Digi-Cycle wurde 2021 als Lösung für eine digitalisierte und incentivierte Sammlung von Getränkeverpackungen gelauncht. Nach der erfolgreichen Pilotphase im steirischen Gnas setzt die Altstoff Recycling Austria AG (ARA) einen weiteren strategischen Schritt und gründet ein eigenes Tochterunternehmen. Dabei nutzt Digi-Cycle die Chancen der Digitalisierung, um Konsument mit dem Recycling-Guide Sicherheit bei der richtigen Sammlung ihrer Verpackungen zu geben. Durch Incentivierung soll die Sammelmenge und -qualität mit Blick auf die EU-Recycling-Ziele 2025 gesteigert werden. Lidl, Nestlé und SPAR sind als starke Partner bereits mit an Bord.

Um das EU-Ziel von 50 Prozent beim Recycling von Kunststoffverpackungen zu erreichen, muss Österreich seine Quote bis 2025 verdoppeln. Dazu bündelt die ARA nun ihr langjähriges Know-how in der getrennten Sammlung und digitalen Innovation in einem eigenen Tochterunternehmen: Digi-Cycle. „Die Erhöhung der Sammelquote ist unverzichtbar, um die EU-Recyclingziele bei Kunststoff zu erreichen. Digitalisierung und Incentivierung sind dafür zwei wirksame Hebel. Denn wir wollen und brauchen jede Verpackung zurück fürs Recycling, um die Kreislaufwirtschaft in Österreich weiter voranzubringen“, erklärt Digi-Cycle-Geschäftsführer Felix Badura, der vor seiner Zeit bei der ARA bereits ein länderübergreifendes Digital-Start-up mitaufgebaut hat.

Recycling-Guide und Incentive-System

Digi-Cycle stellt der österreichischen Bevölkerung einen digitalen Leitfaden für die richtige Sammlung von Verpackungen zur Seite. Dieser soll Konsument mit Blick auf die österreichweite Vereinheitlichung des Sammelsystems begleiten und vorhandene Fragezeichen auflösen. Die App steht in Kürze in einer eingeschränkten Version zur Verfügung. Die verfügbare Datenbasis wird bis zum Launch sukzessive ausgebaut. Der österreichweite Roll-out der App findet rechtzeitig zur ersten Umstellungsphase im Herbst 2022 statt. Durch Scan des EAN-Codes auf der Verpackung bzw. durch Produktsuche werden spezifische Trenninformationen abhängig von der Region angezeigt.

Des Weiteren zeigt die App, wo sich die nächstgelegenen Sammelstellen befinden. Somit unterstützt Digi-Cycle als Recycling-Guide mit digitalen, standortgenauen Trennhinweisen bei der richtigen Mülltrennung. Die App soll nicht nur auf Verpackungen beschränkt bleiben, sondern künftig auch Auskunft über die Sammlung anderer Produkte, wie z.B. Batterien oder Kaffeekapseln, geben.
„Digi-Cycle ist so konzipiert, dass es skalierbar und erweiterbar ist. Im Hintergrund arbeiten wir gemeinsam mit unseren Partner bereits an einem vollwertigen Incentive-System, um individuelle Recyclingleistungen zu belohnen. Damit zahlt sich korrekte Mülltrennung dann gleich doppelt aus“, so Digi-Cycle Geschäftsführerin Michaela Heigl, die umfangreiches Know-how aus ihrer langjährigen Arbeit in der Abfallwirtschaft mitbringt.
Digi-Cycle greift auf Erfahrungswerte vom 2021 im steirischen Gnas gestarteten Pilotprojekt zurück. Die dort gemeinsam mit Partner aus der Ressourcen- und Getränkewirtschaft erfolgreich erprobte App wurde von den teilnehmenden Haushalten durchwegs positiv bewertet und konnte unter Beweis stellen, dass man mit smarten Anreizen den Anteil falsch entsorgter Verpackungen reduzieren kann.

Junge Menschen erreichen und zu Mülltrennung motivieren

Vor allem junge Menschen sind hinsichtlich getrennter Sammlung gewillt, mehr zu tun: So will jede:r Zweite zwischen 14 und 29 Jahren laut kürzlich durchgeführter IMAS-Studie künftig seinen bzw. ihren Abfall noch genauer trennen. Eben jene Zielgruppe, die aufgrund ihrer digitalen Affinität maßgeblich zum Erfolg des Systems beitragen kann.

Starke Unterstützung aus der Wirtschaft

Handels- und FMCG-Unternehmen (Fast Moving Consumer Goods) unterstützen Digi-Cycle durch Bereitstellung von Trennhinweisen für ihre Produkte. So sind etwa Lidl und SPAR mit ausgewählten Eigenmarken und Nestlé mit seinem Produktportfolio seit Beginn starke Partner. Dabei wurden gezielt Produkttypen kategorisiert, deren Entsorgung häufig zu Nachfragen führt. „Das Engagement der teilnehmenden Unternehmen zeigt eine klare Haltung in Sachen Nachhaltigkeit und leistet einen wesentlichen Beitrag für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft“, erklärt Badura.

Alessandro Wolf, Vorsitzender der Geschäftsleitung Lidl Österreich: „Um die Kreislaufwirtschaft voranzutreiben, müssen wir nicht nur die Rahmenbedingungen dafür schaffen, sondern auch den Menschen das Recyceln und Trennen so einfach als möglich machen. Digi-Cycle will genau dazu einen Beitrag leisten, deshalb unterstützen wir diese Entwicklung.“

Markus Kaser, Vorstand von SPAR Österreich: „Wir haben uns selbst verpflichtet, bis 2030 alle unsere SPAR-Verpackungen recyclingfähig zu gestalten. Um aus diesen Wertstoffen wieder neue Verpacken machen zu können, ist die korrekte Sammlung durch Kund wichtig. Daher unterstützen wir die Digi-Cycle App. In diesem ersten Test können ausgewählte Produkte unserer SPAR-Eigenmarken über die App abgefragt werden.“

Cédric Boehm, Geschäftsführer von Nestlé Österreich: „Der Recycling-Finder ist eine tolle Unterstützung für die Konsumentinnen und Konsumenten bei der richtigen Mülltrennung. Und das ist sehr wichtig, denn das richtige Trennverhalten trägt dazu bei, dass wertvolle Rohstoffe zurück in den Kreislauf gebracht und recycelt werden können. Ein Projekt, das wir sehr gerne unterstützen.“

Bild oben: Digi-Cycle nutzt die Chancen der Digitalisierung, um Konsument mit dem Recycling-Guide Sicherheit bei der richtigen Sammlung ihrer Verpackungen zu geben. Grafik: ARA

Von fil