Nachhaltige Bioökonomie: das bedeutet Einsatz von biobasierten Rohstoffen, hoch effiziente Verarbeitungstechnologien und intelligente Nachnutzungskonzepte. Diesen Herausforderungen stellen sich der Kleiderbügelhersteller MAWA GmbH und die Technische Universität Dresden – Professur für Holztechnik und Faserwerkstofftechnik. Gemeinsam wollen sie materialspezifische Technologien zur Herstellung von Kleiderbügeln aus Naturfasern weiterentwickeln. Die Kleiderbügel sollen sich mit Standard- und Individual-Designs kostengünstig und in hoher Qualität produzieren lassen. Durch das Monomaterial-Design sollen die Bügel zudem kreislauffähig sein. Finanziell unterstützt wird das Forschungsvorhaben vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).

Kleiderbügel aus Metall, Holz und Kunststoff kommen als alltägliche Ordnungsobjekte in vielen Lebensbereichen (Haushalt, Fashion, Arbeit, Hotellerie, etc.) zum Einsatz. Mehr Nachhaltigkeit auch in diesen Bereich möchte das Vorhaben „CellFormDesign“ bringen. Seit kurzem arbeiten die MAWA GmbH und die Technischen Universität Dresden, Professur für Holztechnik und Faserwerkstofftechnik zusammen an diesem Vorhaben. Es hat zum Ziel, materialspezifische Technologien zu entwickeln, um kreislauffähige Kleiderbügel aus Naturfasern herzustellen.

Faserformmasse CellForm

CellForm bezeichnet die biobasierte Faserformmasse, die aus landwirtschaftlichen Pflanzenresten und Reststoffen (wie z. B. Hopfen, Altpapier und Zellstoff) hergestellt wird. Die Naturfasern werden gemahlen und mit der von der Technischen Universität Dresden patentierten Vakuumpresstrocknung weiterverarbeitet. Das Verfahren dient als Verdichtungs- und Trocknungsprozess, erspart kostenintensiven Heißpressanlagen und wird während des Vorhabens weiterentwickelt. Dabei geht es u. a. darum, bei niedrigen Werkzeugkosten Formänderungen möglichst variabel zu gestalten. So entsteht Spielraum für individuelle Designwünsche.

CellFormDesign hat auch die Nachnutzungsphase im Blick. Kleiderbügel aus dem privaten Bereich sollen über die Papiertonne recycelbar sein. Im gewerblichen Bereich (Fashion, Hotel), wo größere Produktmengen an einem Ort eingesetzt werden, soll eine Rücknahme mit anschließendem Recycling möglich sein (closed-loop Recycling). Mit den CellForm-Bügeln wird eine ökonomische und ökologische Verbesserung gegenüber Kunststoff-Kleiderbügeln angestrebt.

Bild oben: Aus Naturfasern hergestellte Kleiderbügel. Foto: MAWA GmbH

Von fil