Eine aktuelle Studie unter Leitung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) hat gezeigt, dass die Verbrennung von Fluorpolymeren in gewöhnlichen Hausmüllverbrennungsanlagen der EU ein sicheres Entsorgungsverfahren darstellt. Diese Materialien, die der PFAS-Stoffgruppe zugeordnet werden, werden unter den Standardverbrennungsbedingungen vollständig mineralisiert, ohne dass gefährliche kurz- oder langkettige PFAS entstehen. Diese Erkenntnisse sind insbesondere im Kontext des laufenden ECHA-Beschränkungsverfahrens zu PFAS von Bedeutung.

Fluorpolymere finden in verschiedenen Industrien, von der Energiegewinnung über die Halbleiterproduktion bis hin zur Luftfahrt, breite Anwendung und leisten aufgrund ihrer Wärmebeständigkeit und anderen vorteilhaften Eigenschaften einen wichtigen Beitrag zu den Klimaschutzzielen des EU-Green Deal.

Nahezu keine toxischen PFAS freigesetzt

Die Untersuchung zeigte, dass bei den üblichen Verbrennungstemperaturen von 860°C und einer Verweildauer von mehr als zwei Sekunden nahezu keine toxischen PFAS freigesetzt werden. Auch bei höheren Temperaturen, wie sie in Industriemüllverbrennungsanlagen üblich sind, konnten keine signifikanten Verbesserungen festgestellt werden. Eine repräsentative Probe von Fluorpolymeren, die rund 80 Prozent der in Europa verwendeten Anwendungen abdeckt, wurde dabei untersucht. „Die Studie ist ein weiterer klarer Beleg dafür, dass Fluorpolymere sicher sind. Es bleibt zu hoffen, dass die zuständigen Behörden sowie die Mitglieder der wissenschaftlichen Ausschüsse der ECHA diesen Sachverhalt erkennen und daraus vernünftige Schlüsse ziehen“, sagt Dr. Michael Schlipf, Sprecher der Fluoropolymergroup im pro-K.

Die Ergebnisse belegen aus Sicht des Unststoffverbandes pro-K die Sicherheit der Verbrennung von Fluorpolymeren, was von Experten als wichtiges Signal für die laufenden regulatorischen Diskussionen um PFAS angesehen wird. Dr. Michael Schlipf, Sprecher der Fluoropolymergroup im pro-K, betonte die Relevanz der Studie und appellierte an die Entscheidungsträger, die Ergebnisse in die laufenden Diskussionen der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) einfließen zu lassen.

Zeitgleich erscheint eine Studie des Fraunhofer IWM, die den vollständigen Ersatz von PFAS in industriellen Anwendungen als derzeit nicht praktikabel bewertet. Die Autoren der Fraunhofer-Studie plädieren ebenfalls für einen differenzierten, faktenbasierten Ansatz in der Regulierung von PFAS.

Von fil