Landwirtschaftministerin Klöckner präsentiert auf dem nationalen Waldgipfel einen Plan für eine Bundesinitiative zur besseren Honorierung von Ökosystemleistungen durch Waldbesitzer unter dem Motto „Klimaschützer Wald“. Das von der Ministerin vorgestellt Modell für eine Bundesinitiative hat zwei Stufen. Dabei solle auch die Nutzung von Holz ausdrücklich gefördert werden, sofern es in langlebigen Holzprodukten eingesetzt wird und damit langfristig Kohlenstoff speichert.

Erste Stufe (Sockelbetrag):

Es soll ein Sockelbetrag an die Waldbesitzer gezahlt werden, mit dem der Erhalt, die Entwicklung und die Bewirtschaftung besonders klimaresilienter Wälder honoriert wird. Voraussetzung soll die Vorlage einer Nachhaltigkeitszertifizierung sein. Die Höhe und die Staffelung dieses Sockelbetrages werden wissenschaftlich hergeleitet (nach Art und Zustand des Waldes).

Zweite Stufe (Aufschlag):

Bundeswaldministerin Julia Klöckner besichtigt eine Wiederbewaldungsfläche in Sachsen-Anhalt am Rande des Nationalen Waldgipfels Foto: BMEL/Florian Gaertner/photothek.net

Wer durch weitere Maßnahmen die CO2-Speicherleistung des Waldes erhöht oder sicherstellt, dass sein geerntetes Holz in langlebigen Holzprodukten verwendet wird, soll einen Aufschlag erhalten. So trägt insbesondere das Bauen mit Holz zum Klimaschutz bei. Die Erhöhung der CO2-Bindungsleistung soll durch entsprechende Zertifikate nachgewiesen werden.

Geplant ist, dass die Vergütung über mehrere Jahre erfolgt. In dieser Zeit soll es Überprüfungen geben, ob die Voraussetzungen weiter erfüllt werden. Zu dem Modell ist das Bundesministerium derzeit in Abstimmung unter anderem mit der Europäischen Kommission, um beihilferechtliche Fragen zu klären.

Bund-Länder-Hilfen (800 Millionen im Zeitraum 2020-2023)

Rund 228 Millionen Euro sind daraus bereits abgeflossen und auf die Fläche gebracht – das ist über ein Viertel der Gesamtsumme:

  • Für die bestands- und bodenschonende Räumung,
  • für die Aufarbeitung von Schadholz,
  • für die Wiederaufforstung,
  • für Maßnahmen zur Anpassung der Wälder an den Klimawandel,
  • für Maßnahmen zur Waldbrandvorbeugung.
  • Erstmalig wurde auch die Naturverjüngung förderfähig gemacht.

Ganz überwiegend wurden auf den Schadflächen reine Laubwälder und Mischwälder mit einem hohen Anteil von Laubbäumen neu begründet.

Konjunkturpaket des Bundes (700 Millionen)

Aus dem Konjunkturpaket gehen 500 Millionen Euro in die Bundeswaldprämie. Mit dem Programm bietet das Bundesministerium schnelle und unbürokratische Hilfe für den Kommunal- und Privatwald. Die Waldflächen müssen eine Nachhaltigkeits-Zertifizierung haben, die zehn Jahre zu halten ist.
Die Prämie wird herausragend angenommen:

  • Bislang wurden ca. 116.000 Anträge gestellt, davon 5180 von Städten und Gemeinden:
    • Das entspricht 65 Prozent der bundesweiten Privat- und Kommunalwaldfläche (etwa fünf Millionen Hektar Wald).
  • Bis Ende Mai 2021 sind bereits 240 Millionen Euro an die Waldbesitzer ausgezahlt worden.
  • Auf Grund der Prämie ist die zertifizierte Waldfläche bereits jetzt um über 900.000 Hektar im Privat- und Kommunalwald

Bild oben: Besitzer ökologisch bewirtschafteter Wälder sollen zukünftig für ihre Ökosystemleistung bezahlt werden. Foto: Circular Technology

Von fil