Menschliche Aktivitäten und Konsum belasten die Umwelt, was einen sorgsamen und effizienten Umgang mit Ressourcen sowie deren Wiederverwertung erfordert. Aktuell werden nur etwa 12 Prozent aller Materialien in der Textilindustrie recycelt. Gemeinsam mit den Deutschen Instituten für Textil- und Faserforschung (DITF) forscht das International Performance Research Institute (IPRI) an der Verbesserung der Kreislaufwirtschaft in der Textilindustrie und dem Textilmaschinenbau. Bis Februar 2026 wird ein Vorgehensmodell für die nachhaltige Implementierung von Circular Economy in KMU entwickelt.

In einer Welt, die zunehmend durch Ressourcenknappheit, Klimawandel und die Notwendigkeit nachhaltigen Wirtschaftens geprägt ist, stellt das Projekt CirclE eine Antwort auf die drängenden Fragen unserer Zeit dar. KMU der Textilindustrie stehen vor der großen Herausforderung, ihre Produktionsprozesse und Produkte nicht nur effizient, sondern auch nachhaltig zu gestalten. CirclE bietet praxisnahe Lösungen, um diesen Übergang erfolgreich zu meistern.

Die 10 R-Strategien als Basis für Kreislaufwirtschaft

Im Mittelpunkt von CirclE stehen die 10 R-Strategien der Kreislaufwirtschaft: Refuse, Rethink, Reduce, Reuse, Repair, Refurbish, Remanufacture, Repurpose, Recycle und Recovery. Diese Strategien dienen als Leitfaden für Unternehmen, um eine nachhaltige Wertschöpfungskette zu etablieren, die Umweltauswirkungen zu minimieren und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Im Projekt werden geeignete R-Strategien für verschiedene Produkte, Verfahren und Wertschöpfungsstufen der Textilindustrie und des Textilmaschinenbaus identifiziert und auf die speziellen Anforderungen zugeschnitten.

Objektive Bewertung der Nachhaltigkeit

Durch die Entwicklung eines branchenspezifischen „Circularity Index“ ermöglicht das Projekt eine objektive Bewertung der Nachhaltigkeitsbemühungen und identifiziert gleichzeitig Potenziale für weitere Verbesserungen. Der Circularity Index ermöglicht KMU, ihren Fortschritt in Richtung Kreislaufwirtschaft quantitativ zu messen. Dieser Index dient nicht nur der internen Steuerung und Motivation, sondern kann auch zur Transparenz als Marketinginstrument genutzt werden. Mit den passgenauen Handlungsempfehlungen zur Einführung können KMU der Textilindustrie und des Textilmaschinenbaus neue Kooperationen schaffen, um Ressourcen effizienter zu nutzen, Abfälle zu reduzieren und effizientere und kostensparende Methoden in Produktionsprozesse zu integrieren. So fördert CirclE nicht nur den Umweltschutz, sondern auch die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der teilnehmenden KMU.

Gemeinsam forschen beim ersten Projekttreffen am 12. Juni

Interessierte Unternehmen sind eingeladen, sich aktiv am Forschungsprojekt zu beteiligen und von den Ergebnissen zu profitieren. Im nächsten Schritt werden Akteure der Textilindustrie und des Textilmaschinenbaus geclustert, um bestehende Kreisläufe zu beschreiben und neue zu identifizieren. Die Ergebnisse werden fortlaufend über https://ipri-institute.com/forschungsprojekte/circle publiziert und in Projekttreffen vorgestellt. Das erste Treffen findet am 12. Juni statt. Bei Interesse können Sie sich beim International Performance Research Institute (Herr Garlef Hupfer: ghupfer@ipri-institute.com | 0711/620 32 68-03) oder beim DITF (Herr Marcus Winkler: marcus.winkler@ditf.de | 0711/93 40-290) bezüglich einer Kooperation melden. Die Teilnahme am Forschungsprojekt ist kostenlos und unverbindlich.

Bild oben: In der Textilindustrie wird noch viel zu wenig recycelt. Foto: Pixabay/bernswaelz

Von fil