Das Technologieunternehmen Continental arbeitet mit dem deutschen Solarmobilitäts-OEM Sono Motors an der Entwicklung des selbstladenden Elektroautos Sion. Produziert werden soll der Sion in der zweiten Jahreshälfte 2023 in Finnland. Continental Engineering Services (CES), der hauseigene Entwicklungsdienstleister des Technologieunternehmens, stellt Sono Motors ein umfangreiches Portfolio an Produkten und maßgeschneiderten Entwicklungen zur Verfügung. Aktuelle Fahrzeuge für die Serienvalidierung des Sion werden unter anderem mit einem Fahrerassistenzsystem (ADAS: Advanced Driver Assistance System) ausgestattet und erhalten Software für die Regelung des Drehmoments, die Klimaregelung und das Energie-, Lade- und Thermomanagement des elektrischen Antriebs.

Darüber hinaus arbeitet Continental seit 2018 mit Sono Motors am 120 kW starken Elektromotor des Sion sowie am Steuergerät des Vorserienfahrzeugs, am Komfort- und am Airbagsteuergerät. Der Sion ist insofern besonders, als seine 456 in die Karosserie integrierten Solar-Halbzellen das Fahrzeug in die Lage versetzen, die Fahrzeugbatterie mit Sonnenlicht zu laden, wodurch sich die Reichweite um durchschnittlich 112 Kilometer pro Woche vergrößern dürfte.

Dr. Christoph Falk-Gierlinger, Geschäftsführer Continental Engineering Services. Foto: Continental

Wir engagieren uns besonders intensiv für nachhaltige Mobilitätslösungen. Deshalb freuen wir uns, zusammen mit Sono Motors ein klimafreundliches und spannendes Mobilitätsprojekt zu entwickeln. Der Sion ist in seiner Art einzigartig: ein Elektroauto, das auch mit selbst erzeugtem Strom aus Sonnenenergie fahren kann“, sagt Dr. Christoph Falk-Gierlinger, Geschäftsführer von Continental Engineering Services. „Für junge Unternehmen wie Sono Motors sind wir der perfekte Partner. Als Engineering-Dienstleister von Continental können wir auf vielfach bewährte Komponenten zurückgreifen und diese an die Bedürfnisse des Kunden anpassen. Der Kunde bekommt dabei alles aus einer Hand, vom Sensor bis zur Software: Das garantiert schlanke Abstimmungsprozesse.“

Kooperation läuft bereits seit

Continental unterstützt Sono Motors bereits seit vier Jahren. Millionenfach bewährte Komponenten des Technologieunternehmens Continental und maßgeschneiderte Entwicklungen von Continental Engineering Services helfen neuen Unternehmen wie Sono Motors, mit innovativen und nachhaltigen Mobilitätslösungen auf dem globalen Automobilmarkt Fuß zu fassen und sich zu etablieren. „Durch die Zusammenarbeit mit erfahrenen Partnern wie Continental haben wir einen raschen und entscheidenden Entwicklungssprung gemacht. Continental teilt unsere Begeisterung für neue Ansätze in der Fahrzeugentwicklung und unterstützt uns bei der optimalen und sicheren Kartierung der Bedürfnisse unserer Kunden“, so Laurin Hahn, CEO und Mitbegründer von Sono Motors.

Die aktuellen Fahrzeuge für die Serienvalidierung sind oder werden wie folgt ausgestattet sein: individuell zugeschnittenes Fahrerassistenzsystem mit Multifunktions-Kamera, Long-Range-Radar und Rear-View-Kamera, Komfortsteuergerät, Software für das zentrale Steuergerät für den Antriebsstrang (Vehicle Control Unit, VCU), Software für die Klimasteuerung und das Thermomanagement des Elektromotors, schlüsselloses Zugangs- und Startsystem sowie Start/Stopp-Knopf.

Viele der Technologien von Continental haben dazu beigetragen, dass Meilensteine bei der Entwicklung des Sion erreicht wurden. Zu Beginn der Kooperation führte CES eine Bedrohungsanalyse und Risikobewertung (TARA) auf Gesamtfahrzeugebene durch. Anhand dieser Bewertung wurden Ziele bezüglich der Cybersicherheit und Privatsphäre von Fahrzeug und Insassen formuliert. Zudem wurde ein für Sono Motors individuell ausgelegter Prozess zur Ermittlung, Einschätzung und Mitigation von Risiken auf Steuergeräteebene ausgearbeitet. Diese TARA-Bewertung auf Ebene des Gesamtfahrzeugs und der elektronischen Steuerung ist essentiell für alle weiteren Maßnahmen in Sachen Cybersicherheit.

Als nächstes wird ein bewährtes Fahrerassistenzsystem von Continental auf die Bedürfnisse von Sono Motors abgestimmt. Damit wird das Münchner Unternehmen in die Lage versetzt, den 2022 verschärften Regelungen der europäischen Union zur Verkehrssicherheit für die Serienzulassung neuer Fahrzeuge (General Safety Regulation, GSR) zu entsprechen.

Sono Motors

Der Münchner Solarmobilitäts-OEM Sono Motors steht hinter einer der spannendsten Start-up-Storys Deutschlands. Das Unternehmen wurde 2016 von den Freunden Laurin Hahn, Jona Christians und Navina Pernsteiner gegründet, die neben dem Studium die Idee eines Solar- Elektrofahrzeugs entwickelten. Was in einer kleinen Garage mit Solarzellen an einem alten Gebrauchtwagen begann, führte dank der Community von Sono Motors und etablierter Partner wie Continental 2022 zum Debüt der ersten Sion Fahrzeuge für die Serienvalidierung. Der Produktionsstart des Sion ist laut Sono Motors derzeit für die zweite Jahreshälfte 2023 geplant. Produziert werden soll das Fahrzeug durch einen in Finnland ansässigen Auftragsfertiger. Bis September dieses Jahres lagen mehr als 20.000 private Reservierungen für einen Sion vor. Die eigentliche Besonderheit des Sion sind seine 456 Solar-Halbzellen, die die Reichweite der Fahrzeugbatterie um durchschnittlich 112 Kilometer pro Woche vergrößern können. Der Sion kann außerdem an öffentlichen Ladestationen und an einer Haushaltssteckdose aufgeladen werden. Dank seines bidirektionalen Ladegeräts wird das Auto nach einem Software-Update auch in der Lage sein, im Bedarfsfall andere Elektrofahrzeuge zu laden. Sharing ist ein wesentlicher Aspekt des klimafreundlichen Konzepts: Über eine App können die Fahrzeugbesitzer künftig Car-Sharing und Fahrgemeinschaften eigenständig anbieten.

Bild oben: Continental Technologien für das Solar Electric Vehicle (SEV) Sion. Grafik Continental

Von fil