Die Meraxis Services GmbH und REHAU Industries haben mit drei weiteren Partnern für ihr Projekt „CO2ptiMat“ eine Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klima (BMWK) erhalten. Ziel von CO2ptiMat ist die Entwicklung einer digitalen Lösung, mit welcher kunststoffverarbeitende Betriebe den realen CO2-Fußabdruck der eigenen Produktion ermitteln und optimieren können. Die Förderung findet im Rahmen des GreenTech Innovationswettbewerbs statt. Bei der Auftaktveranstaltung im Oktober 2023 zeichnete Dr. Franziska Brantner, Parlamentarische Staatssekretärin des BMWK, das Projekt aus und übergab die Urkunden an die Projektpartner.

Kunststoffverarbeiter sind zunehmend angehalten, ihren produktbezogenen CO2-Fußabdruck auszuweisen und zu reduzieren. Allerdings liegen den meisten Produzenten keine präzisen Daten zu den CO2-Emissionen vor, die tatsächlich bei der Herstellung ihrer Produkte anfallen. Sie greifen daher auf Vergleichsdaten und Schätzungen zurück. Die neue Lösung soll Unternehmen dabei helfen, ihren produktbezogenen CO2-Fußabdruck (Product Carbon Footprint) anhand eigener Daten bestimmen zu können. „Die präzise Messung der Emissionen ist die Voraussetzung, um in einem nächsten Schritt das Verbesserungspotenzial bestimmen und sichtbar machen zu können“, betont Thomas Poddey, Projektmanager für Nachhaltigkeit & Digitalisierung bei Meraxis Services GmbH und Projektverantwortlicher CO2ptiMat von Meraxis. „Unsere digitale Lösung zeigt Wechselwirkungen von Veränderungen in der Materialzusammensetzung, des Energiemixes oder anderer Parameter auf die Produktivität und Kosten auf.“

Sammlung und Analyse relevanter Daten

Die digitale Lösung wird an IT-Systeme angebunden, die in der Produktion eingesetzt werden, um alle emissionsrelevanten Daten zu sammeln und zu analysieren. Gemeinsam mit den Forschungspartnern entwickelt Meraxis Konzepte, wie die Daten zusammengeführt und ausgewertet werden müssen. In der Entwicklung digitaler Lösungen für die Kunststoffindustrie verfügt Meraxis über umfassende Expertise. Das Unternehmen hat unter anderem ein digitales Kundenportal sowie ein Tool entwickelt, welches das optimale Material für die gewünschte Anwendung empfiehlt. Bei REHAU Industries kann die Anwendung später unter echten Bedingungen getestet und validiert werden. In 2024 werden bestehende Messpunkte gezielt ergänzt und Systeme weiter vernetzt. Mit diesem Daten-Input soll CO2ptiMat in der Kantenband-Fertigung im Werk Rehau testweise zum Einsatz kommen. Was sich die Division Interior Solutions davon verspricht, erklärt Daniel Elfe-Degel, Product Manager and Sustainability Officer Interior Solutions: „Durch zusätzlich Messpunkte können wir die CO2-Emissionen unserer Produktion zielgenau erfassen. Mithilfe der digitalen Lösung können wir dann Simulationen erstellen, Einsparpotenziale identifizieren und umsetzen. Zukünftig sollen alle an der Supply Chain beteiligten Unternehmen ihre Daten erheben und zur Verfügung stellen. Damit entsteht ein Novum im Prozess der Dekarbonisierung.“

CO2ptiMat ist eines von insgesamt 21 Projekten, das im Rahmen des GreenTech Innovationswettbewerbs des BMWK gefördert wird. Das Ministerium unterstützt mit der Initiative digitale Innovationen, die der Wirtschaft zu mehr Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz verhelfen. An CO2ptiMat sind neben Meraxis Services und REHAU Industries auch das Fraunhofer Institut für Produktionstechnologie, das INC Invention Center aus dem Umfeld der RWTH Aachen sowie der Folienhersteller Terdex beteiligt. Das Projekt CO2ptiMat wird für die kommenden drei Jahre gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

Bild oben: CO2ptimat ist eines von insgesamt 21 Projekten, das im Rahmen des Greentech Innovationswettbewerbs des BMWK gefördert wird. Foto: BMWK

Von fil