RKW produziert eine breite Palette an Polyethylenfolien (LDPE-Folien). Am Standort Hoogstraten in Belgien nutzt das Unternehmen neuerdings einen WEIMA W5.18 Einwellen-Zerkleinerer und shreddert primär LDPE-Folienreste aus der Produktion sowie extern zugekaufte Folien. Nach der Zerkleinerung wird das Material mit der F:GRAN Feeder-Extruder Kombination von NGR zu Regranulat weiterverarbeitet. Die Umsetzung beider Projekte, zusammen mit der WEIMA Maschinenbau GmbH und der Next Generation Recyclingmaschinen GmbH, verlief Hand in Hand. Das Ziel, die Qualität und den Output der Recyclinganlage von RKW zu erhöhen, wurde erreicht.

WEIMA W5.18 Einwellen Zerkleinerer für LDPE Folien bei RKW. Foto: WEIMA

RKW in Hoogstraten, gegründet im Jahr 1975 und seit 2014 Teil der RKW-Gruppe, ist Folienproduzent für verschiedene Anwendungen in der Landwirtschaft, im Gartenbau, der Bauindustrie und der verarbeitenden Industrie. Das Portfolio umfasst Silage- und Getreideschläuche, Agrarfolien, Inliner, Gewächshaus- und Gartenbaufolien, die auf hochmodernen Extrusionsanlagen mit bis zu sieben Schichten und bis zu 20 Metern Breite gefertigt werden. Das Unternehmen gehört zu den Marktführern und bietet individuelle, auf die spezifischen Anforderungen der Zielgruppe zugeschnittene Lösungen.

Materialreste aus der Produktion werden bei RKW intern wiederverwertet. Zudem kauft man externe Folienabfälle ein, um den Bedarf an Regranulat zu decken. Während der Covid19-Pandemie entschied sich RKW für die Investition in eine neue Zerkleinerungs- und Extrusionsanlage zur Optimierung des Recyclingprozesses. Zudem sollten Kapazitäten weiter ausgebaut werden. Nach zahlreichen Materialtests und Referenzbesuchen in der Umgebung fiel die Wahl auf den WEIMA W5.18 Einwellen-Shredder sowie die F:GRAN Feeder-Extruder Kombination von NGR.

WEIMA W5.18 Shredder: Leistungsstark für anspruchsvolle Folienanwendungen

Mit einer Rotorlänge von 1.800 mm, einem 80 mm Rundlochsieb und einem 160 KW starken hydraulischen Direktantrieb von Hägglunds Bosch Rexroth shreddert der WEIMA W5.18 Einwellen-Zerkleinerer durchschnittlich vier Tonnen Kunststoff pro Stunde. Tom Bevers, Technischer Leiter bei RKW in Hoogstraten sagt: „Das ist ein sehr gutes Ergebnis. Vor der Entscheidung für einen WEIMA Shredder hatten wir einige Referenzen hier aus der Nachbarschaft. Wir haben mit den Kollegen Kontakt aufgenommen und gefragt: Ist der WEIMA Shredder wirklich so gut wie alle sagen? Die Antworten waren durchweg positiv. Das war für uns ein entscheidender Faktor für die Zusammenarbeit mit WEIMA.“

Die Schlüssel zum Erfolg: Hydraulischer Antrieb und eine sichere Wartung

Die Verwendung eines hydraulischen Antriebs ist für RKW von Vorteil. Aufgrund des äußerst geringen Massenträgheitsmomentes, sowie der aktiven hydraulischen Bremsfunktion des Antriebsstranges in Verbindung mit kürzesten Reaktionszeiten, ist dieser im Vergleich zu elektromechanischen Antrieben wesentlich unempfindlicher gegenüber Störstoffen und Erschütterungen jeglicher Art. Das minimiert Schäden an der Maschine und der Schnittgeometrie. Speziell bei flexiblen Materialien wie Filamenten, Big Bags oder eben Folien ermöglicht der Hydraulikantrieb eine extrem hohe Schnittkraft und einen hohen Dreh- und Losbrechmoment.

„Wir kennen uns sehr gut mit hydraulischen Antrieben aus, daher war das ein Pluspunkt und ein wichtiger Grund zum Kauf. Die Maschine ist außerdem sehr einfach und verständlich aufgebaut, nicht zu komplex. Das erleichtert die Wartung und spart Zeit und Kosten,“ weiß Tom Bevers.

Servicearbeiten sind beim WEIMA Shredder über die breite Inspektionsklappe und den Siebkorb sicher und bequem möglich. Zuvor mussten Mitarbeitende von oben über die Trichteröffnung in den alten Shredder (ein Fremdfabrikat) hineinklettern, um Reparaturen durchzuführen. Nach der Zerkleinerung wird das Material mit einem Überbandmagneten von letzten Metallresten befreit. Anschließend folgt die weitere Separierung und Trocknung der zerkleinerten Kunststofffolien, ehe sie in 30 Kubikmeter fassende Mischsilos weitertransportiert werden. Diese befüllen dann schließlich die Extrusionsanlage von NGR, wobei das Material im Vorfeld durchgehend umgewälzt wird.

Optimierung der Regranulate: NGR Extruder mit BritRegranulate: NGR Extruder mit BritAS Bandfilter

Der F:GRAN Extruder von NGR. Foto: WEIMA

In der F:GRAN werden die Flakes bei einer konstant hohen Durchsatzleistung zu hochwertigem Granulat weiterverarbeitet. „Um unsere Kapazität zu erhöhen und die Qualität zu verbessern, haben wir uns auf dem Markt umgesehen. Die Feeder-Extruder Kombination von NGR hat unter anderem durch ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt. Zudem kann man den BritAS Bandfilter ganz einfach in das System integrieren“, so Tom Bevers. Der BritAS Filter verbessert die Reinigung der Flakes, indem er bei jedem Filterwechsel automatisch ein neues Siebgewebe verwendet. Dies gewährleistet, in Kombination mit einer äußerst schonenden Extrusion, eine durchgehend hohe Qualität des Regranulats und ermöglicht es, Verunreinigungen mit minimalem Schmelzverlust aus der Maschine zu entfernen.

Der zuvor verwendete Extruder hatte eine sehr lange Schnecke. In dieser Schnecke war die Verweildauer des Materials zum Teil zu lange und es kam im Anschluss zu Qualitätsproblemen der Regranulate. Mit der neuen Feeder-Extruder Kombination von NGR lösten sich diese Probleme. Im Zusammenspiel mit der hohen Filtrationsperformance des BritAS-Filters konnte die Qualität der Regranulate deutlich verbessert werden.

„Die Umsetzung der beiden Projekte – WEIMA und NGR – verlief Hand in Hand. Oberstes Ziel war es, die Qualität und den Output unserer Recyclinganlage zu erhöhen. Das haben wir geschafft. Wir können nun mehr Material recyceln und qualitativ bessere Regranulate als zuvor erzielen. So können wir in Zukunft weiterwachsen,“ resümiert Tom Bevers. Hier gibt es ein Video zur Kundenstory zu sehen.

Bild ganz oben: Das RKW Firmengelände in Belgien aus der Luft. Foto: Weima

Von fil