Die ENGEL Mobility Days in Linz haben eindrucksvoll gezeigt, dass nachhaltigen Geschäftsmodellen in der Mobilität die Zukunft gehört. Hans Lochner, Team Leader Material and Application bei KTM Technologies sagte in einem Satz, welche Aufgabe dabei den Unternehmen zukommt: „Es geht nicht darum, den Leuten nachhaltige Produkte zu verkaufen, sondern darum, attraktive Produkte nachhaltig herzustellen.“ Dafür steht eine Vielzahl von technischen Möglichkeiten bereit.
„Kunststoff ist der Werkstoff für die nachhaltige moderne Mobilität“, sagte Dr. Stefan Engleder, CEO der ENGEL Gruppe zur Eröffnung der zweitägigen Konferenz. Denn bezogen auf die Flexibilität in der Verarbeitung und Compoundierung, des geringen Gewichts, der Kreislauffähigkeit und der Haltbarkeit ist Kunststoff als Werkstoff unschlagbar. Das wissen die Referenten aus der Automobilindustrie ebenso wie Designer von Flugtaxis oder von superhaltbaren Skateboards. Die Mobilität der Zukunft wird weniger fossile Energie verbrennen können. Das erfordert neben elektrisch angetriebenen leichten Fahr- und Flugzeugen eine neue Aufteilung der Verkehrsräume.
Die letzten paar Meter
Eine große Bedeutung wird die Organisation der Micro Mobility zukommen, also der Bewältigung ganz kurzen Stecken unter einem Kilometer. Ob diese zu Fuß, auf Rollern, Fahrrädern oder anders zurückgelegt werden ist noch nicht entschieden, bereits heute ist aber klar, dass diese Konzepte emotional attraktiv sein sollten, wie Designer Craig Dent fordert: „We have to love it!“
Auch für Mittel- und Langstrecken wird in Zukunft immer weniger das eigene Auto und zunehmend geteilte Mobilitätsangebote Realität werden. Die Strukturierung dieser neuen Mobilitätslandschaft wird eine Aufgabe in der technische Detailarbeit ebenso gefragt sein wird, wie visionäres Denken. Nick Sohnemann, Inhaber der Innovationsagentur Future Candy erinnert an den enormen Innovationsschub, der durch das damals sehr ambitionierte Ziel ausgelöst wurde, einen Menschen zum Mond zu schicken. Ein solcher Moonshot, eine übergeordnete Vision könnte im Bereich der Mobilität etwa das Ziel sein, bis zum Ende des Jahrzehnts Mobilität so zu organisieren, dass sie für alle zugänglich und gleichzeitig umweltverträglich ist.
Bild ganz oben: Peter Karacsonyi ist CEO und Gründer der Kape GmbH, die recycelbare Skateboards entwickelt hat und produziert. Foto: Circular Technology