Das staatliche Textilsiegel Grüner Knopf verschärft seine Anforderungen. Seit August können Unternehmen sich gemäß Grüner Knopf 2.0 Standard prüfen lassen. Sie müssen dann u.a. auch Maßnahmen zur Förderung von existenzsichernden Löhnen einleiten und Nachhaltigkeitsziele für die Geschäftsleitung festlegen. Gekennzeichnete Produkte dürfen nur noch aus zugelassenen Fasern bestehen. VAUDE hat die Auditierung gemäß Grüner Knopf Standard als erstes Unternehmen bestanden. Das Outdoor-Unternehme hat bereits seit vielen Jahren hohe soziale und ökologische Standards entlang der globalen Lieferkette verankert und plädiert für ein strenges Lieferkettengesetz.

Outdoor-Ausrüster VAUDE gehörte bereits zum Start des Siegels vor drei Jahren zu den ersten Lizenznehmern. Ende September fand am Unternehmenssitz in Tettnang das erste Audit für den Folgestandard Grüner Knopf 2.0 statt. Hilke Patzwall ist Nachhaltigkeits-Managerin bei VAUDE, für sie stand fest, dass VAUDE sich auch den gestiegenen Anforderungen stellen wird: “Der Grüne Knopf ist für VAUDE eine wichtige Zertifizierung, die uns ein hohes Niveau bei der Umsetzung von Umwelt- und Sozialstandards in der Lieferkette bestätigt. Unseren Kunden bietet er eine zusätzliche Sicherheit, dass die Marke Vaude und die Vaude-Produkte diese Anforderungen glaubwürdig erfüllen. Wir erwarten davon weiterhin einen Benefit an Glaubwürdigkeit insbesondere für die Erfüllung der unternehmerischen Sorgfaltspflichten.“

Erfüllte Kriterien

Das Unternehmen wurde im zweitägigen Audit von der unabhängigen Zertifizierungsstelle Control Union geprüft. Zu den erweiterten Anforderungen gehört u.a.

– Das Unternehmen muss erste Schritte hin zu existenzsichernden Löhnen beschreiten,
– seine Risikoanalyse sukzessive auf die gesamte Lieferkette ausweiten,
– Menschen in Produktionsländern stärker in Prozessentscheidungen einbeziehen,
– das Thema Sorgfaltspflichten breiter im Unternehmen verankern.
– Zur Erfüllung der Anforderungen an die Produktionsprozesse müssen zusätzlich zu den Herstellungsschritten Zuschneiden und Nähen sowie Bleichen und Färben jetzt auch Nachweise im Bereich der Rohstoffbeschaffung und des Faser- und Materialeinsatzes erbracht werden

VAUDE ist bei all diesen Punkten bereits weit fortgeschritten. Das neue Zertifikat samt ausgelobter Produktgruppen ist unter den Basisinformationen einsehbar. Die neuen Anforderungen gelten für alle Unternehmen, die sich erstmalig lizenzieren lassen wollen. Bis 31.7.2023 müssen auch alle bereits lizenzierte Unternehmen ein Rezertifizierungsaudit nach dem Grünen Knopf 2.0 absolvieren. Danach wird ausschließlich nach dem Grünen Knopf 2.0 geprüft. Auch im Bereich der siegelbezogenen Anforderungen zählt diese einjährige Frist.

Bild oben: Der Grüne Knopf leistet einen wichtigen Beitrag zur Förderung nachhaltigerer Produktionsbedingungen entlang textiler Lieferketten. Siegelgeber ist das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), das damit den Schutz von Menschen und Umwelt in globalen Lieferketten weiter vorantreibt. Foto: VAUDE

Von fil