Zum „Festival der Verbindungen“ sind Dutzende von Besuchern in das Technology Center des Schraubenherstellers baier & michels (b&m) nach Ober-Ramstadt gekommen. Sie erlebten, wie das zur Würth-Gruppe gehörende Unternehmen die Herausforderungen der Zeit erkannt hat und annimmt. Einen zweistelligen Euro-Millionenbetrag steckt b&m nun in eine neue Produktionshalle und will auch die bestehende Photovoltaik-Anlage erweitern.
Die baier & michels-Gruppe (b&m) ist ein führender Produzent von hochwertiger Verbindungs- und Dichtungstechnik. Seit 1973 gehört das Unternehmen zur Würth-Gruppe und investiert jetzt einen zweistelligen Euro-Millionenbetrag in eine neue Produktionshalle, um den Standort im hessischen Ober-Ramstadt weiter auszubauen. Die Investition in den deutschen Standort erfolge mit Bedacht, denn bei b&m seien innovative Produkte und Prozesse essenziell, sagt Olaf Ambros, der die Bereiche Technik sowie Forschung und Entwicklung leitet. „In den vergangenen Jahren haben wir Hochleistungsschrauben und Verschlusssysteme erarbeitet, die konkurrenzlos sind und den Kunden einen so großen Mehrwert bieten, dass zum Beispiel die hohen Lohnkosten aufgefangen werden. Und unsere Produktionsanlagen bergen so viel selbst entwickelte Technologie, dass wir sie aus Gründen des Know-how-Schutzes nicht im Ausland aufstellen wollen.“
Erweiterung steigert ECCO TEC-Kapazitäten
Die Erweiterung des deutschen Werks ermöglicht es b&m, die Kapazitäten für nach dem proprietären „ECCO TEC“-Verfahren hergestellte Schrauben zu erweitern. Durch die Kombination aus Pressen und einem speziellen Walzprozess kann das Unternehmen klassische Langdrehteile, die üblicherweise spanend gefertigt werden, so mittels Kaltumformung herstellen. Dazu Geschäftsführer Jörg Pohl: „Mit dem Prinzip Umformen statt Zerspanen sorgt ECCO TEC für kurze Prozesszeiten und hohe Ausbringungsmengen maschinenfallender Teile. Dabei reduziert das Verfahren sowohl die Fertigungskosten als auch den ökologischen Fußabdruck.“
Nicht nur bei seinen innovativen Produktionsprozessen setzt b&m auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Der gruppenweite CCF wurde bereits um 38% reduziert, und bis 2030 will das Unternehmen CO2-neutral sein. Hierfür setzt b&m auf die Steigerung des Anteils selbst erzeugter Elektrizität auf 60-70%, die Substitution von Erdgas durch geothermische Energie und den verstärkten Einsatz von Elektromobilität in der Unternehmensflotte. Zusätzlich kompensiert das Unternehmen unvermeidbare Emissionen durch verschiedene Biodiversitätsprojekte wie die Renaturierung von Ausgleichsflächen, die Unterstützung von Bienenstöcken und die Schaffung von Insektenhotels.
Aus Ober-Ramstadt in die Welt
Die Geschichte von baier & michels begann bereits 1932 als kleiner Schraubenladen und entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem globalen Zulieferer mit Hauptsitz in Ober-Ramstadt und weiteren Standorten in Europa, Asien und Nordamerika. Als Teil der Würth-Gruppe kann das Unternehmen mit heute 500 Mitarbeitern eigenständig agieren, dabei aber auf den Rückhalt eines weltumspannenden Konzerns bauen und so seine Nachhaltigkeitsstrategie konsequent umsetzen. Dazu Geschäftsführer Jörg Pohl: „Nachhaltiges Wirtschaften wird zu einer gesellschaftlichen Verpflichtung, der unser Mutterkonzern, die Würth-Gruppe, mit ambitionierten Zielen begegnet. Wir bei b&m unterstützen diesen Weg und leisten zugleich unseren Beitrag, indem wir Innovationsgeist, wirtschaftliche Stabilität und umweltschonende Technologien miteinander kombinieren.“
Bild oben: Geschäftsführer Jörg Pohl legt Wert darauf, Innovationsgeist, wirtschaftliche Stabilität und umweltschonende Technologien in Einklang zu bringen. Foto: b&m / Rüdiger Dunker