Cargill errichtet seine erste abfall- und rückstandsbasierte Biodieselanlage. Die Investition von 150 Mio USD in Belgien soll Kunden dabei unterstützen, Kohlenstoffemissionen aus ihren Lieferketten zu entfernen, indem sie innovative Technologie einsetzen, die neuen Vorschriften genügt.

Cargill baut an seinem bestehenden integrierten Ölsaatenmühlen- und Bioro-Biodieselstandort in Gent, Belgien, eine auf Abfällen und Rückständen basierende Biodieselanlage. Das Projekt im Wert von 150 Mio USD trägt laut Cargill dazu bei, den weltweiten Bedarf an erneuerbaren Energien zu decken und gleichzeitig die natürlichen Ressourcen zu schützen. Die neue Anlage soll eine Produktionskapazität von 115.000 Tonnen Biodiesel pro Jahr haben. Der Baubeginn war im Oktober 2020, und die Anlage soll im Juni 2022 eröffnet werden. Die neue Anlage wird rund 20 neue direkte Arbeitsplätze und weitere 60 indirekte Arbeitsplätze in der Gemeinde Gent schaffen.

In der Anlage wird modernste Technologie der BDI-BioEnergy International GmbH zum Einsatz kommen, die die Verarbeitung aller Arten von flüssigen Altölen und -fetten ermöglicht, einschließlich Nebenprodukten aus der Lebensmittelverarbeitung und Abfällen aus der Lebensmittelindustrie sowie Non-Food-Kulturen, die auf Grenzertragsböden angebaut werden.#

Den Regularien voraus

Die neue europäische Richtlinie für erneuerbare Energien (RED II) fordert, auf fortschrittlichere Biokraftstoffe aus Abfällen und Rückständen umzustellen. Cargill will diesem Trend weiterhin voraus sein. Laut Roger Janson, Präsident der landwirtschaftlichen Versorgungskette von Cargill in der EMEA-Region, wird der Markt neue Anlagen benötigen, die in der Lage sind, schwierigere Rohstoffe zu verarbeiten. „Die neue Cargill-Anlage in Gent wird die erste Anlage in Europa sein, die in der Lage ist, alle Arten von Rohmaterialien zu verarbeiten, einschließlich saurer Öle aus der Pflanzenölraffination, flüssiger Rückstände aus industriellen Prozessen und sogar das Fett, das aus Klärschlamm von lokalen Gemeinden gewonnen wird“, sagte er.

Abfälle nutzbar machen

„Der Kreislaufwirtschaftsansatz von Cargill bringt nicht nur unseren Kunden, sondern auch dem Endverbraucher zusätzliche Nachhaltigkeitsvorteile, da in der Anlage Produkte verwendet werden, die zuvor entsorgt oder für Anwendungen mit geringer Wertschöpfung verwendet worden wären“, sagte Alexis Cazin, Geschäftsführer von Cargill Biodiesel. „In bestimmten Sektoren, wie dem Transportwesen, kann die Entwicklung von Lösungen mit hohem Mischungsanteil für Lastwagen oder von Schiffskraftstoffen mit deutlich reduziertem Kohlenstoffgehalt für die Schifffahrt nur mit dieser Abfallverarbeitungstechnologie erreicht werden. Fortschrittlicher Biodiesel aus Abfällen und Rückständen wird konkrete, kosteneffektive Lösungen bieten, die den Bürgern, Gemeinden und der Umwelt große Vorteile bringen“, fuhr er fort.

Von AG