modellvorhaben mit insgesamt 2,2 Mio. Euro. Die Parlamentarische Staatssekretärin im BMEL, Dr. Ophelia Nick, überreichte am 02.03.23 per Videoschalte die Förderbescheide und gab damit den offiziellen Startschuss.

An das Julius Kühn-Institut fließen 768.236 Euro Fördermittel an die folgenden drei Fachinstitute für
• Biologischen Pflanzenschutz (BI) am Standort Dossenheim,
• Pflanzenschutz in Obst- und Weinbau (OW) in Dossenheim,
• Strategien und Folgenabschätzung (SF)am Standort Kleinmachnow.

Neben der Gesamtkoordination sind die Fachinstitute des JKI für die Erhebung von Bestand und Bedarf an Biodiversitätsstrukturen in den Betrieben und die wirtschaftliche Bewertung der Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung verantwortlich. Weiterhin sollen die Aktivitäten auf den Betrieben nach außen sichtbar gemacht und das gewonnene Wissen aus der Praxis medienwirksam aufbereitet werden, um schließlich in Empfehlungen für die obstbauliche Praxis zu münden.

Die Einwerbung der Demonstrationsbetriebe in den vier Modellregionen erfolgt durch die vier Regionalkoordinationen. Die Demonstrationsbetriebe stellen Informationen über ihre Bewirtschaftung (z.B. Pflanzenschutz, Düngung, Sorten) zur Verfügung, unterstützen bei den Betriebskartierungen und setzen empfohlene Maßnahmen für die ökologische Aufwertung und einen angepassten Pflanzenschutz im Laufe des Projektes auf ihren Betriebsflächen um. Zusammen mit den Regionalkoordinationen messen sie vor Ort die Effekte auf Schädlinge, Nützlinge und die Produktion. Des Weiteren organisieren sie auf ihren Betrieben Hoftage, um ihre Branche über die praktischen Ergebnisse auf den Demoflächen zu informieren.

Bild oben: Vom JKI koordiniertes FUBIOO-Demonstrationsprojekt erarbeitet Maßnahmen, um natürliche Gegenspieler von Obstbauschädlingen zu fördern. Foto: Annette Herz/JKI

Von fil