Ende November fiel in Brüssel der offizielle Startschuss für das europäische Forschungsprojekt „REFORMERS“, das im Rahmen des EU-Programms „Horizon Europe“ über fünf Jahre finanziert wird. Das Projekt konzentriert sich auf die Entwicklung, Realisierung und Einführung von „Renewable Energy Valleys“ (REV) – resiliente regionale Multi-Energiesysteme, die die Energiesicherheit erhöhen und gleichzeitig die Energiewende in Europa beschleunigen sollen. Die Empa ist ein Partner des multinationalen Konsortiums.

Das erste europäische „Renewable Energy Valley“ befindet sich in den Niederlanden zwischen Alkmaar und Heiloo. Es besteht aus einem Gewerbe- und einem Wohngebiet, einer Industriezone und ländlichen Gebieten und umfasst eine bestehende Erdgasinfrastruktur, eine Bioenergieanlage und den „Energy Innovation Park Alkmaar“ zur Förderung von Innovationen im Bereich erneuerbarer Energien. Dieses „Flagship Valley“ verfolgt im Rahmen des „REFORMERS“-Projekts eine Reihe von Zielen, u.a. die Demonstration von Technologien für erneuerbare Energien, die Umwandlung, Speicherung und Verteilung von erneuerbaren Energieträgern wie Biomethan, Strom, Wasserstoff und Wärme sowie die Überwachung, Optimierung und Steuerung der Energieflüsse.

Sechs weiter Standorte geplant

An sechs weiteren, über ganz Europa verteilten Standorten sollen die in Alkmaar gemachten Erfahrungen nun genutzt werden, um dort ebenfalls REVs aufzubauen. Darüber hinaus wird „REFORMERS“ eine Toolbox und einen digitalen Zwilling entwickeln, um die jeweils besten Lösungen und Strategien beim Aufbau solcher REVs zu ermitteln.

Das Kick-off-Meeting wurde von der Projektkoordinatorin Vrije Universiteit Brussel und der New Energy Coalition, die das „Flagship Valley“ betreibt, in Alkmaar organisiert und ausgerichtet. Begrüsst wurden Vertreterinnen und Vertreter der 28 Partnerinstitutionen aus zehn Ländern (AIT, Duurzaam Heiloo, CERTH, CIRCE, KONIN-MIASTO, DDS, EUREC, NAPE, RISE, TNO, Deep Blue, Stadt Andorra, TU Delft, Stadt Kozani, Stadt Murau, Alliander N.V., Gemeinde Alkmaar, HVC, Hynoca Alkmaar, InVesta, Sustenso Boekelermeer, Repowered, Withthegrid, NXT MOBILITY, STOFF2 GmbH und Empa) vom Vorsteher der Stadt Alkmaar, der ebenfalls ein aktiver Partner des Konsortiums ist.

Forschende des Empa-Labors „Urban Energy Systems“ werden unter der Leitung von Philipp Heer dazu beitragen, digitale Zwillinge für die REVs zu entwickeln. Diese werden eine Echtzeit-Datenverbindung zwischen den physischen Energiesystemen und ihren virtuellen Gegenstücken herstellen, um Betriebsanalysen, detaillierte Energieprognosen und das lokale Netzmanagement zu verbessern. Die Expertise der Empa-Forschenden in der Modellierung von Energiesystemen und der Entwicklung von Datenmodellen soll zu einem digitalen Zwilling beitragen, der über die Pilotprojekte hinaus Anwendung finden wird.

Bild oben: Das „Flagship Valley“ befindet sich in den Niederlanden zwischen Alkmaar und Heiloo. Foto: REFORMERS 2023, Ben Glim

Text: Stephan Kälin

 

Von fil