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BDSV fordert eine Fokussierung auf Stahlrecycling bei den Debatten um den Klimaschutz

Die Unternehmen der Stahlrecyclingbranche sind derzeit in einer schwierigen Situation. Der Druck auf die Branche kommt von zwei Seiten: Im Schrotteingang spüren die Unternehmen die geringeren Neuschrottmengen aufgrund des Rückgangs der Industrieproduktion in Deutschland. Nachdem sich die Schwäche der Automobilindustrie bereits seit dem 2. Halbjahr 2018 bemerkbar macht, korrigiert nun auch der Maschinenbau seine Prognosen nach unten. Auf der Abnehmerseite reagieren die Stahlwerke und Gießereien mit Produktionskürzungen und Kurzarbeit auf den rückläufigen Auftragseingang. Allein der Schrottbedarf der Stahlwerke ist durch den überproportionalen Rückgang der schrottintensiven und damit klimafreundlichen Elektrostahlproduktion um knapp ein halbe Million Tonnen seit Jahresbeginn bis August 2019 zurückgegangen.

In diesem Zusammenhang kritisiert die BDSV den mangelnden Fokus auf das Stahlrecycling in den aktuellen Debatten um Klimaschutz und Ressourceneffizienz. Statt beispielsweise in der Diskussion um die Decarbonisierung der Stahlproduktion den Fokus auf Wasserstoff zu richten, dessen Erzeugung zunächst sehr viel Energie benötigt und hohe Kosten verursacht, sollte das Stahlrecycling in den Vordergrund der Debatte rücken. Denn Stahl kann beliebig oft und ohne Qualitätsverlust wieder eingeschmolzen werden. Dadurch werden natürliche Ressourcen geschont und Treibhausgasemissionen in signifikanter Menge vermieden. Die wichtige Arbeit der Stahlrecyclingunternehmen, den Stahlwerken und Gießereien verlässlich einen qualitätsgesicherten Sekundärrohstoff zur Verfügung stellen (allein in Deutschland sind es jährlich über 22 Millionen Tonnen), muss dabei honoriert werden.

Um die Diskussion um geeignete Maßnahmen zur Förderung des klimafreundlichen Stahlrecyclings zu befeuern, wird die BDSV anlässlich ihrer Jahrestagung 2019 am 14.11.2019 in Münster die neue Fraunhofer IMWS-Studie „Schrottbonus“ vorstellen.

 

Von AG

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