Ganesha Ecopet hat im neuen Werk in Warangal im Bundesstaat Telangana zwei Starlinger PET-Recyclinganlagen mit einer Kapazität von bis zu 1800 kg pro Stunde installiert und wird das produzierte rPET-Granulat unter dem neu gegründeten Markenunternehmen „Go Rewise“ vermarkten. Unter der Ägide eines der führenden Hersteller der indischen rPET-Industrie ins Leben gerufen, verpflichtet sich Go Rewise zur Herstellung von rPET höchster Qualität in einem ressourcenschonenden Prozess.

rPET für Faseranwendungen

Eine der beiden Starlinger-Anlagen, eine recoSTAR PET 165 H-VAC, verarbeitet gewaschene PET-Flaschenflakes für die Polyesterfilamentproduktion von Go Rewise und erreicht einen Ausstoß von rund 14.000 Tonnen pro Jahr. Um recyceltes PET in der Filamentproduktion einsetzen zu können, muss es höchsten Qualitätsstandards entsprechen – jegliche Fremdpartikel und -polymere müssen vor der Extrusion entfernt werden. Um optimale Reinheit der Schmelze im Extrusionsprozess zu erzielen, hat Starlinger einen speziellen Kerzenfilter für Faseranwendungen entwickelt, den sogenannten Rapid Sleeve Changer (RSC). Er garantiert feinste Schmelzefiltrierung bis zu 15 μm und erreicht einen Durchsatz von bis zu 2000 kg pro Stunde. Die Filterelemente können ohne Unterbrechung der Produktion gewechselt werden, was Schmelzeverlust und Maschinenstillstandszeiten deutlich reduziert.

Einstieg in die lebensmitteltaugliche rPET-Produktion

Auf der zweiten Starlinger-Anlage stellt Ganesha lebensmitteltaugliche rPET-Granulate her. „Mit dem Einstieg ins Bottle-to-Bottle-Recycling möchten wir den Kreislauf schließen und vom Sekundärrecycling auf Primärrecycling umsteigen“, erklärt Prashant Khandelwal, Senior Vice President von Go Rewise. „Bottle-to-Bottle-Recycling reduziert den Bedarf an PET-Neuware und vermindert somit die Kunststoffbelastung des Planeten erheblich. Es verbraucht auch in etwa 80 % weniger Ressourcen – also Wasser, Energie, etc. – als Neuware für die Herstellung einer neuen Flasche. Früher hatten Markeninhaber Bedenken, rPET in ihren Verpackungen einzusetzen, aber mit dem Aufkommen neuer Technologien sowie strengen gesetzlichen Vorgaben durch die öffentliche Hand steigt die Nachfrage nach rPET äußerst rasch.“

Bis zu 1800 kg/h

Die in Ganesha‘s Go Rewise-Werk installierte recoSTAR PET 165 HC iV+ Bottle-to-Bottle-Recyclinganlage ist mit einem SSP (Solid State Polycondensation)-Reaktor ausgestattet, in dem die hergestellten rPET-Pellets einen Dekontaminationsprozess für Lebensmitteltauglichkeit unterlaufen. Die EFSA gab Ende Juni 2022 eine positive Stellungnahme zum Recyclingprozess ab; im Juli 2022 wurde die Anlage mit einem Ausstoß von bis zu 1800 kg recycelter Pellets pro Stunde in Betrieb genommen. Das lebensmitteltaugliche rPET wird an umweltbewusste und qualitätsorientierte Markenunternehmen geliefert, die es in ihren Verpackungen verwenden.

Khandelwal beschreibt die besonderen Herausforderungen, denen sich das Unternehmen hinsichtlich Lebensmitteltauglichkeit stellen muss: „Das Eingangsmaterial ist extrem unterschiedlich, besonders hier in Indien. Die Abfälle weisen alle möglichen Verunreinigungen auf und jeder Batch, der in die Aufbereitungshalle kommt, ist anders. Wir haben 30 Jahre gebraucht, um die Kunst, solche Abfälle aufzubereiten, zu meistern. Mit den besten Technologien der Welt erreichen wir jetzt die Qualität, die für Lebensmittelanwendungen erforderlich ist.“

Mit der neuen PET-Bottle-to-Bottle-Aufbereitungsanlage zählt Go Rewise zu den ersten rPET-Marken in Indien, die lebensmitteltaugliches recyceltes PET für den lokalen und internationalen Verpackungsmarkt herstellen.

Laut Khandelwal war die hohe Akzeptanz bei Markeninhabern einer der ausschlaggebenden Gründe, warum sich Ganesha für Technologie von Starlinger entschieden hat. „Die PET-Recyclingtechnologie von Starlinger hat mehrere „Letters of Non-Objection“ der US FDA sowie positive Stellungnahmen der europäischen EFSA für Lebensmittelanwendungen erhalten und ist unter Markeninhabern bekannt. Die bewährte Starlinger-Qualität, die Betriebssicherheit der Anlagen und der Technologiestandard sowie der effiziente Ressourcenverbrauch bei gleichzeitig höchster Produktqualität waren weitere Pluspunkte“, so Khandelwal.

Mit beiden Starlinger-Anlagen in Betrieb erreicht die rPET-Produktionskapazität im Werk von Go Rewise aktuell 40.000 Tonnen pro Jahr. „Ganesha Ecosphere hat eine bemerkenswerte Geschichte im PET-Recycling“, so Paul Niedl, kaufmännischer Leiter von Starlinger recycling technology. „Unternehmensgründer Shyam Sunder Sharmma erkannte das große Potential von gebrauchten PET-Flaschen erstaunlich früh und machte das Unternehmen zu einem Wegbereiter für Bottle-to-Fiber- und jetzt auch Bottle-to-Bottle-Anwendungen. Wir sind stolz, Ganesha Ecosphere dabei zu unterstützen, das Kunststoffmüllaufkommen zu reduzieren und einen geschlossenen Kreislauf für PET-Flaschenabfälle zu errichten – Indien hat enormes Potential in diesem Sektor.“

Ein Pionier im PET-Recycling

Ganesha Ecosphere blickt auf 30 Jahre Erfahrung im PET-Recyclinggeschäft zurück und kann als Vorbild für nachhaltige Geschäftstätigkeit gesehen werden. 1987 gegründet, stellte das Unternehmen zunächst Textilgarne her. 1994 gehörte es zu den ersten Firmen in Indien, die begannen, PET-Abfälle aufzubereiten, um daraus recycelte Polyesterstapelfasern (RPSF) und recycelten Polyesterspinnzwirn (RPSY) herzustellen.

Heute verfügt die Unternehmensgruppe über ein großes Netzwerk von über 300 Abfalllieferanten landesweit und betreibt vier Werke in Indien – zwei in Uttar Pradesh, eines in Uttarakhand, sowie die neu eröffnete Produktionsstätte in Telangana. Vor kurzem hat auch das erste Werk außerhalb Indiens in Nepal den Betrieb aufgenommen. Mit mehr als 500 Kunden und Exporten in über 18 Länder zählt Ganesha Ecosphere mit 130.000 Tonnen pro Jahr zu den größten rPET-Herstellern in Indien und verwertet aktuell rund 19 – 18 % des gesamten PET-Abfalls im Land.

Bild oben: Go Rewise liefert das lebensmitteltaugliche rPET an umweltbewusste und qualitätsorientierte Markenunternehmen. Foto: Starlinger

Von fil