Im direkten Vergleich mit vollelektrischen Batteriefahrzeugen schneiden Plug-in-Hybridfahrzeuge hinsichtlich ihres absoluten Beitrags zur Verringerung von Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen deutlich schlechter ab. Auch das Verhältnis zwischen steuerlichen Fördersummen einerseits und vermiedenen Emissionen andererseits fällt für Hybridfahrzeuge ungünstig aus. Um das Verhältnis zwischen staatlicher Förderung und CO2-Einsparung für Plug-in-Hybride dem von Batteriefahrzeugen anzugleichen, müsste die Innovationsprämie für Plug-in-Hybridfahrzeuge um mindestens 2.500 Euro verringert werden.

Der Kauf eines Plug-in-Hybridfahrzeugs wird aktuell durch den staatlichen Anteil der Innovationsprämie mit bis zu 4.500 Euro gefördert, während es bei vollelektrischen Batteriefahrzeugen bis zu 6.000 Euro sind. Hinzu kommen weitere finanzielle Vorteile durch geringere Sätze bei der jährlichen Kfz- und auch der Dienstwagensteuer. Eine neue gemeinsame Studie des International Council on Clean Transportation (ICCT) und des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI stellt diesen staatlichen Fördersummen die zu erwartende Verringerung an CO2-Emissionen im Lebenszyklus gegenüber. Neben den direkten Auspuffemission wurden für die Klimabilanz auch die Emissionen der Kraftstoff- und Stromherstellung, sowie die Fahrzeug- und Batterieproduktion einbezogen.

Elektrofahrzeuge verursachen weniger CO2-Emissionen

„Heute in Deutschland gekaufte vollelektrische Batteriefahrzeuge verursachen im Durchschnitt über ihr gesamtes Fahrzeugleben etwa 63 Prozent weniger CO2 als ein vergleichbares Benzinfahrzeug,“ so Dr. Patrick Plötz, Leiter des Geschäftsfeld Energiewirtschaft am Fraunhofer ISI und einer der Autoren der Studie. „Bei Plug-in-Hybridfahrzeugen beträgt die Einsparung im Durchschnitt lediglich etwa 34 Prozent aber mit einer großen Bandbreite von nur 10 bis zu 52 Prozent.“

Pro 1.000 Euro an staatlicher Förderung spart ein durchschnittliches vollelektrisches Batteriefahrzeug im Vergleich zu einem Benziner rund 22 Gramm an CO2 pro gefahrene Kilometer ein. Für ein durchschnittliches Plug-in-Hybridfahrzeug sind es lediglich 14 Gramm pro Kilometer. „Plug-in-Hybridfahrzeuge weisen typischerweise ein deutlich schlechteres Verhältnis zwischen staatlicher Förderung und erreichter CO2-Einsparung auf.“ so Dr. Georg Bieker, Forscher am ICCT. „Da sie auch in Zukunft auf fossile Kraftstoffe angewiesen sind, ist zudem der langfristige Klimanutzen der Förderung von Plug-in-Hybriden viel geringer als bei vollelektrischen Autos.“

Staatliche Fördersumme für Plug-in-Hybride müsste gekürzt werden
Um das aktuelle Ungleichgewicht zu korrigieren, müsste die staatliche Fördersumme für Plug-in-Hybride um circa 2.500 Euro gekürzt werden, so die Studie. Zudem sollte auch die derzeit reduzierte Dienstwagensteuer für Plug-in-Hybridfahrzeuge dichter an die für konventionelle Pkw herangebracht werden. Alternativ zur generellen Anpassung der Förderhöhe sehen die Forscher die im Koalitionsvertrag genannte Möglichkeit, dass nur noch bestimmte Modelle gefördert werden und Besitzer:innen von Plug-in-Hybriden zudem eine hohe tatsächlich elektrisch erbrachte Fahrleistung nachweisen müssen, um weiter von einer höheren staatlichen Förderung zu profitieren.

Für die Untersuchung wählten die Wissenschaftler neun Plug-in-Hybride sowie weitere neun vollelektrische Fahrzeugmodelle aus. Um die tatsächlichen CO2-Emissionen für jedes der Fahrzeuge zu berechnen, griffen sie auf Daten zum realen Fahr- und Ladeverhalten zurück.

Bild oben: Im Vergleich zu reinen Elektrofahrzeugen verursschen Plug-In-Hybride erheblich höhere CO2-Emissionen. Die Förderung müsste geringer sein. Foto: Pixabay/Joenomias

Von fil